„The Transnational History of Social Work between Germany and Israel in the 1930s and 1940s“, so lautet der Titel des Forschungsprojekts, das zum 1. September 2018 von der Universität Trier an die ASH Berlin – genauer an das Alice Salomon Archiv – transferiert wurde. Geleitet wird das Projekt nun in Berlin von Prof. Dr. Sabine Toppe, die von ihrer wissenschaftlichen Mitarbeiterin Carina Huestegge unterstützt wird. Weiterhin beteiligt sind die Kollegen Prof. Dr. Stefan Köngeter (Fachhochschule St. Gallen) sowie Prof. Dr. John Gal (The Hebrew University of Jerusalem).
Die Zuwanderung einer Reihe von deutsch-jüdischen Sozialarbeiter_innen und Sozialpädagog_innen aus Deutschland in das damalige Mandatsgebiet Palästina hatte in den 1920er, 1930er und 1940er Jahren einen enormen Einfluss auf die dortige Entwicklung des sozialen Berufs. Ein überdurchschnittlich hoher Anteil dieser Personen kam aus Berlin und besonders aus der von Alice Salomon gegründeten Sozialen Frauenschule in Berlin-Schöneberg.
Das Forschungsvorhaben konzentriert sich auf die Interaktionen zwischen dem Wissen, das die deutsch-jüdischen Sozialarbeiter_innen in dieser Zeit in das damalige Mandatsgebiet mitbrachten, und den vorherrschenden Vorstellungen und Werten der damaligen jüdischen Gemeinde. Es versucht, diese Prozesse in vier spezifischen Bereichen besser zu verstehen: 1) Die Entstehung und die Koalition einer Gruppe von Fachleuten und Expert_innen; 2) der Diskurs innerhalb des Berufs, wie er sich in dessen Organen und in zentralen Publikationen widerspiegelt; 3) die Strukturierung der sozialen Dienstleistungseinrichtungen in diesem Zeitraum, und wie sie übersetzt und dabei transformiert wurden; und 4) professionelle Praktiken im entstehenden Feld der Sozialen Arbeit.
Das Projekt läuft bis 31. Dezember 2019 und wird durch die German-Israeli Foundation of Scientific Research and Development (G.I.F.) gefördert.
