Der Regierende Bürgermeister von Berlin, Michael Müller, hat 19. Oktober 2021 im Festsaal des Roten Rathauses die Ausstellung „Berlin – Hauptstadt der Wissenschaftlerinnen“, eröffnet. Die 20 Tafeln enthalten exemplarisch die Lebensläufe von Wissenschaftlerinnen, die in Berlin wirken oder gewirkt haben – darunter auch zwei Wissenschaftlerinnen, die an der Alice Salomon Hochschule Berlin tätig sind oder waren. Die Portraits wurden bei mehreren Wikipedia-Edit-a-thons des Berlin Institute of Health in der Charité (BIH) gemeinsam mit Bürgerinnen erstellt. Die Schau ist vom 20. Oktober bis zum 20. Dezember 2021 im Roten Rathaus zu sehen und ist werktäglich von 10:00 bis 18:00 Uhr bei freiem Eintritt geöffnet.
Um Frauen in der Wissenschaft mehr Sichtbarkeit zu geben, hat das Berlin Institute of Health in der Charité gemeinsam mit Bürgerinnen umfangreiche Wikipedia-Einträge zu Berliner Wissenschaftlerinnen der Vergangenheit und Gegenwart erstellt oder weiterentwickelt. Auf dieser Grundlage ist eine beispielhafte Ausstellung entstanden. Sie verleiht Frauen, die als Pionierinnen ihres Faches den Weg für künftige Wissenschaftlerinnen ebneten, die verdiente Anerkennung und lässt exemplarisch das Wirken herausragender Forscherinnen der Gegenwart sichtbar werden.
Wissenschaftlerinnen der ASH Berlin
Von der ASH Berlin werden Prof. Dr. Theda Borde und Prof. Dr. Marlis Dürkop-Leptihn porträtiert.
Prof. Dr. Theda Borde lehrt seit 2004 als Professorin für sozialmedizinische und medizinsoziologische Grundlagen der Sozialen Arbeit und der Klinischen Sozialarbeit an der Alice-Salomon-Hochschule-Berlin. Von 2010 bis 2014 war sie hier Rektorin. Dabei engagierte sie sich insbesondere für die Öffnung der Hochschule für sogenannte „nicht-traditionelle Studierende“, die Stärkung des Forschungsbeitrags der Hochschulen für angewandte Wissenschaften, die hochschulübergreifende Kooperation in der Berlin School of Public Health und die betriebliche Gesundheitsförderung.
Prof. Dr. Marlis Dürkop-Leptihn wurde 1978 zur Professorin an der Fachhochschule für Sozialarbeit und Sozialpädagogik (heute: Alice Salomon Hochschule Berlin) ernannt. Von 1986 bis 1990 war sie hier Rektorin. 1992 wurde sie nach 118 männlichen Vorgängern zur ersten Präsidentin der Humboldt-Universität gewählt, die sie vier Jahre leitete.
In den vorhergehenden Wikipedia Edit-a-thons (Schreibwerkstätten) wurden viele weitere Artikel zu Wissenschaftlerinnen mit Bezug zur ASH Berlin überarbeitet oder angelegt, unter anderem zu:
- Hilde von Balluseck
- Rahel Dreyer
- Silke Birgitta Gahleitner
- Carol Hagemann-White
- Jutta Hartmann
- Esther Lehnert
- Hürrem Tezcan-Güntekin
- Bettina Völter
Eine Übersicht von ASH-Lehrenden ist hier in der Wikipedia zu finden.
Die „Edit-a-thons“: Nur 17% der Wikipedia-Biografien über Frauen
In drei Edit-a-thons haben Karin Höhne und die Projektkoordinatorin Carmen Kurbjuhn Interessierte mit Wikipedia-Expertinnen zusammengebracht, um die Biografien in die weltweit größte Enzyklopädie einzupflegen. „Nur 17% aller Biografien in Wikipedia sind Frauen gewidmet“, erklärt Carmen Kurbjuhn, „kein Wunder, dass sie weniger bekannt und anerkannt sind. Das wollten wir ändern!“ Insgesamt 50 Teilnehmer_nnen – vom 16-jährigen Zehntklässler bis zur 70-jährigen Seniorin – machten begeistert mit und erstellten insgesamt 16 neue Beiträge und bearbeiteten über 150 bestehende Artikel auf Wikipedia. „Wir gehen davon aus, dass die meisten auch nach unserem gemeinsamen Termin weiter recherchieren und schreiben werden, so dass das Projekt wirklich nachhaltig die Sichtbarkeit von Frauen fördern wird“, sagt Karin Höhne.
Michael Müller: „Die Welt der Wissenschaft gehört Euch!“
Der Regierende Bürgermeister von Berlin, Michael Müller, erklärt zur Ausstellungseröffnung: „Viele großartige Wissenschaftlerinnen haben Berlin über Jahrzehnte zu der führenden Innovationsmetropole gemacht, die sie heute ist. Diese Ausstellung will einen Beitrag dazu leisten, ihre Arbeit zu würdigen und vor allem jeder Schülerin und jungen Frau zurufen: Die Welt der Wissenschaft gehört euch.“
Von Theda Borde bis Marlis Dürkop-Leptihn, von der Chemikerin Emmanuelle Charpentier, die für ihre Genschere CrisprCas 2020 den Nobelpreis erhielt oder Cécile Vogt, die als Hirnforscherin 13 mal für den Nobelpreis nominiert wurde, ihn aber nie bekam, lernen die Besucher_innen außergewöhnliche Vertreterinnen ihres jeweiligen Faches kennen, die allesamt zumindest Abschnitte ihres wissenschaftlichen Lebens in Berlin verbrachten.
Eintritt frei vom 20. Oktober bis 20. Dezember 2021 im Roten Rathaus
Die Ausstellung „Berlin – Hauptstadt der Wissenschaftlerinnen“ ist vom 20. Oktober bis zum 20. Dezember 2021 im Roten Rathaus, Rathausstraße 15, 10178 Berlin, werktäglich von 10 bis 18 Uhr bei freiem Eintritt zugänglich. Danach wird sie als Wanderausstellung an verschiedenen Orten Berlins und als online-Variante auf der BIH-Webseite www.bihealth.org zu sehen sein.