Research, Forschung Neues Qualitätssiegel für LSBTI*-sensible Pflege

Die Forschung zeigt, dass die Identität von LSBTI* im Pflegeheim meist ungesehen bleibt. Ein Siegel soll das künftig ändern.

Christopher Street Day-Teilnehmerin
Christopher Street Day-Teilnehmerin © Oscar Williams / Fotolia.com Oscar Williams / Fotolia.com

Für Senioren- und Pflegezentren mit Spezialisierung auf Lesben, Schwule, Bisexuelle, Trans- und Inter-Personen gibt es ein neues Qualitätssiegel in Deutschland.

Um das Siegel „Lebensort Vielfalt“ zu bekommen, muss ein Großteil von 120 Kriterien aus einem Katalog erfüllt sein, den die Berliner Schwulenberatung erarbeitet hat. Mit einer Vergabe an zunächst zehn bis zwölf Heime bundesweit rechnet Projektleiter Marco Pulver. Finanziert werde das Vorhaben bis 2020 mit 360.000 Euro vom Bundesfamilienministerium.

Hören und lesen Sie dazu die Einschätzung von Gerontologe Dr. Ralf Lottmann, der bis 2017 zu diesem Thema an der ASH Berlin im IFAF-Projekt "Gleichgeschlechtliche Lebensweisen und Pflege im Alter" (GLEPA) geforscht hat:

Für wissenschaftlichen Input und Interviews zum Thema stehen zur Verfügung:

Prof. Dr. María do Mar Castro Varela, castro@ avoid-unrequested-mailsash-berlin.eu

Dr. Ralf Lottmann, r.lottmann@ avoid-unrequested-mailssurrey.ac.uk

Über das Projekt GLEPA

GLEPA illustriert die Notwendigkeit einer diversitätssensiblen Altenpflege und einer Verankerung von LSBT*I in den Lehrplänen. Im Rahmen des Projekts wurde untersucht, inwiefern Pflege-Zertifizierungsverfahren (wie etwa der niederländische "Pink Passkey" oder der "Lebensort Vielfalt") Selbstbestimmung und Individualität in der Pflege (generell) in Deutschland fördern können. Dabei wurde das Pflegepersonal als Ressource für die Förderung einer biografiesensiblen Pflege betrachtet.
Das Projekt wurde vom IFAF Berlin gefördert.

Über das IFAF Berlin

Das Institut für angewandte Forschung Berlin (IFAF Berlin) ist der Zusammenschluss der vier staatlichen Berliner Fachhochschulen - Alice Salomon Hochschule Berlin, Beuth Hochschule für Technik Berlin, Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin und Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin. Es fördert interdisziplinäre Forschungsprojekte zwischen den Berliner Fachhochschulen mit Praxispartner_innen aus der Hauptstadtregion.