Am 19. Februar 2020 ermordete ein Mann in Hanau neun Menschen aus rassistischen Motiven. Vor den Morden verbreitete der mutmaßliche Täter rassistische, faschistische und frauenfeindliche Botschaften. Die Tat ist der fatale Höhepunkt einer Reihe von Anschlägen und Angriffen in der jüngsten Vergangenheit, wie der Anschlag auf eine Synagoge in Halle, der rechtsextreme Mord am Kommunalpolitiker Walter Lübcke, die unzähligen Angriffe und Morddrohungen gegen Politiker_innen und Antifaschist_innen. Erst vor kurzem wurde das rechtsterroristische und schwer bewaffnete Netzwerk „Nordkreuz“ aufgedeckt.
Die Alice Salomon Hochschule Berlin solidarisiert sich mit den Angehörigen und Freund_innen der ermordeten und angegriffenen Menschen und mit all den Menschen, die unter dem Alltagsrassismus unserer Gesellschaft leiden, und Menschen, die diskriminierend und aus rassistischen Motiven bedroht werden. Die Hochschule beteiligt sich am Widerstand gegen Rechtsterrorismus, Rassismus und die Verharmlosung der Taten und setzt sich mit ihren Mitteln für eine starke, demokratische Zivilgesellschaft ohne Ausgrenzung und Diskriminierung ein. Dazu bedarf es der Stärkung antirassistischer Strukturen.
Wir fordern eine engagierte und umfassende Aufklärung der Taten, die ein besonderes Augenmerk auf dahinterliegende und den Boden für menschenverachtende Taten bereitende menschenfeindliche Strukturen und Netzwerke richtet.
In Hanau fand gestern die zentrale Trauerfeier für die Opfer statt. Viele weitere Orte haben bereits mit Schweigeminuten, Mahnwachen und Demonstrationen ihre Solidarität mit den Opfern und ein Zusammenstehen gegen Rassismus und Gewalt bekundet. Die ASH Berlin setzt in dieser Woche ihre Fahnen auf Halbmast als Zeichen ihrer Solidarität mit den Opfern von Rassismus und Gewalt in Hanau und anderswo.
In Gedenken an: Ferhat Unvar, Mercedes Kierpacz, Sedat Gürbüz, Gökhan Gültekin, Hamza Kurtović, Kalojan Velkov, Vili Viorel Păun, Said Nesar Hashemi, Fatih Saraçoğlu
Die Hochschulleitung