Zum Internationalen Frauen*kampftag

Am 8. März 2021 jährt sich der Internationale Frauen*kampftag zum 110. Mal – dazu ein Statement und Veranstaltungstipps.

Im 2021 jährt sich der Internationale Frauen*kampftag zum 110. Mal. Seit mehr als 100 Jahren nehmen Feminist_innen diesen Tag zum Anlass, um auf Missstände hinzuweisen und gesellschaftliche Veränderung einzufordern. Im frühen 20. Jahrhundert standen dabei vor allem das allgemeine Wahlrecht für Frauen* sowie – für die sozialistischen Initiatorinnen um Clara Zetkin zentral – die Emanzipation der Arbeiterinnen* im Mittelpunkt.

Seitdem haben feministische und andere emanzipatorische Bewegungen viel erreicht. Frauen* dürfen heute selbstverständlich wählen und Ämter bekleiden, auch die Arbeitsbedingungen haben sich (hierzulande) sehr verbessert. Doch auch heute und hier ist nicht alles perfekt und feministische Kämpfe sind immer noch notwendig. 
Immer noch leisten Frauen* den Großteil der Care- und Sorgearbeit. In der Pandemie wurde diese Tendenz noch verstärkt: Gerade im Home Office fallen viele heterosexuelle Paare in konventionelle Arbeitsteilung zurück, in der die Frau* sich um Haushalt, Kinder und zu pflegende Angehörige kümmert.

Parallel dazu schlugen im vergangenen Jahr Frauenhäuser Alarm: Die Gewalt gegen Frauen* in Partnerschaften nahm während der Pandemie massiv zu. Stress und Enge im Lockdown, aber vor allem bestehende patriarchale Machtverhältnisse in Familien und Paarbeziehungen führen dazu, dass Frauen* sich oft in ihren eigenen vier Wänden nicht sicher fühlen können.  kümmert – oft zusätzlich zu ihrer bezahlten Lohnarbeit. 
Auch in der Arbeitswelt ist noch keine vollständige Gleichberechtigung erreicht. Frauen* verdienen im Schnitt noch immer rund 19% weniger als ihre männlichen Kollegen. In Tage umgerechnet bedeutet das, dass Frauen* im Jahr 69 Tage unbezahlt (lohn-)arbeiten. Um auf diesen Missstand hinzuweisen und um für die gleiche Entlohnung von Frauen* einzutreten, findet am 10. März der diesjährige Equal Pay Day statt.

All diese gesellschaftlichen Ungleichheitsverhältnisse treffen marginalisierte Frauen* noch stärker - Frauen* of Color und Migrantinnen*, arme Frauen, trans Frauen, Frauen* mit Behinderungen und/oder chronischen Erkrankungen. Corona verstärkt wie ein Brennglas bestehende Machtverhältnisse. Intersektionale Verschränkungen führen dabei zu spezifischen Herausforderungen und Problemen, die es gesamtgesellschaftlich anzugehen gilt.

Genug Stoff für Kritik gibt es also nach wie vor. Wir als Frauen*büro der Alice Salomon Hochschule Berlin stellen uns in die Tradition feministischer und intersektionaler Kämpfe, die bereits geführt wurden und die immer noch geführt werden. Gegen Ungerechtigkeiten und Diskriminierungen aufzustehen ist immer noch zentral – auch an der Hochschule.

Denn klar ist: Kein Fortschritt passiert von allein. Er wird und wurde von Aktivist_innen, Engagierten, Betroffenen und Allies erkämpft und verteidigt.
Leider können wir in diesen Corona-Zeiten nicht zur Teilnahme an großen Demonstrationen aufrufen, und auch die Treffen und Veranstaltungen halten sich 2021 in Grenzen. Trotzdem möchten wir auf einige Termine aufmerksam machen, die im Kontext des Frauen*kampftages und des Equal Pay Day stattfinden und in folgendem Twitter-Thread zusammengefasst sind:  twitter.com/ASH_Berlin/status/1368897535725731840.

 

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