Unsere Stipendiat_innen
Katja Polli Porsch: Versorgungslücken in der Geburtshilfe schließen - Stipendiatin der Charlotte und Ferdinand Schimmelpfennig-Stiftung
Katja Polli Porsch ist 26 Jahre alt, ausgebildete Hebamme und studiert derzeit „Management und Versorgung im Gesundheitswesen“ (B.Sc.) an der Alice Salomon Hochschule Berlin. Von Freund:innen wird sie „Polli“ genannt.
Nach dem Abitur, das sie mit der Note 1,2 abschloss, engagierte sie sich im Europäischen Freiwilligendienst in Irland. In der Galway Simon Community arbeitete sie in einem Projekt zur Rehabilitation und Reintegration ehemals obdachloser Menschen. Diese prägende Zeit weckte ihr tiefes Interesse an sozialer Gerechtigkeit und an einer bedarfsgerechten Gesundheitsversorgung.
Trotz der Herausforderungen während der Corona-Pandemie und der intensiven Pflege ihres an Alzheimer erkrankten Vaters konnte sie im Jahr 2023 ihre Ausbildung zur Hebamme erfolgreich abschließen. Der Verlust ihres Vaters im selben Jahr sensibilisierte sie noch stärker für die Bedeutung eines leistungsfähigen Gesundheitssystems. Sie ist überzeugt: Betroffene und Angehörige benötigen ausreichend Versorgungsangebote, um Präventions-, Gesundungs-, Krankheits- und Sterbephasen gut bewältigen zu können.
Ihr Studium an der Alice Salomon Hochschule verfolgt Katja Polli Porsch mit großem Engagement. Langfristig möchte sie als freiberufliche Hebamme arbeiten und eine eigene Praxis im ländlichen Raum aufbauen, um aktiv dazu beizutragen, Versorgungslücken in der Geburtshilfe zu schließen.
Das Studium an der Alice Salomon Hochschule Berlin vermittelt ihr fundierte Kenntnisse in Bereichen wie Qualitätsmanagement, Gesundheitsökonomie, Personalführung und Versorgungsprozesse – genau die Kompetenzen, die sie benötigt, um ihre freiberufliche Tätigkeit nachhaltig, sicher und zukunftsorientiert zu gestalten. Ihr Ziel ist es, Frauen und Familien individuell zu begleiten und gleichzeitig an der strukturellen Weiterentwicklung der Versorgung mitzuwirken – insbesondere in unterversorgten Regionen.
Die Fähigkeit, Versorgungsangebote konzeptionell zu gestalten und evidenzbasiert zu handeln sowie ihr berufliches Wirken strategisch auszurichten, sieht sie als zentrale Errungenschaft ihres Studiums. Besonders inspirierend empfindet sie die Lehrveranstaltungen von Prof. Dr. Anja Dieterich, die sich auf die Gestaltung von Versorgungsprozessen spezialisiert hat.
Vom Deutschlandstipendium erfuhr Katja Polli Porsch durch eine Freundin, die sie glücklicherweise zur Bewerbung ermutigte. Das Stipendium bedeutet für sie nicht nur eine finanzielle Entlastung, sondern vor allem die Anerkennung ihres bisherigen persönlichen und beruflichen Engagements. Es ermöglicht ihr, sich noch intensiver auf ihr Studium und ihre berufliche Weiterentwicklung zu konzentrieren.
Katja Polli Porsch, Studentin des Studiengangs Management und Versorgung im Gesundheitswesen und Kerstin Miersch, Alumnimanagerin der Alice Salomon Hochschule
Lea Maudrich - Interprofessionellen Austausch in der Gesundheitsversorgung stärken - Stipendiatin der Berliner Gesellschaft für Gesundheits- und Sozialwissenschaften (BIGSo GmbH)
Ich bin Lea Maudrich und komme aus der Nähe von Mannheim in Baden-Württemberg. Ich wuchs mit meiner alleinerziehenden Mutter auf und hab früh gelernt, auch für mich selbst zu sorgen, um sie entlasten zu können.
Ich bin ausgebildete Gesundheits- und Krankenpflegerin und studiere derzeit „Interprofessionelle Gesundheitsversorgung online“ (B.Sc.) an der Alice Salomon Hochschule Berlin.
Nach dem Abitur absolvierte ich in meiner Heimatstadt ein freiwilliges Soziales Jahr in einer sozialpädagogischen Wohngemeinschaft der Reha Südwest. Dort war ich vor allem für die Tagesgestaltung der Erwachsenen mit komplexen Behinderungen zuständig, unterstützte aber auch bei der Grundpflege in der Wohneinrichtung. Nach diesen Erfahrungen war für mich meine Berufswahl klar: Ich werde Gesundheits- und Krankenpflegerin.
Die Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflegerin schloss ich mit 1,3 ab und nach einem Jahr in der Pflege habe ich mich im Bereich der Demenz- und Schmerzversorgung weitergebildet. Ich arbeite sehr gerne im Krankenhaus auf der Wachstation, denke allerdings, dass ich nicht bis zum Ende meiner Laufbahn am Bett arbeiten kann und so wollte ich mir eine Alternative im Gesundheitswesen aufbauen und aktiv zur Professionalisierung der Pflege beitragen. Ich denke, ein Hochschulabschluss wird mir nützen, dieses Ziel zu erreichen. Nach der Beschäftigung mit den vorhandenen Qualifizierungsmöglichkeiten wurde ich auf den Studiengang „Interprofessionelle Gesundheitsversorgung online“ an der ASH aufmerksam.
Entscheidend für mich war, dass ich das Studium online und berufsbegleitend durchführen kann, aber dennoch durch die wöchentlichen Webinare und Präsenzphasen in einen direkten Austausch mit Kommiliton*innen und Dozent*innen kommen kann. Ich finde besonders den Modulstrang „Kommunikation“ sehr spannend, weil wir alle kommunizieren und Kommunikation dennoch ausbaufähig ist. Im Studium geht es dann zum Beispiel um Hürden und Chancen in der Kommunikation zwischen den Professionen, wie unterscheidet sich unsere Fachsprache, welche Begriffe sollten wir anderen Professionen erklären, was ist ähnlich. Es geht aber auch um Patient*innenzentrierte Kommunikation, also Kommunikation, bei der die Bedürfnisse, Ängste und Wünsche der Patient*innen im Mittelpunkt des Gesprächs stehen.
Der Modulstrang „Wissenschaftliche Kompetenz“ ist ebenfalls sehr gewinnbringend, besonders da neue Studienergebnisse im Gesundheitswesen wesentlich für die tägliche Arbeit sind und ich durch das Studium gelernt habe, wie ich Studienergebnisse lese und einordne.
Aktuell bin ich im 5. Semester und schätze besonders den interprofessionellen Austausch mit den Kommiliton*innen aus verschiedenen Bereichen und mit unterschiedlicher Berufserfahrung. In unserer Kohorte sind neben Pflegefachkräften auch Physio-, Ergotherapeutinnen, eine Logopädin und eine Hebamme vertreten. Das Studium ist sehr praxisnah und ermöglicht dadurch den direkten Transfer in die berufliche Praxis. In der beruflichen Praxis liegt mir besonders das Thema Delir, ein komplexes hirnorganisches Syndrom, am Herzen. Jetzt kann ich aufgrund meiner Beschäftigung im Studium mit dem Thema in der Praxis professioneller handeln. Ich bekomme im Studiengang praxisnahes Werkzeug an die Hand, um beispielsweise zu dem Thema die aktuelle Studienlage zu recherchieren, danach eine didaktisch geeignete Schulung zu planen und in dieser adäquat mit den Mitarbeitenden zu kommunizieren.
Ich kann mir auch vorstellen perspektivisch einen Master in Advanced Practice Nursing oder Vergleichbarem zu absolvieren.
Aktuell arbeite und lebe ich für vier Monate als Volontärin, neben dem Studium, bei Tenerife Animal Sanctuary, einer nachhaltigen Tierauffangstation auf Teneriffa. Ich kann mich dank des Stipendiums nun mehr auf mein Studium konzentrieren, da ich finanziell entlastet werde.
Lea Maudrich, Studentin des Studiengangs Interprofessionelle Gesundheitsversorung (IGo) B.Sc. und Kerstin Miersch, Alumnimanagerin der Alice Salomon Hochschule