Menschen ASH-Professorin María do Mar Castro Varela tritt Thomas Mann Fellowhip in LA an

Als eine von neun Stipendiat_innen wird sie sich mit Fragen zum „politischen Mandat der Kunst“ auseinandersetzen

María do Mar Castro Varela lachend am Rednerpult
privat

Im September 2023 tritt Prof. Dr. María do Mar Castro Varela, Professorin für Soziale Arbeit und Allgemeine Pädagogik an der Alice Salomon Hochschule Berlin, das renommierte Thomas Mann Fellowship an. Das Thomas Mann House in Los Angeles versteht sich als „lebendiger transatlantischer Debattenort, an dem herausragende Persönlichkeiten und Vordenker:innen im Austausch untereinander und mit dem Gastland USA grundlegende politische, gesellschaftliche und kulturelle Gegenwarts- und Zukunftsfragen bearbeiten.“

Zum Jahresthema 2023: „Das politische Mandat der Kunst“

Die Freiheit der Kunst gehört zu den Geboten einer jeden Demokratie. Aber welche Rolle kommt der Kunst zu, wenn die Demokratie unter Druck gerät? Diese und weitere Fragen suchen die für das Jahr 2023 ausgewählten Thomas Mann Fellows in Los Angeles zu beantworten. Während mehrmonatiger Aufenthalte im ehemaligen Exilwohnsitz der Familie Mann, dem heutigen Thomas Mann House, werden sie im Austausch mit US-amerikanischen Expert:innen und der Öffentlichkeit an eigenen Projekten zum Jahresthema „Das politische Mandat der Kunst“ arbeiten.

Ihr Projekt: Zum Umgang mit Enttäuschung: Ästhetische Aufklärung und die Kunst der Dekolonisierung

In Zeiten multipler Krisen ist es zwingend notwendig, das Mandat der Kunst (erneut) zu untersuchen. Welche Rolle kann oder sollte die Kunst angesichts zunehmender sozialer Ungerechtigkeiten spielen? Können kritische künstlerische Praktiken transnationale Gerechtigkeit und Demokratie erleichtern und die Menschenrechte schützen und fördern? Oder sollte Kunst unzweckmäßig sein? Angesichts der Tatsache, dass Kunst innerhalb kapitalistischer Strukturen und der Kolonialität funktioniert, ist die Rolle von Künstler:innen und Kunstinstitutionen ambivalent. Um Antworten auf diese drängende Frage zu finden, befassen sich María do Mar Castro Varela und Nikita Dhawan zum einen mit dem Artivismus, dessen Ursprünge in den sozialen Bewegungen der 1970er und 1980er Jahre in Los Angeles und Berlin liegen. Außerdem untersuchen sie, ob und wie eine ästhetische Bildung uns helfen kann, uns eine planetarische Zukunft vorzustellen.

Über Prof. María do Mar Castro Varela

María do Mar Castro Varela, geboren 1964 in A Coruña/Spanien, studierte Psychologie und Pädagogik an der Universität zu Köln und promovierte in Politikwissenschaften an der Justus-Liebig- Universität Gießen. Sie ist Professorin für Allgemeine Pädagogik und Soziale Arbeit mit Schwerpunkt Gender und Queer an der Alice Salomon Hochschule Berlin. Ihre Forschungs- und Interessenschwerpunkte liegen in den Bereichen Soziale Gerechtigkeit, Digitaler Hass und Verschwörungstheorien sowie Fragen von Emanzipation.

Neun herausragende Persönlichkeiten aus Kultur und Wissenschaft

Neben María do Mar Castro Varela wurden weitere acht Stipendiat_innen vom unabhängigen Beirat des Thomas Mann House für Aufenthalte in 2023 nominiert: der Journalist René Aguigah, der Dichter Ghayat Almadhoun, die Historikerin Nikita Dhawan, die Kunstwissenschaftlerin Carolin Görgen, die Journalistin Marlene Grunert, die Autorin Alice Hasters, der Musikwissenschaftler Kai Hinrich Müller sowie die Medienwissenschaftlerin und Kuratorin Sophie-Charlotte Opitz. Mehr zu den Thomas Mann Fellows 2023 unter https://www.vatmh.org/de/newsreader/thomas-mann-fellows-2023.html.

Weitere Informationen zum Fellowship: https://www.vatmh.org/de/thomas-mann-fellowships.html