Hochschulleben, Career Service Gründer*innenzentrum der Alice Salomon Hochschule Berlin wurde eröffnet

Neben Angeboten im Bereich Social Entrepreneurship bietet das Zentrum in Berlin-Biesdorf auch Raum für Austausch, Vernetzung und Co-Working

Am 27. Juni 2022 kamen rund 40 geladene Gäste zur feierlichen Eröffnung des Gründer*innnenzentrums der Alice Salomon Hochschule Berlin in der ARONA Klinik für Altersmedizin nach Biesdorf. 

Prof. Dr. Olaf Neumann, Prorektor der ASH Berlin, eröffnete die Veranstaltung und verkündete gleich zu Beginn, dass das hochschuleigene Gründer*innenzentrum nach Projektende im Jahr 2024 an die ASH Berlin angegliedert werden soll. Bis dahin ist das Gründer*innenzentrum auf ca. 140 m² in insgesamt fünf verschiedenen Räumen in der ARONA Klinik angesiedelt. Durch die Unterbringung in der Klinik entsteht eine direkte Schnittstelle zum Gesundheitswesen, wie dem Unfallkrankenhaus Berlin (ukb) und dem Haus der Zukunft, Deutschlands modernstem Beratungs- und Informationszentrum für Pflege und selbstbestimmtes Leben.

Prof. Dr. Uwe Bettig, der gemeinsam mit Dr. Hans-Jürgen Lorenz die wissenschaftliche Leitung des Projektes ASHEXIST übernommen hat, gab in seiner Rede einen Einblick in die Entstehungsgeschichte und stellte das Projekt ASHEXIST vor: “Das Projekt ist ein Forschungs- und Entwicklungsprojekt der ASH Berlin, welches die Sensibilisierung für gründungsbezogene Vorhaben im SAGE-Bereich zum Ziel hat. Darunter verstehen wir die Realisierung einer Gründungskultur in SAGE-Bereichen, die Vorbereitung und die Realisierung von sozialen und gesundheitsbezogenen Projekten, berufliche Selbstständigkeiten und Teilselbstständigkeiten sowie auch Existenzgründungen im SAGE-Bereich als auch Gründungen im Bereich Social Entrepreneurship und Intrapreneurship”. Uwe Bettig sieht im Projekt insbesondere Chancen für die Entwicklung von innovativen Lösungsansätzen für das Gesundheits- und Sozialwesen, um beispielsweise Arbeitsprozesse effizienter zu gestalten, Fachkräfte zu entlasten und neue Arbeitsplätze in der Region zu schaffen. 

Zur Verdeutlichung des bisherigen Gründungsgeschehens stellten zwei ASH-Studierende ihre konkreten Geschäftsvorhaben vor. Marielle Raupach, Studierende im Bachelorstudiengang Management und Versorgung im Gesundheitswesen, beabsichtigt die Gründung einer logopädischen Praxis im Bezirk Marzahn-Hellersdorf. Sie ist derzeit auf der Suche nach Praxisräumen, Finanzierung und Personal. Im Oktober 2023 plant sie die Eröffnung der Praxis. Langfristig möchte sie ihr Angebot um Physiotherapie, Frühförderung und Lerntherapie erweitern, denn ihre Marktrecherche hat gezeigt, dass der Bedarf vorhanden ist. 

Simon Dürsch, der gemeinsam mit Christian Borchert gründen möchte und Soziale Arbeit an der ASH Berlin studiert, stellte das gemeinsame Vorhaben Clup.life vor. Das Team synchronisiert Gruppenchats unterschiedlicher Messenger-Dienste mit einem Bot automatisch miteinander, um die Kommunikation mit Mitgliedern von sozialen Vereinen und Verbänden mithilfe der Interoperabilität zu erleichtern. Ein technischer Proof-of-Concept wurde von dem Team bereits erbracht. Sie sind ebenfalls auf der Suche nach einer passenden Startfinanzierung und haben bereits Interesse an der Nutzung der Büroräume im Gründer*innenzentrum bekundet. 

Magdalena Eilers, Geschäftsführerin der ARONA Klink für Altersmedizin, gratulierte der ASH Berlin zur Eröffnung des Gründer*innenzentrums. Die ARONA Klinik selbst wurde erst im Januar 2019 eröffnet und ist die erste digitale Geriatrie Deutschlands. Als enger Kooperationspartner des ukb ergänzt die ARONA Klinik für Altersmedizin den Gesundheitscampus Berlin-Biesdorf um ein geriatrisches Angebot. Die ARONA Klinik plant den Ausbau ihres Angebotes hin zu einem interdisziplinären Gesundheitscampus. Neben einer Zahnklinik soll beispielsweise eine Kita für die Mitarbeitenden und Anwohner_innen entstehen. 

Neben der Hochschulleitung und Klinikleitung waren Vertreter_innen aus der Politik, dem Gesundheits- und Sozialwesen und der Berliner Gründungslandschaft sowie Projektpartner_innen anwesend, um sich die Räume anzuschauen, das Angebot für angehende Gründer_innen und Gründungsinteressierte kennenzulernen und neue Kontakte zu knüpfen. Moderiert wurde die Veranstaltung von Jutta Overmann, die als wissenschaftliche Mitarbeiterin im Projekt Gründer_innen begleitet und gründungsbezogene Veranstaltungen durchführt, wie z.B. zu den Themen Businessplan, Nachfolge und nebenberufliche Selbstständigkeit. 

Das Gründer*innenzentrum der ASH Berlin ist Teil des EXIST-geförderten Projekts ASHEXIST. Primäres Ziel des Projektes ist es, Hochschulangehörige für Gründungsthemen zu sensibilisieren, gründungsunterstützende Strukturen zu schaffen und damit das Interesse an Gründungen im SAGE-Bereich zu steigern. Dabei stehen sowohl klassische SAGE-Gründungen (z.B. therapeutische Praxis in der Ergo-/Physiotherapie) als auch Gründungen sozialer, innovativer Einrichtungen und Gründungen von Sozialunternehmen sowie Intrapreneurship im Mittelpunkt. Ein Schwerpunkt liegt auf Gründungen durch Frauen, die im Gründungsgeschehen unterrepräsentiert sind. Die wichtigsten Informationen zum Gründer*innenzentrum können Sie diesem Flyer entnehmen.