Forschung Gesundheitliche Versorgung geflüchteter Frauen in Schwangerschaft und Geburt

Neues Forschungsprojekt im Bereich Gesundheits- und Versorgungsforschung gestartet

Ende 2019  startete das neue Forschungsprojekt PROREF, das die Rahmenbedingungen und das Gesundheitssystems auf die Versorgung geflüchteter Frauen in Schwangerschaft und Geburt hin analysiert. PROREF ist ein Kooperationsprojekt der ASH Berlin und der Charité – Universitätsmedizin Berlin unter der Leitung von Prof. Dr. Theda Borde und Prof. Dr. Matthias David. Es ist ein Teilprojekt der von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderten Forschungsgruppe PH-LENS.

Das Projekt PROREF stellt Fragen wie: Ist die gesundheitliche Versorgung auf die Bedürfnisse von geflüchteten Frauen in Schwangerschaft und Geburt eingestellt? Und wenn ja, wie?
Dafür werden geflüchtete Mütter in Berlin, Brandenburg und Nordrhein-Westfalen befragt sowie Mütter mit und ohne Fluchterfahrung nach der Geburt ihres Kindes in drei Berliner Geburtskliniken.
Zum einen wird geschaut, welche Erfahrungen die Frauen vor, während und nach der Geburt gemacht haben und wie diese Erfahrungen in Bezug auf kontextuelle Faktoren, wie Wohnregion, Art der Unterbringung, Verfügbarkeit von privaten und sozialen Netzwerken, Zugang zu Gesundheitsinformationen etc. zu analysieren sind.
Zum anderen werden Mütter in drei Berliner Geburtskliniken nach der Geburt zur erlebten Qualität der geburtshilflichen Versorgung und zu möglichen Zugangsbarrieren befragt.

Die Perspektive der Frauen wird durch Interviews mit Fachkräften der Versorgung und Betreuung im Kontext von Schwangerschaft und Geburt, wie Sozialarbeiter_innen in Gemeinschaftsunterkünften und im Öffentlichen Gesundheitsdienst, Hebammen, Familienhebammen, Frauenärzt_innen etc. ergänzt.

In der letzten Projektphase wird PROREF realisierbare und nachhaltige Strategien entwickeln, um die Reaktionsfähigkeit des Gesundheitssystems auf Diversität zu erhöhen.