Hochschulleben Spende für Arbeit mit geflüchteten Kindern

ASH Berlin und Anschluss e. V. unterstützen ehrenamtliches Engagement für die Arbeit mit geflüchteten Kindern

Das Foto zeigt vier Personen, die einen Spendenbescheid in der Hand halten.
ASH Berlin

Prof. Dr. Christian Widdascheck (Dipl. Kunsttherapeut/-pädagoge, Professur für Elementare Ästhetische Bildung an der Alice Salomon Hochschule Berlin) und der Verein Anschluss e. V. - Bildungswerk Künstlerische Therapie. Bildende Kunst. überreichten Ende Mai 2017 eine Spende in Höhe von 900,- Euro an den Verein „Hellersdorfer Zentrum für Kultur Demokratie Politik e. V.“

Im Sommer 2015 bot Christian Widdascheck zum ersten Mal unter dem Dach von alice solidarisch das Weiterbildungsseminar, „Alles Anders?! Potentiale und Stolpersteine kunsttherapeutischer Arbeit mit Menschen in der Migration“, an. Christian Widdascheck konzipierte dieses Weiterbildungsseminar gemeinsam mit Anschluss e.V., um seine kunsttherapeutische Expertise in der Arbeit mit Menschen in der Migration an möglichst viele kunsttherapeutische Kolleg_innen ehrenamtlich weiterzugeben.
Dafür konnten Räume der ASH Berlin kostenfrei genutzt werden und es wurde nur eine sehr geringe Teilnahmegebühr erhoben. Aufgrund der großen Nachfrage fanden zwei Seminarwochenenden im September 2016 und März 2017 statt. Die Teilnehmer_innen setzten sich intensiv u.a. mit Fragen der eigenen kulturellen Diversität, spezifischen Wirkfaktoren der kunsttherapeutischen Arbeit für Menschen in der Migration, sowie eigenen kunsttherapeutischen Projektideen und -konzepten im Kontext Migration und Flucht auseinander.

Die Teilnahmegebühren wurden nun für ein konkretes Projekt an ein Flüchtlingsheim in Marzahn-Hellersdorf gespendet. Die Summe ging an den Verein „Hellersdorfer Zentrum für Kultur Demokratie Politik e. V.“ und wird von Felix Hellbach verwaltet. Er ist Kindheitspädagoge und seit rund drei Jahren ehrenamtlich in der Arbeit mit Kindern in der Unterkunft für Geflüchtete in der Carola-Neher-Straße/ Maxie-Wander-Straße aktiv.

Er schreibt zu seinem Engagement: „Auf der Suche nach Unterkünften für Geflüchtete wurde das ehemalige Max-Reinhard-Gymnasium in Hellersdorf 2013 zu einem Asylbewerberwohnheim umfunktioniert. Da ich aus dem Bezirk komme und zu der Zeit noch an der sich in Hellersdorf befindlichen Alice Salomon Hochschule studierte, lag mir viel am Kontakt zu den dort neu-angekommenen Kiez-Bewohnern und es gelang mir durch ein Seminar, das die Hochschule anbot, im darauf folgenden Jahr in der Einrichtung Fuß zu fassen. Dabei baute ich ein Fußballangebot in Kooperation mit dem Verein Rot-Weiß-Hellersdorf und dem Träger der Unterkunft auf. Über die vergangenen Jahre wechselten sowohl Träger als Kooperationspartner mehrfach. Das zentrale Anliegen, die Schaffung und Verstetigung eines festen Fußballangebotes, konnte jedoch glücklicherweise erhalten bleiben, auch wenn ich teilweise immer wieder darum auch kämpfen musste.“

Das stetige wöchentliche Sportangebot stellt einen wichtigen Orientierungspunkt für die Kinder und Jugendlichen in der für sie prägenden unsicheren Lebenssituation dar, die sie gemeinsam mit 500 anderen geflüchteten Menschen in der gemeinsamen Wohnanlage teilen. Zudem bot das ehrenamtliche Engagement eine wichtige Kontinuität in Zeiten der Betreiberwechsel.

Mittlerweile hat sich eine rund 20-köpfige Gruppe junger engagierter Erwachsener rund um Felix Hellbach gebildet, die er als ehrenamtliche Helfer_innen gewinnen konnte und koordiniert. Dank dieser Unterstützung und der effektiveren und besseren Zusammenarbeit mit den Betreibern des Wohnheims ist es innerhalb des letzten Jahres gelungen, zusätzlich ein Freizeitangebot im Tagungsraum der Unterkunft zu schaffen. Dort können Brett- und Kartenspiele gespielt und Hausaufgaben gemacht werden.

Ebenso kann mit der Spende das dort zur Verfügung stehende Material zur Entwicklung psychomotorischer Fähigkeiten ergänzt, sowie das Angebot an Farben, Stifte und Papier erweitert werden. Die Spende reicht auch für die Anschaffung eines abschließbaren Materialschranks aus. Ein solcher Schrank wird schon in der Sporthalle von den Kindern sehr geschätzt. Es gibt ihnen das Gefühl etwas „Eigenes“ zu haben – ein Stück Privatsphäre, eine „Schatzkiste“ mit Möglichkeiten, ihre kindlichen Bedürfnisse ausleben zu können.