Hochschulleben Wiederwahlverfahren an der Alice Salomon Hochschule Berlin entschieden

Neuwahl der Prorektor_innen nötig

Am Dienstag, den 28. Juni 2022, hat der Akademische Senat der Alice Salomon Hochschule Berlin in drei Wiederwahlverfahren über drei Ämter des Rektorats entschieden: das Amt der Rektorin und die Ämter der zwei Prorektor_innen. Gegenkandidat_innen traten nicht an.

Das Gremium sprach sich mit 12 von insgesamt 14 gültigen Stimmen für die Wiederwahl von Rektorin Prof. Dr. Bettina Völter aus. Bettina Völter ist Diplom-Politologin und promovierte Soziologin. Sie hat an der Alice Salomon Hochschule Berlin seit 2007 die Professur für Theorie und Methoden der Sozialen Arbeit inne und bekleidet das Amt der Rektorin seit 2018. Prof. Völter nahm die Wahl an. 

Prof. Dagmar Bergs-Winkels, die seit April 2021 das Amt der Prorektorin – zuständig für die Bereiche Studium und Lehre – inne hat, erhielt 5 von 12 gültigen Stimmen. Das Gremium votierte damit gegen eine zweite Amtszeit. Prof. Bergs-Winkels lehrt seit 2019 an der ASH Berlin als Professorin für Pädagogik der Kindheit.

Professor Olaf Neumann, der seit 2018 das Amt des Ersten Prorektors – zuständig für die Bereiche Forschung, Kooperationen und Digitalisierung – bekleidet, wurde mit 9 von 14 gültigen Stimmen wiedergewählt. Neumann, der 2015 als Professor für methodisches Handeln in der Sozialen Arbeit an die ASH Berlin berufen wurde, nahm die Wahl nicht an. 

Rektorin Bettina Völter: „Die Entscheidung des Gremiums zeigt, unter welchen Spannungsverhältnissen die ASH Berlin – bei extremem Wachstum, dem notwendigen tiefgreifenden Organisationswandel und knappen Ressourcen – derzeit handelt. Das Rektoratsteam hat in den letzten Monaten und Jahren vieles erfolgreich abgeschlossen und auf den Weg gebracht. Insofern bedauere ich das Wahlergebnis sehr. Die Hochschulmitglieder müssen nun die Verantwortung für den weiteren Weg mit übernehmen.“

Die derzeitigen Prorektor_innen bleiben kommissarisch im Amt, bis eine Neuwahl der Prorektor_innen stattgefunden hat.

Die Herausforderungen der nächsten vier Jahre

Die ASH Berlin befindet sich inmitten umfassender Veränderungen und damit einhergehender Herausforderungen: Die größte staatliche Hochschule Deutschlands für die Disziplinen der Sozialen Arbeit, Gesundheit sowie Erziehung und Bildung in der Kindheit (SAGE) ist in den vergangenen fünf Jahren um 40 Prozent landesseitig finanzierter Studienplätze gewachsen.

Dieses außergewöhnliche Wachstum in sehr kurzer Zeit erfordert einen grundlegenden Kultur- und Strukturwandel der Hochschule. Die ASH Berlin hat eine neue Grundordnung umgesetzt und im April zwei Fachbereiche eingeführt. Zudem müssen eine Verwaltungsreform und die Digitalisierung der Hochschule weiter vorangebracht werden. Außerdem stehen der Erweiterungsbau der ASH Berlin am Kokoschkaplatz im Fokus der zweiten Amtszeit des Rektorats und die Entwicklung der Hochschule zu einem interaktiven und nachhaltigen Campus.

Gleichzeitig ist die Hochschule unterfinanziert, wie ein Vergleich mit anderen Hochschulen in Norddeutschland im Fach Sozialwesen zeigt. Eine Herausforderung wird es sein, den Strukturwandel der Hochschule unter diesen schwierigen Bedingungen zu bewältigen.