In diesem Film-Diskussions-Nachmittag machen wir die koloniale Frauenbewegung im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts zum Thema und diskutieren ihre Verbindungslinien zur entstehenden Sozialen Arbeit. Der Film ‚Wir hatten eine Dora in Südwest!“ (Tink Diaz, 1992) dokumentiert die koloniale Frauenschule in Rendsburg, die Frauen in der Zeit zwischen den Weltkriegen – also nach dem formalen Ende der kolonialen Herrschaft – auf die Auswanderung in die ehemaligen Kolonien vorbereitete.
Im anschließenden Gespräch mit der Regisseurin Tink Diaz und der Erziehungswissenschaftlerin Z. Ece Kaya (angefragt) widmen wir uns den historischen Hintergründen der kolonialen Frauenbewegung und ihrer Verflechtung mit Geschlechter-, ‚Rassen‘- und Klassendiskursen im Deutschen Reich bzw. der BRD und ihren (ehemaligen) Kolonien. Dabei beleuchten wir insbesondere die Verbindungen zur bürgerlichen Frauenbewegung und der frühen, mit der ersten Frauenbewegung eng verbundenen Sozialen Arbeit. Wie traten Frauen als Trägerinnen einer deutschen, bürgerlichen, weißen Kultur auf? Wie machten sie sich zu Komplizinnen im kolonialen Machtprojekt? Und inwiefern können wir Verbindungslinien zur Alice Salomon Hochschule, die 1908 von Alice Salomon als soziale Frauenschule gegründet wurde, nachzeichnen?
Anmeldung: Bitte melden Sie sich bis zum 20. Januar 2021 unter archiv@ ash-berlin.eu mit der Betreffzeile Anmeldung Filmnachmittag an.
Moderation: Josephine Bürgel, Friederike Mehl & Dayana Lau
Der Text erscheint im Rahmen der #4GenderStudies-Week. Dabei veröffentlicht die ASH Berlin eine Woche lang Beiträge auf sämtlichen Kanälen anlässlich des Wissenschaftstags #4GendersStudies – unterstützt von der Arbeitsgemeinschaft der Frauen- und Geschlechterforschungseinrichtungen Berliner Hochschulen (afg). Ziel ist es einen forschungsbasierten Einblick in Arbeiten aus dem Feld der Geschlechterforschung zu geben.
Mehr Informationen zur #4GenderStudies-Week finden Sie auf unserer Website, im Flyer (unten) oder überall unter dem oben genannten Hashtag.