Hochschulleben, Events in English Programm „Flucht, Segregation und Widerstände“

Zwischenraum TRANSIT, Teil 2: Aktuelle und historische Stationen von Menschen im Transit zwischen Barcelona, Berlin, Marseille und Port Bou

Still aus einem Film: eine Hand malt einen Dornenkranz auf den Hellblauen Hintergrund der Leinwand. Darunter steht der Untertitel: "or they think we don't speak the same language"
Standbild aus „Top Manta“ von Manuel Haist, Jerome Mard, Lerato Mkwanazi und Leonie Odelga-Tschernev, 2023

Programm „Flucht, Segregation und Widerstände“

Klassenzimmer der Zukunft, Grünfläche »Place Internationale«, gegenüber Maxie-Wander-Straße 78, 12619 Berlin

Campus Transferale - Transfer_Hub in Kooperation mit station urbaner kulturen/nGbK Hellersdorf

Das Pilotprojekt ›Zwischenräume. Belebung von Campus und Stadtteil‹ im Projekt ›Campus Transferale – Transfer_Hub‹ der Alice Salomon Hochschule Berlin lädt herzlich ein zum Programm:

Zwischenraum TRANSIT, Teil 2: Flucht, Segregation und Widerstände. Aktuelle und historische Stationen von Menschen im Transit zwischen Barcelona, Berlin, Marseille und Port Bou 

Präsentation mit Beiträgen und unter Mitwirkung von Salma Alaabed, Mustafa Alborighef, Abdullah Alkhatib, Marija Baksa, Manuel Haist, Jerome Mard, Toni Maurer, Lerato Mkwanazi, Rayan Mussallam Al Masri, Leonie Odelga-Tschernev, Gonca Saglam, Lea Sahli, Jana Sebald, Marc-Alexander Skott, Laura Wagner und Simon Wilz – Studierende der ASH Berlin.

Programm

Dienstag, 4.6.2024, 17:00–19:00 Uhr
Eröffnung der Präsentationen ›Flucht, Segregation, Widerstände‹ (in English and German)
Findet wie geplant statt!

Achtung: Podiumsdiskussion ›Widerstände: Standing together‹ muss verschoben werden! Die Eröffnung findet dennoch statt.
mit Rachel Ravid (Professorin des Oranim College Haifa, Kooperationspartnerin der ASH Berlin und Leitung der Galiläa Dreamers), Samuel Schidem (Erwachsenenbildner, Museumspädagoge, Dozent und Direktor von Rozana International) , Arnon Shaked (ASTA der ASH Berlin) und Rayan Mussallam Al Masri (BIPoC Referat, ASTA der ASH). Moderation: Britta Loschke

Do, 6.6.2024, 17–19 Uhr
›Draußen vor der Stadt – vom Quartier Nord (Marseille) bis nach Hellersdorf (Berlin). Fragen an die Soziale Arbeit als Profession‹
Gespräch und Screening zum Thema Segregation und Ausgrenzung in Marseille und Berlin mit Christian Jakob (Journalist der taz und Autor des Buches ›Die Bleibenden‹) und Salma Alaabed (Journalistin und Studierende der ASH Berlin)

Do. 13.6.2024, 17–19 Uhr
›Das Recht auf Bewegungsfreiheit: von Afrique-Europe-Interact bis zu Top Manta‹
Gespräch und Screenings von ›Top Manta‹ (Barcelona 2023, 5 Minuten, Engl.) von Manuel Haist, Jerome Mard, Lerato Mkwanazi und Leonie Odelga-Tschernev und von ›Die vergessenen Migrant:innen‹ “ (Mali, 50 Minunten, Franz./ Bambara mit dt. UT) von Djif Djimeli, anschließend Q & A mit den Filmemacher_innen. In Zusammenarbeit mit hörsaalkino ash.

Do. 27.6.2024, 17–19 Uhr
Anwohner_innenbeiratsitzung und Finissage

 

Programmzeitraum: 05. Juni – 27. Juni 2024
Geöffnet für Besucher_innen: Do 15:30 – 18:30 Uhr und nach Vereinbarung unter station-urbaner-kulturen@ avoid-unrequested-mailsngbk.de
Ort: Am Pavillon ›Klassenzimmer der Zukunft‹, Grünfläche ›Place Internationale‹, Maxie-Wander-Straße 79, 12619 Berlin

 

Über das Konzept

„Und die Gemeinschaft der europäischen Völker zerbrach, als - und weil - sie den Ausschluss und die Verfolgung seines schwächsten Mitglieds zuließ” (Hannah Arendt 1943, We Refugees). 

Im November 2023 überquerten wir, Studierende und Lehrende der Alice Salomon Hochschule Berlin, mit bisher unterschiedlichen Erfahrungen von Grenzen und Begrenzung in unserem Leben, die Grenze zwischen Frankreich und Spanien. Unsere Wanderroute führte uns über einen ehemaligen Schmugglerpfad vom französischen Grenzort Banyuls sur Mer über die Pyrenäen in den spanischen Grenzort Port Bou. Auf dieser Route flüchteten 1940 viele Menschen vor dem NS-Staat: Juden und Jüdinnen, Kommunist:innen, LGBTIQ, Rom:nja und Sint:izze, Deserteur:innen und viele weitere Verfolgte des Naziregimes. Diejenigen, die es noch rechtzeitig geschafft hatten, Deutschland zu verlassen und nun ein zweites Mal mit der Besetzung Frankreichs flüchten mussten. Kurze Zeit vorher waren 1939 die spanischen Republikaner:innen vor General Francos Armee über diese Route in die andere Richtung nach Frankreich geflohen. Der Weg, zeitweilig Fluchtroute nach den Fluchthelfer:innen Lisa und Hans Fittko benannt, ist seit 2009 als Wanderroute „Chemin Walter Benjamin“ auf französischer sowie als „Ruta Walter Benjamin“ auf spanischer Seite ausgeschildert. Auch Benjamin, Schriftsteller und Philosoph, wurde als Jude, Kommunist und Intellektueller von den Nationalsozialisten verfolgt. Heute versuchen Menschen aus verschiedenen Ländern, die vor Krieg, Ausbeutung und Perspektivlosigkeit fliehen und an den Außengrenzen Europas landen, über dieselbe Route nach Zentral- beziehungsweise Nordeuropa, zu kommen.

Diese Grenzüberquerung ist nur eine von insgesamt drei Stationen unserer Studienfahrt im Rahmen des 4-semestrigen Projektseminars „Aktuelle Protestbewegungen und ihre medialen Ausdrucksformen“ im Bachelorstudiengang Soziale Arbeit an der Alice Salomon Hochschule Berlin: Marseille, Port Bou und Barcelona. Die inhaltliche Klammer des Seminars bilden Proteste und Bewegungen für eine Welt ohne Grenzen, gegen neokoloniale Ausbeutung und Klimagerechtigkeit. Mit unserer Studienfahrt haben wir uns auf eine gemeinsame Reise gemacht und uns dabei fokussiert auf: Flucht, Segregation und Widerstände - Aktuelle und historische Stationen von Menschen im Transit zwischen Barcelona, Berlin, Marseille und Port Bou.

Kuratiert von Andrea Plöger (ASH-Professorin), Elène Misbach (wissenschaftliche Mitarbeiterin der ASH Berlin) und Eva Hertzsch & Adam Page (Künstler_innen und wissenschaftliche Mitarbeiter_innen der ASH Berlin) im Rahmen des Projektseminars ›Aktuelle Protestbewegungen und ihre medialen Ausdrucksformen: Proteste und Bewegungen für eine Welt ohne Grenzen, gegen neokoloniale Ausbeutung und für Klimagerechtigkeit‹. Das Seminar wurde begleitet von Andrea Plöger, Elène Misbach, Viviana Uriona (Filmemacherin und Dozentin des College of the Marshall Islands, Majuro), Djif Djimeli (Filmemacher und Schauspieler) und Aya Schamoni (Fotografin und ASH-Lehrbeauftragte).

Die Präsentation und das Programm sind Teil einer Kooperation zwischen station urbaner kulturen/nGbK Hellersdorf und dem Pilotprojekt „Zwischenräume. Belebung von Campus und Stadtteil“ im Projekt Campus Transferale - Transfer_Hub der Alice Salomon Hochschule Berlin.