ONLINE, Öffentliche Vorlesung „Bevor ich mein Thema kenne, kennt mein Thema mich.“

Alice Salomon Poetik Vorlesung mit Lioba Happel

„Bevor ich mein Thema kenne, kennt mein Thema mich.“

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ASH Berlin

Die Aschaffenburgerin Lioba Happel erhielt im Januar 2021 den Alice Salomon Poetik Preis. Die Jury würdigte die Schriftstellerin unter anderem für „ihre Lebens- eo ipso Schreibthemen, die aus ihrer früheren Arbeit als Studentin der Sozialarbeit, als Pädagogin sowie aus ihrer Arbeit als Pflegekraft von an Demenz erkrankten Menschen resultiert“.

Ganz in diesem Sinne erwartet die Gäste zur diesjährigen Alice Salomon Poetik Vorlesung ein inspirierender Abend unter dem Titel:

„Bevor ich mein Thema kenne, kennt mein Thema mich.“

Darin nimmt die Schriftstellerin Sie mit – zum „Vergessenen“, zum „Liegengebliebenen“ – laut Lioba Happel zentrale Punkte nicht nur in der Sozialen Arbeit… sondern auch in der Dichtung. Sie will zeigen, dass es auch das in uns Liegengebliebene und Vergessene ist, was zum kreativen Schreiben antreibt. Und sie möchte Sie animieren: den Schritt zu wagen in ein größeres biographisches Schreibprojekt.

  • In einem ersten Schritt stellt Sie dazu am Abend der Poetik Vorlesung am 1. Juni um 18:00 Uhr drei große Themenbereiche anhand ihrer eigenen Schreiberfahrung vor – Entwicklungsroman, Trauma-Schreiben, Biographisches Schreiben.
  • In einem zweiten Schritt – einer direkten Präsenzsitzung vor Ort im Wintersemester 2021/22 – können interessierte Teilnehmer_innen die eigenen Texte – ihre Ideen und Problemfindungen, erste Versuche oder bereits fortgeschrittene Schreibstücke – dann gemeinsam mit der Schriftstellerin diskutieren.

Schreiben braucht Zeit – kommen Sie mit auf den Weg!

Alice Salomon Poetik Vorlesung mit Lioba Happel
Dienstag, den 01.06.2021 um 18:00 Uhr
Teilnahme online unter: 
­https://tagung.ash-berlin.eu/b/foc-wxc-hvd-qam

Lioba Happel und der Alice Salomon Poetik Preis

Der Alice Salomon Poetik Preis 2021 wurde Lioba Happel im Rahmen des virtuellen Neujahrsempfangs der Hochschule am 16. Januar 2021 verliehen. Die komplette Veranstaltung, einschließlich einer Szenischen Lesung von Lioba Happels Erzählung „Die Feindin“ (Inszenierung: Signe Ibbeken, Sprecherinnen: Signe Ibbeken und Cennet Alkan, Komposition und Klavier: Udo Agnesens) kann auf dem Youtube-Kanal der Hochschule nachverfolgt  werden:

Verleihung des Alice Salomon Poetik Preises 2021

Lioba Happel konnte die Jury des Alice Salomon Poetik Preises überzeugen, „weil sie nicht überzeugen will. Ihre Stoffe entspringen keinem Bedürfnis, einer jeweils aktuellen Mode zu entsprechen, sondern einer existentiellen und leibhaftigen Beschäftigung mit sozialen, gesundheitlichen und pädagogischen Themen und nicht zuletzt mit Diskriminierung und Diversity – also Felder, die dem gesamten Profil der ASH Berlin entsprechen“, so die Begründung der Jury.

Dr. Klaus Lederer, Berliner Senator für Kultur und Europa, zu Preis und Preisträgerin:
„Dieser Alice Salomon Poetik Preis ist für mich etwas ganz Besonderes in der großen Landschaft deutscher Literaturpreise. […] Mir erscheint, dass die Verbindung von Sozialer Arbeit und Poetik auf Ihre Biografie, liebe Lioba Happel, in besonderer Weise zutrifft.“

Der Alice Salomon Poetik Preis

Mit dem Alice Salomon Poetik Preis zeichnet die Alice Salomon Hochschule Berlin Künstlerinnen und Künstler aus, die durch ihre besondere Formensprache und Vielfalt zur Weiterentwicklung der literarischen, visuellen sowie akustischen Künste beitragen und dabei immer interdisziplinär arbeiten und wirken. Die Auszeichnung ist mit einem Preisgeld in Höhe von 6.000 Euro verbunden. Darüber hinaus erhalten die Künstler_innen die Möglichkeit, ihre literarische Arbeitsweise im Rahmen einer Vorlesung darzulegen und die Südfassade der Hochschule zu gestalten.

Der Preis wurde erstmalig im Zuge der Einführung des Masterstudiengangs „Biografisches und Kreatives Schreiben“ (2006) vergeben. Vor Lioba Happel erhielten zwölf Künstlerinnen und Künstler die Auszeichnung: Gerhard Rühm, Michael Roes, Rebecca Horn, Valeri Scherstjanoi, Eugen Gomringer, Emine Sevgi Özdamar, Andreas Steinhöfel, Franz Hohler, Volker Ludwig, Elfriede Czurda, Barbara Köhler und Christoph Szalay.