Dialoge, in denen Erwachsene und Kinder gemeinsam über eine Frage nachdenken, eine Idee entwickeln oder einen Sachverhalt diskutieren, gelten als besonders wertvoll für die kognitive Entwicklung von Kindern. Mithilfe qualitativer Beobachtungen wurden bereits einige sprachliche Merkmale identifiziert, die dazu geeignet scheinen, zum gemeinsamen Nachdenken anzuregen und Dialoge mit Kindern zu entwickeln. Dazu gehören unter anderem die Verwendung offener Fragen und die Markierung epistemischer Unsicherheit (z.B. „Ich bin mir nicht sicher, aber vielleicht …“).
Unklar war bislang, ob einzelne dieser Merkmale allein wirksam sind, oder ob für die Entwicklung anregender Dialoge die Verwendung verschiedener Merkmale erforderlich ist. Ich stelle ein Projekt vor, in dem wir experimentell untersucht haben wie sich Hypothesen – allein und in Kombination mit Warum-Fragen - auf das unmittelbare Dialogverhalten von Kindern auswirken. Ziel dieser Untersuchungen war es, einzelne Merkmale und deren Wirksamkeit in Erwachsenen-Kind-Interaktionen isoliert erfassen zu können.
Die Ergebnisse zeigen, dass bereits minimale Unterschiede in der Erwachsenensprache einen direkt nachweisbaren Effekt auf das Antwortverhalten von Kindern haben. Die Methode erlaubt es zudem anregende und weniger anregende Merkmale in der Sprache Erwachsener voneinander abzugrenzen und praktische Hinweise für deren gezielte Verwendung formulieren zu können.
Informationen zur Dozentin Dr. Karoline Lohse
Die Teilnahme an der Veranstaltung ist kostenlos. Eine Anmeldung ist erforderlich: Anmeldungsformular der Uni Leipzig
Die frühpädagogischen Abende zu wechselnden Themen finden in Kooperation mit der Universität Leipzig jeweils donnerstags von ca. 17 bis 18:45 Uhr im digitalen Raum statt. Die Vorträge richten sich an Studierende, Fachschüler_innen, pädagogische Fachkräfte, Fachberater_innen, Lehrende an Fachschulen und Universitäten sowie weitere Interessierte an frühpädagogischen Themen.
