Einladung zur Ausstellung
IM NAMEN DER VERHÄLTNISSE
Reportagen zu Ausgrenzung, Macht und Alltag
Wir laden Sie herzlich ein zur Ausstellung „IM NAMEN DER VERHÄLTNISSE – Reportagen zu Ausgrenzung, Macht und Alltag“, in der fotografische Arbeiten von Studierenden des Bachelorstudiengangs Soziale Arbeit an der ASH Berlin gezeigt werden.
Die Vernissage findet am Mittwoch, den 9. Juli 2025 um 15:00 Uhr vor dem Audimax in der Alice Salomon Hochschule Berlin statt.
Die Ausstellung präsentiert Ergebnisse eines zweisemestrigen Seminars zur „Kritischen Sozialreportage und Sozialfotografie“ im 6. und 7. Semester. Die Arbeiten widmen sich gesellschaftlich relevanten Themen wie sozialer Ausgrenzung, Machtverhältnissen und Alltagsrealitäten – und verbinden dokumentarische Praxis mit kritischer sozialpädagogischer Analyse.
Im Zentrum stehen subjektive Perspektiven, fotografische Erkundungen und die Suche nach verborgenen Bedeutungen hinter dem Sichtbaren. Die Ausstellung versteht sich als Einladung zum Hinsehen, (In)Fragenstellen und Nachdenken.
Wir freuen uns auf Ihr und Euer Kommen. Für ein frischen Getränk und kleine Snacks ist gesorgt. Die Studierenden stehen mit kurzen Einführungen zur Verfügung. Gern kommen wir mit Euch und Ihnen ins Gespräch.
Hintergrund
Die Ausstellung ist Ergebnis eines zweisemestrigen Seminars, das im Modul „Rekonstruktive Soziale Arbeit – Theorien und Methoden Sozialer Arbeit“ verortet ist. Ziel war es, gesellschaftliche Phänomene mit sozialpädagogischer Relevanz über einen längeren Zeitraum hinweg forschend, insbesondere fotografisch zu erkunden. Die Studierenden entwickelten eigene Fragestellungen und wählten Themen aus, die sie im weitesten Sinne mit Sozialer Arbeit verbinden und bearbeiteten diese mithilfe qualitativer und ästhetischer Methoden. Zum Einsatz kamen unter anderem ethnografische Beobachtungen, Interviews, Dokumentenanalysen sowie sozialfotografische Erkundungen.
Rahmend für das Seminar war ein Zugang, der Elemente aus Ethnografie, Sozialreportage und kritischer Fotografie miteinander kombiniert. Die Studierenden setzten sich mit theoretischen Ansätzen aus der Ethnomethodologie und Praxistheorie auseinander und lernten, soziale Wirklichkeit nicht als gegeben, sondern als konstruiert, widersprüchlich und deutungsbedürftig zu verstehen.
Im ersten Semester lag der Fokus auf Annäherung, Theoriebildung und der Entwicklung erster eigener Forschungsideen. Als Gruppe besuchten wir gemeinsam Ausstellungen in Berlin, etwa „Stimmen der Straße – Perspektiven von obdach- und wohnungslosen Menschen“ im Willy-Brandt-Haus, die Ausstellung „Orangerie der Fürsorge“ in der neuen Gesellschaft für bildende Kunst oder die „Topographie des Terrors“. Auch eine kritische Auseinandersetzung mit Bildmacht und Propaganda – etwa anhand von Leni Riefenstahls Werk – war Teil der gemeinsamen Arbeit.
Im zweiten Semester standen die eigenständigen Fotoprojekte im Mittelpunkt. Die Studierenden vertieften ihre Forschung über visuelle Zugänge, entwickelten Bildserien und Texte, die ihre Erkenntnisse dokumentieren und zugleich zur Auseinandersetzung einladen. Begleitet wurde der Prozess durch kollektive Bildbesprechungen, thematische Inputs und Impulsen von außen aus dem Bereich Journalismus.
Alle Projekte entstanden in Einzelarbeit und werden nun der Öffentlichkeit gezeigt. Die Ausstellung ist sinnbildlicher Ausdruck eines forschenden Lernens, welches auf kritische Subjektivität, soziale Verantwortung und gestalterische Zugänge setzt.