Collaborative Online International Learning (COIL)

Virtueller internationaler Austausch bereichert die Lehre und macht internationales Lernen allen Studierenden zugänglich. Wenn Sie Ihre Module international gestalten und um innovative Online-Lehrmethoden ergänzen möchten, unterstützt das International Office Sie bei der Organisation und Umsetzung.

Praktische Hinweise zu COIL an der ASH Berlin

Videorreihe "Was ist COIL"

Die Videoreihe "Was ist COIL" entstand im Verbundprojekt und erklärt in kurzen Videos die wichtigsten Inhalte zu COIL. Die ganze Videoreihe finden sie auf Youtube: Was ist COIL-Playlist

Was ist COIL?
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COIL-Selbstlernkurs

Im Rahmen des Verbundprojekts BeCOIL wurde mit Unterstützung der FernUniversität Hagen ein Selbstlernkurs zum Thema COIL entwickelt. Der Kurs umfasst verschiedene Sektionen, die eine Einführung in das Thema bieten, sowie eine vertiefte Auseinandersetzung mit den Aspekten Kollaboration, Internationalisierung und interkulturelles Lernen. Darüber hinaus wird die COIL-Methode detailliert erläutert, und es werden praktische Ressourcen wie Checklisten, Best Practices und weiterführende Quellen bereitgestellt.

Für die vollständige Bearbeitung des Kurses benötigen Sie etwa 4,5 Stunden. Nach Abschluss erhalten Sie ein Zertifikat.

Sie können sich hier eigenständig in den Kurs einschreiben: COIL-Selbstlernkurs

Was ist COIL?

  • COIL steht für Collaborative Online International Learning.
  • COILs sind Elemente (z.B. Projekte), die in bestehende Module integriert werden und die Seminare um internationale Online-Lehre und internationalen virtuellen Austausch ergänzen.
  • Dozierende der ASH Berlin kooperieren mit einer Partnerhochschule im Ausland und konzipieren gemeinsam eine Aufgabe, an welcher die Studierenden aus beiden Ländern gemeinsam mit Hilfe digitaler Medien arbeiten.
  • Im Mittelpunkt der COILs stehen somit zum einen die Zusammenarbeit der Studierenden verschiedener Nationalitäten – und zugleich die Zusammenarbeit der Dozierenden. Die Projektarbeit profitiert somit von den verschiedenen Erfahrungen, Perspektiven und Hintergründen aller Teilnehmenden.

Das Verbundprojekt BeCOIL

Das Projekt BeCOIL Collaborative Online International Learning – Verbundprojekt Berliner Hochschulen wurde vom Berliner Senat bis Ende 2025 an neun staatlichen Berliner Hochschulen gefördert. Ziel des Projekts war es, die Internationalisierung zu Hause („Internationalisation@Home“) an den Berliner Hochschulen zu fördern und voranzutreiben. Gleichzeitig wurde die Zusammenarbeit der Berliner Hochschulen mit ihren internationalen Partnern und untereinander gestärkt. Im Rahmen dieses Projekts wurden Standards zur Umsetzung von COILs entwickelt. Zudem boten die Koordinator_innen gemeinsam Weiterbildungen für Studierende und Lehrende zu Digitalisierung und internationalen Themen an (siehe unten). Mit COIL wurden internationale Netzwerke gestärkt und den Studierenden und Lehrenden die Möglichkeit geboten, sich in einer globalen, digitalen Lernumgebung weiterzuentwickeln. Lassen Sie uns auch weiterhin gemeinsam die Zukunft der Hochschulbildung gestalten!

Ziel des Projekts

Konkret bedeutet dies, dass mit dem COIL-Projekt internationale digitale Lehr- und Lernformate aus- und aufgebaut werden, die bei erfolgreicher Durchführung langfristig in das Curriculum implementiert werden können. Dadurch wird die Teilhabe aller Studierender am internationalen Austausch gefördert. Studierende, deren individuelle Lebensumstände einen klassischen Auslandsaufenthalt nicht zulassen, sind eine wichtige Zielgruppe der ASH Berlin. Durch die erfolgreiche Implementierung von COILs profitiert diese Zielgruppe vom internationalen Austausch und von internationaler Lehre.

Warum COIL an der ASH Berlin

In der akademischen Ausbildung der SAGE-Berufe spielen transkulturelle Kompetenzen eine zentrale Rolle. Absolvent_innen sollen in der Lage sein, multiperspektivisch und global zu denken sowie mit einem transkulturellen Verständnis mit verschiedensten Adressat_innen zu arbeiten. Zum Profil der professionalisierten SAGE-Fachkräfte gehört die Fähigkeit, sich mit der eigenen Kultur, Biografie und Handlungsweise auseinanderzusetzen und diese kritisch zu reflektieren. Dazu zählt auch die Kompetenz, international vergleichende Bezüge herstellen zu können.

Darüber hinaus fördern die vielfältigen COIL-Formate die Entwicklung weiterer zentraler Fähigkeiten für die professionelle Praxis, wie das kollaborative Arbeiten an Projekten und die effektive Nutzung digitaler Technologien. Diese Kompetenzen sind in einer zunehmend vernetzten und digitalen Arbeitswelt unerlässlich, da sie den Absolvent_innen ermöglichen, sowohl international als auch interdisziplinär erfolgreich zusammenzuarbeiten.

Der Erwerb dieser Kompetenzen kann durch physische Auslandsaufenthalte erfolgen. Da diese jedoch nicht allen Studierenden zugänglich sind, beispielsweise aufgrund persönlicher Lebensumstände oder einer unflexiblen Studienstruktur, ermöglichen Formate wie COIL allen Studierenden die Teilhabe am internationalen Austausch.

Vorteile von COIL für die Lehre

  • Lehrende können durch die Integration von COILs ihre Kurse vielfältiger gestalten. Durch den sinnvollen Einsatz verschiedener Medien entwickeln sie ihre didaktischen, methodischen und digitalen Kompetenzen (weiter).
  • Lehrende können den „international classroom“ erschließen: die vielfältigen Perspektiven der Studierenden bereichern die Lehrveranstaltungen, die Lehrenden profitieren von gegenseitiger Expertise bei der Konzeption der Projekte.
  • Internationale und transkulturelle Kompetenzen werden weiterentwickelt.
  • Internationale Kontakte und Netzwerke werden ausgebaut und gefestigt.

Vorteile von COIL für Studierende

  • Nicht-mobile Studierende erhalten die Möglichkeit, internationale und transkulturelle Erfahrungen zu sammeln. Dabei werden Studierende, die aufgrund sozialer, gesundheitlicher, ökonomischer oder studienstrukturbedingter Barrieren keinen ‚klassischen‘ Auslandsaufenthalt absolvieren können, gleichermaßen für die Teilnahme an COIL angesprochen.
  • Alle Studierenden erhalten die Möglichkeit, international zu lernen, und bekommen so die Gelegenheit, transkulturelle Erfahrungen zu sammeln.
  • Die Arbeit in virtuellen und teilweise in internationalen Teams ist ein essentieller Bestandteil der modernen digitalisierten Arbeitswelt – in COIL-Projekten wird dies trainiert.
  • Abwechslung im Studium:  Studierende lernen neue Perspektiven einzunehmen, sie arbeiten in einer Fremdsprache, und erlernen neue Methoden (z.B. Projektarbeit, um sich Themenfelder zu erschließen).

Wie kann ein COIL aussehen?

Folgender Aufbau kann bei der Konzeption eines COIL-Projekts als Inspiration dienen:

  • Eine Orientierung oder virtuelle Einführung: Wichtig sind hierbei Icebreaker und ähnliche Elemente, um den Austausch der Studierenden untereinander anzuregen und Standpunkte und Wissen zu vergleichen.
  • Eine gemeinsame Aufgabe: Das Projekt, welches die Studierenden in Kollaboration gemeinsam bearbeiten, bildet den zentralen Aspekt eines COILs. Die Studierenden nutzen ihr gemeinsames und individuelles Wissen, um die Aufgabenstellung zu bearbeiten. Dabei nutzen sie Tools und virtuelle Plattformen, um den Austausch so effektiv wie möglich zu gestalten.
  • Eine Reflexionsaufgabe: Am Ende des Projekts sind die Studierenden dazu angehalten, den Inhalt des Moduls, die transkulturellen Aspekte des Projekts und den virtuellen Austausch zu reflektieren.

COILs an der ASH Berlin

Human Rights and Children's Rights mit der CSULB California State University Long Beach und HAW Hamburg

Im Sommersemester 2024 wurde das COIL-Seminar Human Rights and Children's Rights erstmals als Wahlpflichtmodul im Studiengang Erziehung und Bildung in der Kindheit angeboten. Geleitet von Prof. Dr. Dagmar Bergs-Winkels fand das Seminar in Kollaboration mit Lehrenden und Studierenden der HAW Hamburg und der CSULB California State University Long Beach statt.

In diesem interdisziplinären Seminar arbeiteten Bachelorstudierende der ASH Berlin gemeinsam mit Masterstudierenden der Sozialen Arbeit der CSULB und der HAW Hamburg. Die Motivation für die Kollaboration war der geplante Besuch der US-amerikanischen Studierenden in Hamburg und Berlin. Das Seminar begann mit einem hybriden Kick-Off an der HAW Hamburg, an dem die ASH-Studierenden virtuell teilnahmen. Nach dem Besuch in Hamburg reisten die CSULB-Studierenden nach Berlin und besuchten neben der ASH Berlin verschiedene soziale Einrichtungen.

An der Hochschule nahmen sie gemeinsam mit den Berliner Studierenden an zwei Seminaren teil. Die Sitzung des Seminars Human Rights and Children's Rights fand hybrid mit den Studierenden aus Hamburg statt, ergänzt durch einen Gastvortrag. Während dieser Phase wurden die Studierenden in Gruppen aufgeteilt und bereiteten Präsentationen zu seminarrelevanten Themen vor, die in einem abschließenden Online-Meeting präsentiert wurden.

EEE4all - Euro-Education: employability for all mit dem Croix-Rouge Compétence Centre-Val de Loire

Ein weiteres Beispiel für ein COIL-Projekt an der ASH Berlin ist EEE4all - Euro-Education: employability for all . Das Seminar findet jedes Wintersemester statt und wird in den Masterstudiengängen Praxisforschung in Sozialer Arbeit und Pädagogik sowie Management und Qualitätsentwicklung im Gesundheitswesen angeboten.

EEE4all ist ein internationales, interdisziplinäres Projekt, in dem die Studierenden befähigt werden, die Beschäftigungsfähigkeit von Menschen zu fördern, die durch Migrationshintergrund oder Behinderung auf dem Arbeitsmarkt benachteiligt sind. Das Modul erstreckt sich über zwei bis drei Semester und ist das einzige übergreifende Angebot für die konsekutiven Masterstudiengänge. Die ASH Berlin kooperiert mit einem lokalen Partner in Berlin und dem Croix-Rouge Compétence Centre-Val de Loire an der Universität Tours. Der internationale Studierendenaustausch umfasst Präsenztage in Frankreich (3- bis 4-tägige Studienfahrt nach Tours) und Berlin (eine Woche Aufenthalt der internationalen Studierenden). Das erste Semester wird überwiegend auf Englisch abgehalten und kann als Wahlmodul belegt werden. Bei Anfragen gerne an Prof. Dr. Elke Kraus (kraus@ ash-berlin.eu) oder Prof. Dr. Heinz Stapf-Finé (stapf-fine@ ash-berlin.eu) wenden.

COIL Trainings und Veranstaltungen

Gemeinsam mit dem BZHL (Berliner Zentrum für Hochschullehre) hat das BeCOIL-Verbundteam Trainingsangebote für Dozierende geschaffen, die sich zum Thema COIL fortbilden wollen.

Als Einrichtung zur Fortbildung von Lehrenden in Berlin bietet das BZHL zahlreiche Kurse an – darunter befinden sich auch verschiedene Angebote zu virtueller Lehre. Dazu können Sie entweder beim BZHL einen individuellen Beratungstermin ausmachen oder an den angebotenen Planungsworkshops teilnehmen (etwa zum Thema „Planungswerkstatt interaktive Lehre – gemeinsam das Semester vorbereiten“). Über das Stichwort „COIL“ können Sie Kurse rund um virtuelle Lehre ganz einfach über die Suchfunktion finden.

COIL-Training für Studierende

Das Spiel “Geometria”  wurde als kulturelles Training für Studierende entwickelt, um sie auf COIL oder ähnliche Formate mit internationalem (virtuellen) Austausch vorzubereiten.

Damit die Lehre durch COILs optimal bereichert wird, empfiehlt es sich, den Austausch mit gezielten transkulturellen Trainings zu begleiten. Diese unterstützen Studierende dabei, sich bewusst mit unterschiedlichen Arbeitsweisen auseinanderzusetzen, interkulturelle Kompetenzen zu stärken und potenzielle Missverständnisse im virtuellen Austausch zu vermeiden. Zudem bieten sie die Möglichkeit, die COIL-Erfahrung über den fachlichen Austausch hinaus zu reflektieren und wertvolle Erkenntnisse für zukünftige Zusammenarbeit zu gewinnen.

Das Spiel ist browserbasiert und kann auf deutsch und englisch gespielt werden.

 

Weiterführende Informationen und Quellen

Moodlekurs zum Thema COIL

Blog zum Berliner Verbundprojekt 

Das SUNY COIL Center arbeitet seit mehr als 15 Jahren an der Förderung und Professionalisierung der Praxis des kollaborativen internationalen Online-Lernens und des virtuellen Austauschs. Das SUNY COIL Global Network dient als Drehscheibe für den Informations- und Ideenaustausch, die professionelle Unterstützung, die Vermittlung von Partnern und die gemeinsame Nutzung von Ressourcen.

Deutscher Akademischer Austauschdienst: Digitale Internationalisierung an deutschen Hochschulen, 2022 

In conversation - Elspeth Jones and Eva Haug: COIL programme design and implementation

What is COIL (Collaborative Online International Learning) 

Der Berliner Verbund kooperiert mit dem Berliner Zentrum für Hochschullehre um Fortbildungen für innovative Lehrformate anzubieten.

Erasmus+ Blended Mobility Implementation Guide

Austausch und Informationen zur Online-Lehre – ASH Moodle Kurs

Finanzierung

Das Verbundprojekt COIL der Berliner Hochschulen wurde bis Ende 2025 vom Land Berlin im Rahmen des Schwerpunktes "Digitalisierung und Innovation" der Qualitäts- und Innovationsoffensive (2. Förderphase) gefördert.

 

Ansprechperson

Luca Lil Wirth

COIL Projektkoordination

International Office

Raum 345

Collaborative Online International Learning:

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T +49 30 99245 373

Luca Wirth