PowerBooks

Hier findet ihr eine Liste von Büchern, die uns inspiriert haben!

Die meisten wurden von Menschen mit Rassismuserfahrung geschrieben. Es ist eine kleine Sammlung von herrschaftskritischem und vor allem rassismuskritischen Wissen. Manche dieser Analysen, Romane, Artikel, Gedichte und Lebensgeschichten haben uns geholfen unsere (Rassismus-) Erfahrungen benennen zu können und sie zu verstehen, andere haben uns Mut gemacht oder zum Lachen gebracht.

Die Liste ist natürlich nie vollständig und wir freuen uns auf weitere Empfehlungen!

Für weitere Inspiration empfehlen wir Euch noch Mango&Bullets und The Living Archives

 

bell hooks (2022): Die Bedeutung von Klasse

Unrast Verlag

Inhaltsbeschreibung des Verlags:

Die afro-amerikanische Feministin bell hooks verknüpft in diesem Buch einen sehr persönlichen und autobiografischen Zugang mit einer grundlegenden Gesellschaftsanalyse und Kulturkritik. hooks denkt Klasse stark vom Alltag und von sozialen Bewegungen her, die sie im Hinblick auf ihre Klassenpolitiken kritisiert und auf ihre Potenziale hin befragt. Dabei liefert sie differenzierte und empirisch fundierte Analysen zu den Verknüpfungen von Rassismus, Sexismus und Kapitalismus/Klassismus.

Ausgangspunkt sind häufig ihre persönlichen Erfahrungen: als Schwarze Frau aus der Arbeiter*innenklasse (»working class«) der Südstaaten der USA und als »Klassenwechslerin«, die sich in einem weißen akademischen Mittelklasse-Umfeld bewegt – und ihren Wurzeln treu bleiben will. Sie schreibt über den Mangel an Wohnraum und Geld als Kind, über die selbstverständliche gegenseitige Unterstützung in ihrem Schwarzen Herkunftsumfeld, über den Stolz auf die Arbeiter*innenklasse und das gleichzeitige Nicht-Reden über Klasse.

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Alexandra Bartels, Anna Friedrich, Markus End, Tobias von Borcke (2013) : Antiziganistische Zustände - Kritische Positionen gegen gewaltvolle Verhältnisse 

Unrast Verlag

Inhaltsbeschreibung des  Verlags:

In den letzten Jahren haben sich Medien, Wissenschaft und Politik vermehrt mit dem Thema Antiziganismus beschäftigt. Die Auseinandersetzung bleibt jedoch häufig oberflächlich und ist nicht selten durch stereotype Wahrnehmungen geprägt. Gerade Letzteres führt immer wieder dazu, dass die Verantwortung für die in vielen Fällen äußerst schwierige Lage der von Antiziganismus betroffenen Menschen bei diesen selbst gesucht wird, statt bei der Mehrheitsgesellschaft, von der Diskriminierung und Verfolgung ausgehen.
Demgegenüber greifen die in diesem Band versammelten Beiträge bisherige Debatten ausgehend von einer Kritik an der Mehrheitsgesellschaft auf und leisten dabei eine Verknüpfung von theoretischer Begriffsbildung, historischer Darstellung und empirischer Analyse. Die inhaltliche Breite der Beiträge soll dabei als Stärke verstanden werden, die Reflexionen des Antiziganismus aus verschiedenen Blickwinkeln ermöglicht und Ansatzpunkte für Interventionen aufzeigt.

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Samira Jama Aden (2022): Dekoloniale Intervention (resistance & desire)

Unrast Verlag

Inhalsbeschreibung des Verlags:

Das ›Wissen um die Welt‹ in Westeuropa ist nicht unschuldig, objektiv oder dekontextualisiert, sondern in historisch gewachsenen Macht- und Herrschaftsverhältnissen entstanden. Erst in der Kontinuität kolonialer, akademischer Praxen sind Subjekte als defizitäre ›Andere‹ hervorgebracht und (re)produziert worden (Othering). Doch wer bestimmt, was als ›Wissen‹ und/oder ›Bildung‹ gilt bzw. gelten darf?

Die Autorinnen* machen sich auf die Suche nach dekolonialen Wissensproduktionen und rücken die Perspektiven marginalisierter Subjekte vom Rand ins Zentrum. Reflektierend, (selbst)kritisch, widerspenstig, ironisch, empört wollen ihre Texte die Gewaltförmigkeit von Wissen (epistemische Gewalt) und westlich-eurozentristische Repräsentationsmacht ein Stück weit offenlegen und dadurch dekonstruieren. Dabei betrachten die Autorinnen* Orte und Strukturen von Macht und Herrschaft auch vor dem Hintergrund der eigenen Positionalität und Verstrickung. Ihre Beschäftigung mit der (Re-)Produktion hegemonialer Vorstellungen und Ideen führt sie am Ende zu der Frage nach einer sich darauf beziehenden Ethik.

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Katherine McKittrick (2021): Dear Science and other stories

Published by: DUKE UNIVERSITY PRESS

Inhaltsbeschreibung des Verlags:

In Dear Science and Other Stories Katherine McKittrick presents a creative and rigorous study of black and anticolonial methodologies. Drawing on black studies, studies of race, cultural geography, and black feminism as well as a mix of methods, citational practices, and theoretical frameworks, she positions black storytelling and stories as strategies of invention and collaboration. She analyzes a number of texts from intellectuals and artists ranging from Sylvia Wynter to the electronica band Drexciya to explore how narratives of imprecision and relationality interrupt knowledge systems that seek to observe, index, know, and discipline blackness. Throughout, McKittrick offers curiosity, wonder, citations, numbers, playlists, friendship, poetry, inquiry, song, grooves, and anticolonial chronologies as interdisciplinary codes that entwine with the academic form. Suggesting that black life and black livingness are, in themselves, rebellious methodologies, McKittrick imagines without totally disclosing the ways in which black intellectuals invent ways of living outside prevailing knowledge systems.

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Kara Keeling (2019): Queer Times, Black Futures Sexual Cultures

Published by: NYU Press

Inhalsbeschreibung des Verlags:

Finalist, 2019 Lambda Literary Award in LGBTQ Studies

A profound intellectual engagement with Afrofuturism and the philosophical questions of space and time

Queer Times, Black Futures considers the promises and pitfalls of imagination, technology, futurity, and liberation as they have persisted in and through racial capitalism. Kara Keeling explores how the speculative fictions of cinema, music, and literature that center Black existence provide scenarios wherein we might imagine alternative worlds, queer and otherwise. In doing so, Keeling offers a sustained meditation on contemporary investments in futurity, speculation, and technology, paying particular attention to their significance to queer and Black freedom.

Keeling reads selected works, such as Sun Ra’s 1972 film Space is the Place and the 2005 film The Aggressives, to juxtapose the Afrofuturist tradition of speculative imagination with the similar “speculations” of corporate and financial institutions. In connecting a queer, cinematic reordering of time with the new possibilities technology offers, Keeling thinks with and through a vibrant conception of the imagination as a gateway to queer times and Black futures, and the previously unimagined spaces that they can conjure.

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Tiffany N. Florvil(2023) : Black Germany Schwarz, deutsch, feministisch - die Geschichte einer Bewegung

Ch. Links Verlag

Inhaltsbeschreibung des Verlags:

Ein Grundlagenwerk über die moderne Schwarze Bewegung in Deutschland und ihre Protagonistinnen

»Tiffany N. Florvil leistet  Pionierarbeit. Ihr Buch trägt dazu bei, dass Schwarzer Aktivismus in Deutschland endlich als das anerkannt wird, was er ist: Teil der deutschen Geschichte.« Alice Hasters

Umfassend, detailliert, tiefgreifend und gestützt auf eine Vielzahl von Quellen zeichnet die afrokaribisch-amerikanische Historikerin Tiffany N. Florvil die Entstehung und Entwicklung der modernen Schwarzen Bewegung in Deutschland von den 1980er bis in die 2000er Jahre nach. Von zentraler Bedeutung waren dabei Protagonistinnen des Schwarzen deutschen Feminismus: May Ayim, Katharina Oguntoye, Jasmin Eding, Ria Cheatom und viele andere. Sie machten Schwarzsein in Deutschland sichtbar, kämpften gegen Rassismus und für eine selbstbestimmte Identität als Schwarze Deutsche.

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Leah Lakshimi Piepznasamarasinha (2018): Care Work: Dreaming Disability Justice

Publisher: Arsenal Pulp Press

Inhalsbeschreibung des Verlags:

In their new, long-awaited collection of essays, Lambda Literary Award-winning writer and longtime disability justice activist and performance artist Leah Lakshmi Piepzna-Samarasinha explores the politics and realities of disability justice, a movement that centres the lives and leadership of sick and disabled queer, trans, Black, and brown people, with knowledge and gifts for all. Leah writes passionately and personally about creating spaces by and for sick and disabled queer people of colour, and creative "collective access" -- access not as a chore but as a collective responsibility and pleasure -- in our communities and political movements. Bringing their survival skills and knowledge from years of cultural and activist work, Piepzna-Samarasinha explores everything from the economics of queer femme emotional labour, to suicide in queer and trans communities, to the nitty-gritty of touring as a sick and disabled queer artist of colour.

Care Work is a mapping of access as radical love, a celebration of the work that sick and disabled queer/people of colour are doing to find each other and to build power and community, and a toolkit for everyone who wants to build radically resilient, sustainable communities of liberation where no one is left behind. Powerful and passionate, Care Work is a crucial and necessary call to arms.

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Adrienne Mareen Brown (2017): Emergent Strategies: Shaping Change, Changing Worlds 

Publisher: AK Press

Inhalsbeschreibung des Verlags:

Self-help, society-help, and planet-help to shape the futures we want. A resolutely materialist spirituality based equally on science and science fiction: a wild feminist and afro-futurist ride!

Inspired by Octavia Butler's explorations of our human relationship to change, Emergent Strategy is radical self-help, society-help, and planet-help designed to shape the futures we want to live. Change is constant. The world is in a continual state of flux. It is a stream of ever-mutating, emergent patterns. Rather than steel ourselves against such change, this book invites us to feel, map, assess, and learn from the swirling patterns around us in order to better understand and influence them as they happen. This is a resolutely materialist “spirituality” based equally on science and science fiction, a visionary incantation to transform that which ultimately transforms us.

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Dr. Natasha A. Kelly (2023 ): Schwarz Deutsch Weiblich

Piper Verlag

Inhalsbeschreibung des Verlags:

Viel zu oft neigen weiße Frauen dazu, Feminismus eindimensional und Unterdrückung singulär zu begreifen. Was fehlt, ist das Verständnis, dass Schwarze Frauen und Women of Color unterschiedlichen Formen von Unterdrückung gleichzeitig ausgesetzt sind. In diesem Buch zeigt Natasha A. Kelly, wie Elitedenken und rassistische Vorurteile seit Langem den westlichen feministischen Diskurs bestimmen und so einen für alle offenen Feminismus verhindern. Um das zu ändern, erzählt sie anhand von persönlichen und kollektiven Erfahrungen und historischen Schlaglichtern vom Schwarzen Feminismus in Deutschland.

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NiveditaPrasad (2023): Methoden Struktureller Veränderung in der sozialen Arbeit

Verlag Barbara Budrich

Inhaltsbeschreibung des Verlags:

Struktureller Wandel als Auftrag Sozialer Arbeit .Nicht nur Symptome, sondern auch Ursachen sozialer Probleme bekämpfen: Über strukturellen Wandel in der Sozialen Arbeit wird viel gesprochen, aber selten über die Umsetzung solcher Veränderungen.Das Buch verdeutlicht, dass strukturelle Veränderungen Kern Sozialer Arbeit sind und gibt Impulse, diese Haltung methodisch umzusetzen. Dazu befassen die Autor:innen sich mit Methoden, die bislang vorwiegend von sozialen Bewegungen genutzt werden. Darunter fallen etwa Policy Practice und Lobbyarbeit, aber auch Community Accountability, Whistleblowing und Blacktivismus. Das Buch bietet somit eine Vorstellung von vielfältigen Methoden und zeigt Möglichkeiten der Social Action für die Soziale Arbeit auf.

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Sara Ahmed (2018): Feministisch leben!

Manifest für Spaßverderberinnen

Unrast Verlag

Inhaltsbeschreibung des Verlags:

2. Auflage

Niederschmetternden Erlebnissen von Rassismus und Sexismus begegnen Feministinnen jeden Tag – Zuhause und bei der Arbeit. Lässt sich aus einem solchen Alltag heraus eine feministische Theorie entwickeln?

Sara Ahmed erinnert an das wissenschaftliche Erbe des Feminismus ›of Color‹ und zeigt – auf sehr poetische und persönliche Weise – wie Feministinnen über eine Kritik ihrer Erlebniswelten hinausgehen können, um diese Welten umzugestalten. Ahmed entwickelt und empfiehlt eine Figur, die sie ›Feministische Spaßverderberin‹ nennt. Diese Rolle ermöglicht es Feministinnen, alltäglich kreative Lösungen zu finden und ein System gegenseitiger Hilfe und Unterstützung zu schaffen.

Das Buch schließt mit einem ›Survival Kit für Spaßverderberinnen‹ und einem ›Manifest für Spaßverderberinnen‹. Beide liefern praktisches Handwerkszeug, mit dem innovative feministische Theorie im (Alltags-)Leben einer Feministin umgesetzt und erweitert werden kann.

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Maya Angelou (2009): I Know Why the Caged Bird Sings

Random House Verlag

Inhaltsbeschreibung des Verlags:

Maya Angelou’s debut memoir is a modern American classic beloved worldwide. Her life story is told in the documentary film And Still I Rise, as seen on PBS’s American Masters.

Here is a book as joyous and painful, as mysterious and memorable, as childhood itself. I Know Why the Caged Bird Sings captures the longing of lonely children, the brute insult of bigotry, and the wonder of words that can make the world right. Maya Angelou’s debut memoir is a modern American classic beloved worldwide.

Sent by their mother to live with their devout, self-sufficient grandmother in a small Southern town, Maya and her brother, Bailey, endure the ache of abandonment and the prejudice of the local “powhitetrash.” At eight years old and back at her mother’s side in St. Louis, Maya is attacked by a man many times her age—and has to live with the consequences for a lifetime. Years later, in San Francisco, Maya learns that love for herself, the kindness of others, her own strong spirit, and the ideas of great authors (“I met and fell in love with William Shakespeare”) will allow her to be free instead of imprisoned.

Poetic and powerful, I Know Why the Caged Bird Sings will touch hearts and change minds for as long as people read.

“I Know Why the Caged Bird Sings liberates the reader into life simply because Maya Angelou confronts her own life with such a moving wonder, such a luminous dignity.”—James Baldwin

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Mohamed Amjahid (2017): Unter Weißen

Hanser Verlag

Inhaltsbeschreibung des Verlags:

Wie erlebt jemand Deutschland, der dazugehört, aber für viele anders aussieht? Mohamed Amjahid, Sohn marokkanischer Gastarbeiter und als Journalist bei einer deutschen Zeitung unfreiwillig "Integrationsvorbild", wird täglich mit der Tatsache konfrontiert, dass er nicht-weiß ist. Er hält der weißen Mehrheitsgesellschaft den Spiegel vor und zeigt, dass sich diskriminierendes Verhalten und rassistische Vorurteile keineswegs bloß bei unverbesserlichen Rechten finden, sondern auch bei denen, die sich für aufgeklärt und tolerant halten. Pointiert und selbstironisch macht er deutlich, dass Rassismus viel mit Privilegien zu tun hat – gerade wenn man sich ihrer nicht bewusst ist.

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Susan Arndt (Hg.) (2006): AfrikaBilder

Studien zu Rassismus in Deutschland

Unrast Verlag

Inhaltsbeschreibung des Verlags:

„Rassistische Denkmuster und Verhaltensweisen lassen sich keineswegs nur auf die Zirkel organisierter Rechtsextremisten reduzieren, sondern spiegeln sich in Politik und Medien, im öffentlichen und privaten Leben, so die provokante These von Susan Arndt. Die an der Humboldt-Universität tätige Afrika-Wissenschaftlerin dokumentiert mit dem von ihr herausgegebenen, fundierten und doch einer breiten Leserschaft anschaulichen Buch, wie sehr Stereotypen über Afrika und seine Bewohner die Projektionsflächen unserer Ängste und Sehnsüchte sind. Gerade deswegen stehen sie einer Auseinandersetzung mit der Vielfalt afrikanischer Gesellschaften diametral entgegen.
Überzeugend illustrieren drei Themenschwerpunkte mit insgesamt dreiundzwanzig Beiträgen die Komplexität des Problems: Während der erste Teil die historischen Hintergründe aufzeigt, konzentriert sich der zweite auf die negativen Afrikabilder in Kunst und Literatur. Schließlich legt der dritte die politischen Rahmenbedingungen dar, mit denen Afrikaner in Deutschland konfrontiert sind. (...)“
Rita Schäfer - FR-Spezial Das politische Buch zur 1. Auflage.

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Susan Arndt, Nadja Ofuatey-Alazard (Hg.) (2021): Wie Rassismus aus Wörtern spricht

(K)Erben des Kolonialismus im Wissensarchiv deutsche Sprache. Ein kritisches Nachschlagewerk.

Unrast Verlag

Inhaltsbeschreibung des Verlags:

4. Auflage

»Wenn ich nur 30 Bücher besitzen dürfte, wäre dieses eines davon.« – Ralf-Erik Posselt, Gewalt Akademie Villigst / SOS-Rassismus-NRW

Das erkenntnisleitende Ziel vonWie Rassismus aus Wörtern spricht besteht darin, herauszuarbeiten, wie weiße Europäer*innen kolonialistisches und rassistisches Denken erschaffen und es in Wissensarchiven und ihren Begriffen konserviert haben, durch welche es bis heute wirkmächtig ist. Folgerichtig werden hier Kernbegriffe des weißen westlichen Wissenssystems diskutiert, um das Zusammenwirken von Rassismus, Wissen und Macht aufzuarbeiten.
Diese Ausführungen werden grundiert durch theoretische Erörterungen zu Kolonialismus und Rassismus und ergänzt durch alternative widerständige Benennungswege.
Es geht dabei nicht um eine administrativ betriebene oder geforderte staatliche Sprachpolitik, sondern um die analytische Offenlegung dessen, was ›unsere‹ Sprache an Tradierungen enthält, was sie beinhaltet und somit reproduziert – und dabei durch Verleugnungsstrategien schützt. Die gesellschaftspolitische Hoffnung besteht darin, durch die sprachliche Bewusstmachung auch Bewusstsein und dann die Sprachpraxis zu ändern.

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Susan Arndt, Maureen Maisha Eggers, Grada Kilomba, Peggy Piesche (Hg.) (2017): Mythen, Masken und Subjekte

Kritische Weißseinsforschung in Deutschland

Unrast Verlag

Inhaltsbeschreibung des Verlags:

4. Auflage

Mythen, Masken und Subjekte kann mittlerweile wohl zu Recht als Klassiker der ›Critical-Whiteness‹-Studies bezeichnet werden. Bereits 2005 in erster Auflage erschienen, erschließt der Band einem größeren Publikum die Verlagerung des Fokus im postkolonialen Diskurs Deutschlands auf das ›eigene‹ weiße Subjekt.

Die kritische Auseinandersetzung mit der Kategorie Weißsein wird aus einer Schwarzen Perspektive als konzeptionellem Schwerpunkt vorgenommen und somit der enorme und durchaus nachhaltige Einfluss Schwarzer Menschen und People of Color in Wissenschaft und Kunst gewürdigt. Mit seinem Fokus auf die Subjekte rassistischer Herrschaft entwirft das Buch kritische Perspektiven auf Debatten um Kolonialismus, Rassismus, Feminismus und Postkolonialiät.

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Iman Attia & Mariam Popal (Hg.) (2018): BeDeutungen dekolonisieren

Spuren von (antimuslimischem) Rassismus

Unrast Verlag

Inhaltsbeschreibung des Verlags:

Die Autor*innen des Bandes machen sich auf die Suche nach Spuren von BeDeutungen und ihren Zusammenhängen. Sie lesen Binarismen, Dichotomisierungen und Lagerdenken in historischen und aktuellen Kontexten aus globalhistorischer, post- und dekolonialer Perspektive gegen den Strich und erkunden theoretische und empirische Möglichkeiten anderer Lesarten. Dabei folgen sie keinen ontologisierenden Logiken und Herleitungen, sondern fragen nach den Hintergründen von BeDeutungen. Durch die Spiegelung historischer Ereignisse und Zusammenhänge entdecken sie ›Geister‹, die uns bis heute – als sowohl Abwesendes wie Anwesendes (Denken) – heimsuchen und verfolgen.

Die Beiträge zeigen, wie (antimuslimischer) Rassismus sowohl historisch als auch gegenwärtig mit anderen Rassismen verwoben ist und aus Formen der Religiösisierung, Rassisierung, Kulturalisierung, Orientalisierung und Kolonisierung schöpft. Gleichzeitig laden sie dazu ein, Möglichkeiten zu imaginieren, die das Andere nicht als ›anders‹ auffassen, sondern ›das Selbst‹ dekonstruieren und so Raum schaffen für unabgeschlossenes, prozessuales und dynamisches (Neu-)Denken.

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Iman Attia (Hg.) (2007): Orient- und IslamBilder

Interdisziplinäre Beiträge zu Orientalismus und antimuslimischem Rassismus

Unrast Verlag

Inhaltsbeschreibung des Verlags:

Die Wohlgerüche des Orients – der Knoblauch stinkende Türke, die erotischen Harems- Schleier – die unterdrückte Kopftuchtürkin. Bilder und Gegenbilder über Orient und Islam sind vielfältig – und nicht neu. Sie werden seit Jahrhunderten überliefert und sind Teil des west-europäischen Kulturgutes. Seit Ende des kalten Krieges zwischen Ost und West greifen die USA wie Europa auf diese alten Bilder zurück. Sie definieren heute wie damals das eigene Selbstverständnis in Abgrenzung zum ›Anderen‹. Wie bereits im Mittelalter sind heute religiös begründete Unterschiede zwischen Ost und West bedeutsamer als systembedingte. Sie legitimieren politische Entscheidungen und erfahren auf Grund der tradierten Bilder Rückhalt in der Bevölkerung.
Nicht zuletzt auf Grund der Widersprüchlichkeit der Bilder regt sich Protest dagegen. Interreligiöse Dialoge und die Unterscheidung zwischen guten und bösen Moslems sind derzeit verbreitet. Sie zeugen zwar vom guten Willen, ändern jedoch nichts daran, dass ›die Anderen‹ weiterhin als grundsätzlich verschieden wahrgenommen werden. Demgegenüber setzt der vorliegende Sammelband an der Konstruktion des Gegenbildes Orient bzw. Islam an und legt die dahinter liegenden Interessen offen.

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Iman Attia (2009): Die »westliche Kultur« und ihr Anderes

Zur Dekonstruktion von Orientalismus und antimuslimischem Rassismus

transcript Verlag

Inhaltsbeschreibung des Verlags:

Die Entstehung der »Islamophobie« wird gemeinhin als Folge des jüngsten radikalen Islamismus gesehen. Demgegenüber belegen kultur- und sozialwissenschaftliche Analysen, dass antimuslimischer Rassismus bereits lange vorher verbreitet war und in politischen, kulturellen und alltäglichen Diskursen der »westlichen Kultur« verwurzelt ist.

Im Unterschied zu interreligiösen Dialogen, die sich bemühen, »das Fremde« zu verstehen und damit der »Islamophobie« begegnen wollen, kehrt dieses Buch die Perspektive um. Der Blick auf »die Anderen« dient als Ausgangspunkt der Betrachtung – nicht, um »das Fremde« zu verstehen, sondern um das »Eigene« reflektieren zu können.

Mit Bezug auf postkoloniale und poststrukturalistische Theorien wird die Präsentation »des Islam« als hegemonialer Diskurs analysiert. Demnach ist die Dichotomie zwischen »Islam« und »Westen« eine Konstruktion, die beide essenzialisiert. Sie hat sich historisch entwickelt und transformiert, ihr kommen in politischen Konstellationen unterschiedliche Bedeutungen zu, ihre Facetten sind Teil des kulturellen Wissensbestandes »des Westens« über »den Orient« bzw. »den Islam«. In ihrem Alltag vermitteln sich den Subjekten die Bedingungen und Bedeutungen des »Islamdiskurses« als kulturelle Repräsentationen, die ihnen Sichtweisen und Interpretationen anbieten, nahelegen oder erschweren. In diesem Möglichkeitsraum setzen sich die Subjekte aktiv mit der kulturellen Hegemonie auseinander und positionieren sich darin.

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Iman Attia, Alexander Häusler, Yasemin Shooman (2014): Antimuslimischer Rassismus am rechten Rand

Unrast Verlag

Inhaltsbeschreibung des Verlags:

In Bürgerbewegungen, rechtspopulistischen Parteien und Internetforen wird offen gegen Muslim_innen gehetzt. Volksentscheide sollen Muslim_innen daran hindern, ihr Recht auf Religionsfreiheit umzusetzen, Veranstaltungen und Publikationen tragen dazu bei, eine aggressive Stimmung gegen Muslim_innen zu schüren. Die Äußerungen und Aktionen zielen darauf, die Partizipations- und Handlungsmöglichkeiten von Muslim_innen zu begrenzen. Argumentativ werden Muslim_innen ethnisiert und kriminalisiert, ihnen wird vorgeworfen, dass sie »uns« bedrohten und Deutschland/Europa/die Welt erobern oder im Stillen unterwandern wollten. Wer Muslim_innen in ihren demokratischen Rechten unterstützt oder ihre Daseinsberechtigung in Europa nicht in Zweifel zieht und ihre Handlungsmöglichkeiten nicht beschränken will, wird als Mittäter_in denunziert.

Unterhalb dieser Stilisierung von Muslim_innen als Aggressor_innen lassen sich Parallelen zu moderaten, alltäglichen Äußerungen finden. Muslim_innen als Fremde zu behandeln und sie als Sicherheitsrisiko einzustufen, ihnen pauschal Sexismus, Homophobie, Antisemitismus, Bildungsferne und vieles mehr vorzuwerfen, sind Diskurse, die sich auch in anderen gesellschaftlichen Kontexten wiederfinden.

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Iman Attia / Swantje Köbsell / Nivedita Prasad (Hg.) (2015): Dominanzkultur reloaded

Neue Texte zu gesellschaftlichen Machtverhältnissen und ihren Wechselwirkungen

transcript Verlag

Inhaltsbeschreibung des Verlags:

Dieser Band versammelt Beiträge, die Geschlecht, Sexualität, Behinderung, Religion, Kultur, Ethnizität und Klasse als machtförmige, verwobene und ambivalent aufeinander bezogene Dimensionen diskutieren. Sie analysieren die Wechselwirkungen struktureller Verhältnisse, diskursiver Formationen und subjektiver Ein- und Umarbeitungen in ihrer Komplexität, Gleichzeitigkeit und Widersprüchlichkeit.

Mit Beiträgen u.a. von Theresia Degener, Sabine Hark, Encarnacion Gutierrez Rodriguez und Nira Yuval-Davis.

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Iman Attia, Ozan Zakariya Keskinkiliç, Büsra Okcu (2021): Muslimischsein im Sicherheitsdiskurs

Eine rekonstruktive Studie über den Umgang mit dem Bedrohungsszenario

transcript Verlag

Inhaltsbeschreibung des Verlags:

Wie fühlt es sich an, als Sicherheitsproblem wahrgenommen zu werden? Wie wirkt sich das auf das Leben von »Muslim:innen« aus? Wie gehen sie in ihrem Alltag, ihren Beziehungen und bei ihrer Arbeit damit um? In Einzelinterviews und Gruppendiskussionen sprechen muslimische Akteur:innen darüber, wie sie angesichts des Sicherheitsdiskurses ihre Deutungs- und Handlungsmacht (wieder) gewinnen. Dabei wird rekonstruiert, wie Muslim:innen (oder als solche Markierte) das Verhältnis von Zustimmung und Kritik angesichts ihrer Adressierung austarieren und wie es ihnen gelingt, ihre Diskursivierung nicht (gänzlich) anderen zu überlassen und ihre Interessen umzusetzen.

Fatma Aydemir, Hengameh Yaghoobifarah (Hrsg.) (2019): Eure Heimat ist unser Albtraum

Ullstein Buchverlage

Inhaltsbeschreibung des Verlags:

Wie fühlt es sich an, tagtäglich als „Bedrohung“ wahrgenommen zu werden? Wie viel Vertrauen besteht nach dem NSU-Skandal noch in die Sicherheitsbehörden? Was bedeutet es, sich bei jeder Krise im Namen des gesamten Heimatlandes oder der Religionszugehörigkeit der Eltern rechtfertigen zu müssen? Und wie wirkt sich Rassismus auf die Sexualität aus?

Dieses Buch ist ein Manifest gegen Heimat – einem völkisch verklärten Konzept, gegen dessen Normalisierung sich 14 deutschsprachige Autor_innen wehren. Zum einjährigen Bestehen des sogenannten „Heimatministeriums“ sammeln Fatma Aydemir und Hengameh Yaghoobifarah schonungslose Perspektiven auf eine rassistische und antisemitische Gesellschaft. In persönlichen Essays geben sie Einblick in ihren Alltag und halten Deutschland den Spiegel vor: einem Land, das sich als vorbildliche Demokratie begreift und gleichzeitig einen Teil seiner Mitglieder als »anders« markiert, kaum schützt oder wertschätzt.

Mit Beiträgen von Sasha Marianna Salzmann, Sharon Dodua Otoo, Max Czollek, Mithu Sanyal, Margarete Stokowski, Olga Grjasnowa, Reyhan Şahin, Deniz Utlu, Simone Dede Ayivi, Enrico Ippolito, Nadia Shehadeh, Vina Yun, Hengameh Yaghoobifarah und Fatma Aydemir.

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May Ayim (2021): Grenzenlos und unverschämt

Unrast Verlag

Inhaltsbeschreibung des Verlags:

May Ayim versammelte in diesem zuerst 1997 veröffentlichten Werk ihre wichtigsten Aufsätze, Interviews und Reden und schuf so eine Bestandsaufnahme der rassistischen Zustände im wiedervereinigten Deutschland. Wissenschaftliche Arbeiten zu Geschichte, Erziehung und Therapie verbindet die Autorin mit autobiografischen Erinnerungen und der ganz persönlichen Auseinandersetzung mit ihrer Geschichte und Realität als Schwarze Deutsche.

Ihre Texte über den »Stressfaktor Rassismus« oder »Ethnozentrismus und Geschlechterrollenstereotype« sind bis heute wegweisend und die »Gespräche« mit anderen afrodeutschen Frauen berühren noch genauso wie vor 35 Jahren.

Einen Einblick in das Leben von May Ayim bietet der biografische Essay der Journalistin Silke Mertins, die mit Menschen gesprochen hat, die May Ayim noch gekannt, mit ihr gearbeitet und gelebt haben. Ihre Eindrücke, Gefühle und Erfahrungen hat sie zu einem höchst lesenswerten Portrait verdichtet.

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May Ayim (2020): Weitergehen. Gedichte

Orlanda Verlag

Inhaltsbeschreibung bei FEMBooks Portal:

Sie lebt weiter in ihren Gedichten, in unserer Erinnerung und in uns selbst, als Teil der afrikanischen Diaspora, die sich trotz aller Verleugnungen in die Geschichte einschreibt.

In Weitergehen erscheinen die Gedichte der Wortkünstlerin May Ayim erstmals gesammelt in einem Band. Die Lyrikbände blues in schwarz weiß (1995) und nachtgesang (1997) stoßen auch knapp zwei Jahrzehnte nach ihrem erstmaligen Erscheinen auf große Resonanz bei Menschen aus den unterschiedlichsten Zusammenhängen. Sie werden im Unterricht an Schulen und Universitäten eingesetzt und oft im Kontext von Migration und Rassismus in Deutschland zitiert, während eine neue Generation junger Schwarzer Poet_innen sich von den Texten May Ayims inspirieren lässt.

May Ayim war eine Meisterin im Spiel mit Sinn und Deutung der Sprache, die sie zugleich doppeldeutig und klar, eindringlich und feinsinnig einsetzte. Die Texte der 1996 verstorbenen Dichterin, die eine wichtige Mitstreiterin in der Schwarzen deutschen Bewegung war, berühren durch Feinfühligkeit und Witz, durch Ironie und Schärfe. Sie erzählen Biographisches, Politisches, Alltägliches, Absurdes - und einfach Menschliches.

Dabei findet die Autorin immer wieder überraschende Wege, Rassismus und stereotypisierende Denkweisen auch im Sprachgebrauch aufzudecken. Die Bandbreite der Emotionen, die sie mit ihren Texten anspricht, reicht von Sehnsucht und Hoffnung über Verzweiflung bis hin zur blanken Wut.

Link zum FEMBooks Onlineshop

May Ayim, Katharina Oguntoye, Dagmar Schultz (Hg.) (1995): Farbe bekennen: Afro-deutsche Frauen auf den Spuren ihrer Geschichte

orlanda Verlag

Neue Ausgabe 2020

Inhaltsbeschreibung des Verlags:

„Sie sprechen aber gut deutsch“, sagt man zu ihnen. „Woher kommen Sie denn?“ fragt man sie. Und tröstet sie schließlich mit den Worten: „So schwarz sind Sie ja gar nicht.“

Alltäglicher Rassismus, dem sie ausgesetzt sind: Die afro-deutschen Frauen, die hier zu Wort kommen, fühlen sich oft fremd in ihrem eigenen Land.

Sie sind hier geboren und aufgewachsen, als Kind schwarzer Väter und weißer Mütter. Sie wurden als „Mischlinge“ bezeichnet oder als „Besatzungskinder“, heute nennt man sie oft „Farbige“. Sie sind Deutsche und werden doch wie Fremde behandelt, ausgegrenzt, „bestenfalls“ als exotisch angesehen. Mit ihrem Buch versuchten die Autorinnen, sich auf die Suche nach ihrer Geschichte zu begeben, gesellschaftliche Zusammenhänge von Rassismus offenzulegen und auf ihre besondere Situation aufmerksam zu machen. Eine Situation, die sich derzeit, im Zeichen zunehmend rassistischer Übergriffe und des Ausländerhasses, verschärft hat.

„Farbe bekennen war ein Anfang und ist nach wie vor ein aktuelles Handbuch zum Verständnis afro-deutscher Lebensrealitäten sowie ein nützliches Werkzeug zur Vernetzung und Aufklärung.“ Katharina Oguntoye

Mit neuem Vorwort von Katharina Oguntoye.

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Mohamed Wa Baile / Serena O. Dankwa / Tarek Naguib / Patricia Purtschert / Sarah Schilliger (Hg.) (2019): Racial Profiling

Struktureller Rassismus und antirassistischer Widerstand

transcript Verlag

Inhaltsbeschreibung des Verlags:

Rassistische Polizeikontrollen gehören zum Alltag in Europa. Sie machen auf drastische Weise sichtbar, wer nicht als Mit-Bürger*in gilt. Während ein Großteil der Dominanzgesellschaft diese rassistische Praxis als normal empfindet, sind immer mehr betroffene Menschen nicht mehr bereit, sie widerstandslos zu akzeptieren.

Der Band versammelt wissenschaftliche, künstlerische und aktivistische Beiträge zu den gesellschaftlichen Hintergründen und Wirkungsweisen von Racial Profiling und den Möglichkeiten eines intersektionalen antirassistischen Widerstands. Dabei liegt der Fokus auf der Schweiz, ergänzt durch Perspektiven von Autor*innen, die mit dem deutschen Kontext vertraut sind.

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James Baldwin (2017): Notes of a Native Son

Penguin Classics Verlag

Inhaltsbeschreibung des Verlags:

James Baldwin's breakthrough essay collection made him the voice of his generation. Ranging over Harlem in the 1940s, movies, novels, his preacher father and his experiences of Paris, they capture the complexity of black life at the dawn of the civil rights movement with effervescent wit and prophetic wisdom.

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Homi K. Bhabha (200): Die Verortung der Kultur

Deutsche Übersetzung von Michael Schiffmann und Jürgen Freudl

Stauffenburg Verlag

Inhaltsbeschreibung des Verlags:

Mit diesem Band liegt das Hauptwerk von Homi K. Bhabha erstmals komplett in deutscher Übersetzung vor. Kein Denker hat die Problematik der Verortung der Kultur so prägnant auf den Punkt gebracht wie dieser „anglisierte postkoloniale Migrant, der zufällig ein Literaturwissenschaftler mit leicht französischem Einfluß ist“ – so Bhabhas Selbstcharakterisierung. In einer virtuosen, beziehungsreichen Sprache legt er dar, daß in postkolonialen Zeiten das „Wesen“ oder der „Ort“ der Kultur nicht mehr als einheitlich, geschlossen verstanden werden kann. Derartigen Vorstellungen hält der Theoretiker der Hybridität sein Konzept des „Dritten Raumes“ entgegen, das über die geläufigen Polaritäten wie Ich – Anderer, Dritte Welt – Erste Welt weit hinausgeht.

Die in der Verortung der Kultur versammelten Texte zählen zu den innovativsten und einflußreichsten Arbeiten der aktuellen Literaturtheorie und Kulturwissenschaft. Eine ernstzunehmende Beschäftigung mit postkolonialen oder multikulturellen Fragen ist – wie Toni Morrison einmal sagte – ohne eine Lektüre von Homi K. Bhabhas Werk schlicht undenkbar.

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Mai-Anh Boger / María do Mar Castro Varela: Postkoloniale Pädagogik

Affirmativ-sabotierende Relektüren des pädagogischen Kanons

Beltz Juventa Verlag

Inhaltsbeschreibung des Verlags:

Das Schlagwort »postkolonial« kursiert seit geraumer Zeit in den verschiedensten Feldern der Pädagogik. Bislang fehlte im deutschsprachigen Raum jedoch eine systematische Darstellung. Im vorliegenden Band wird nicht nur in die grundlegenden Konzepte (Subalternität, affirmative Sabotage, Othering, Hybridität usw.) eingeführt, sondern darüber hinaus werden die Verflechtungen mit den als kanonisch verstandenen Werken der Pädagogik im Sinne einer dekonstruktiven Relektüre herausgearbeitet. Durch diesen Fokus wird verdeutlicht, dass postkoloniale Theorie weder ein Add-On noch ein exotisches Pflänzchen ist: Vielmehr kann sie Theoriebildung durch Dezentrierung und Kanonkritik in Bewegung setzen.

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Behrouz Boochani, Omid Tofighian (2020): Kein Freund außer den Bergen

Nachrichten aus dem Niemandsland

btb Verlag

Inhaltsbeschreibung des Verlags:

Der kurdisch-iranische Journalist Behrouz Boochani wurde Anfang 2013 auf der berüchtigten Abschiebeinsel Manus Island in einem von Australien betriebenen Auffanglager als staatenloser Flüchtling interniert. Bald wurde er als Sprecher der unter unfassbaren Zuständen festgehaltenen »Boatpeople« erneut zur Zielscheibe von Repression und Erniedrigung. Die bewegende Geschichte seiner Flucht und seiner über sechs Jahre andauernden Inhaftierung hat er über Monate hinweg als Kurznachrichtengewitter an seinen Übersetzer geschrieben. Satz für Satz. Auf einem Handy.
»Woher bin ich gekommen? Aus dem Land der Flüsse, dem Land der Wasserfälle, dem Land der uralten Gesänge, dem Land der Berge [...]. Die Leute rannten in die Berge, um den Kriegsflugzeugen zu entkommen, und sie fanden Asyl in ihren Walnusswäldern [...]. Haben Kurden noch irgendwelche anderen Freunde, außer den Bergen?«

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Jule Bönkost (Hg.) (2019): Unteilbar

Bündnisse gegen Rassismus

Unrast Verlag

Inhaltsbeschreibung des Verlags:

Unter den komplexen Herrschaftsverhältnissen einer global vernetzten, postkolonialen Gesellschaft (wie der deutschen) bedarf es im Kampf gegen Rassismus tragfähiger politischer Bündnisse. Doch welche Voraussetzungen müssen erfüllt sein, welche Aufgaben übernommen und welche Herausforderungen gemeistert werden, damit diese dauerhaft wirken können?

Ausgehend vom aktuellen Forschungs- und Diskussionsstand der Rassismusforschung beleuchten die Autor*innen dieses Sammelbandes intersektionale Sichtweisen und transnationale Perspektiven, die allesamt das Ziel haben, Rassismus als strukturelles Herrschafts- und Unterdrückungssystem abzubauen.

Ihre Beiträge, die neben unterschiedlichen Konzepten, Ansätzen und Dimensionen des Verbündet-Seins auch gelungene Beispiele praktischer Umsetzung vorstellen, öffnen den Blick für die vielfältigen Möglichkeiten des Widerstands in rassistischen Verhältnissen durch eine engagierte Bündnisarbeit.

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Melanie Brazzell [Hg.] (2018): Was macht uns wirklich sicher?

Ein Toolkit zu intersektionaler transformativer Gerechtigkeit jenseits von Gefängnis und Polizei

edition assemblage Verlag

Inhaltsbeschreibung des Verlags:

Wie können wir von Gewalt betroffene Personen unterstützen,
ohne dass rassistische Überwachung und Sicherheitsregime gefestigt werden?

Dieses Toolkit stellt das Sicherheitsversprechen des Staates im Falle von sexualisierter- und Partner_innengewalt in Frage, weil Techniken wie Polizei, Gefängnis und Grenzen Gewalt (re)produzieren anstatt sie zu beenden. Nach den Ereignissen der Silvesternacht 2015 in Köln forderten u.a. auch weiße feministische und LGBT Mainstreamorganisationen den Staat auf, für mehr ‚Schutz‘ zu sorgen. Doch der vermeintliche Schutz von marginalisierten Gruppen ist ein Vorwand, um Polizei und Justiz weiterhin Gewalt gegen People of Color und Migrant_innen ausüben zu lassen. Das Toolkit thematisiert die Verquickungen staatlicher Gewalt mit verschiedenen Formen von zwischenmenschlicher Gewalt in Deutschland, um zu zeigen, dass der Staat diese Gewalt ermöglicht anstatt sie zu verhindern. Wenn uns Polizei und Grenzen keine Sicherheit bieten können, welche Alternativen haben wir? Wie können wir uns selbst Sicherheit schaffen?

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Adrienne Maree Brown & Walidah Imarisha (Hg.) (2015): Octavia's Brood Science Fiction Stories from Social Justice Movements

AK Press Verlag

Inhaltsbeschreibung des Verlags:

Whenever we envision a world without war, without prisons, without capitalism, we are producing speculative fiction. Organizers and activists envision, and try to create, such worlds all the time. Walidah Imarisha and adrienne maree brown have brought twenty of them together in the first anthology of short stories to explore the connections between radical speculative fiction and movements for social change. The visionary tales of Octavia’s Brood span genres—sci-fi, fantasy, horror, magical realism—but all are united by an attempt to inject a healthy dose of imagination and innovation into our political practice and to try on new ways of understanding ourselves, the world around us, and all the selves and worlds that could be. The collection is rounded off with essays by Tananarive Due and Mumia Abu-Jamal, and a preface by Sheree Renée Thomas.

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Patricia Hill Collins (2008): Black Feminist Thought

Knowledge, Consciousness, and the Politics of Empowerment

Routledge Verlag

Inhaltsbeschreibung des Verlags:

In spite of the double burden of racial and gender discrimination, African-American women have developed a rich intellectual tradition that is not widely known. In Black Feminist Thought, originally published in 1990, Patricia Hill Collins set out to explore the words and ideas of Black feminist intellectuals and writers, both within the academy and without. Here Collins provides an interpretive framework for the work of such prominent Black feminist thinkers as Angela Davis, bell hooks, Alice Walker, and Audre Lorde. Drawing from fiction, poetry, music and oral history, the result is a superbly crafted and revolutionary book that provided the first synthetic overview of Black feminist thought and its canon.

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Brittney Cooper (2018): Eloquent Rage: A Black Feminist Discovers Her Superpower

Picador / Macmillan Publishers

Inhaltsbeschreibung des Verlags:

So what if it's true that Black women are mad as hell? They have the right to be. In the Black feminist tradition of Audre Lorde, Brittney Cooper reminds us that anger is a powerful source of energy that can give us the strength to keep on fighting. Far too often, Black women's anger has been caricatured into an ugly and destructive force that threatens the civility and social fabric of American democracy. But Cooper shows us that there is more to the story than that. Black women's eloquent rage is what makes Serena Williams such a powerful tennis player. It's what makes Beyonce's girl power anthems resonate so hard. It's what makes Michelle Obama an icon. Eloquent rage keeps us all honest and accountable. It reminds women that they don't have to settle for less. When Cooper learned of her grandmother's eloquent rage about love, sex, and marriage in an epic and hilarious front-porch confrontation, her life was changed. And it took another intervention, this time staged by one of her homegirls, to turn Brittney into the fierce feminist she is today. In Brittney Cooper's world, neither mean girls norfuckboys ever win. But homegirls emerge as heroes. This book argues that ultimately feminism, friendship, and faith in one's own superpowers are all we really need to turn things right side up again.

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Max Czollek (2018): Desintegriert euch!

Hanser Verlag

Inhaltsbeschreibung des Verlags:

Max Czollek ist dreißig, jüdisch und wütend. Denn hierzulande herrschen seltsame Regeln: Ein guter Migrant ist, wer aufgeklärt über Frauenunterdrückung, Islamismus und Demokratiefähigkeit spricht. Ein guter Jude, wer stets zu Antisemitismus, Holocaust und Israel Auskunft gibt. Dieses Integrationstheater stabilisiert das Bild einer geläuterten Gesellschaft – während eine völkische Partei Erfolge feiert. Max Czolleks Streitschrift entwirft eine Strategie, das Theater zu beenden: Desintegration. Desintegriert euch! ist ein Schlachtruf der neuen jüdischen Szene und zugleich eine Attacke gegen die Vision einer alleinseligmachenden Leitkultur. Dieses furios streitbare Buch ist die Polemik der Stunde.

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Robin DiAngelo (2020): Wir müssen über Rassismus sprechen

Was es bedeutet, in unserer Gesellschaft weiß zu sein

Hoffmann und Campe Verlag

Inhaltsbeschreibung des Verlags:

»Rassismus ist ein Konstrukt unserer weißen Gesellschaft – also müssen wir auch dafür sorgen, dass er wieder verschwindet!« Robin DiAngelo

Rassismus ist ein gesellschaftliches Problem unserer Zeit. In diesem wegweisenden Buch zeigt Robin DiAngelo, welche Privilegien damit einhergehen, in einer von Weißen dominierten Gesellschaft weiß zu sein - und wie wir unbewusst Menschen aufgrund ihres Aussehens und ihrer Herkunft strukturell benachteiligen. Für das Phänomen, nicht über Rassismus sprechen zu wollen, hat DiAngelo den Begriff »weiße Fragilität« geprägt. Ausgehend davon erklärt sie den großen Riss in unserer Gesellschaft, die Gefahr, die von ihm ausgeht, und was wir tun können, um das System zu durchbrechen. Ein neues und hochaktuelles Standardwerk zum Thema Rassismus.

Der New York Times-Bestseller der bekanntesten Rassismus-Expertin der USA

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Esther Dischereit (2020): Mama, darf ich das Deutschlandlied singen

Politische Texte

mandelbaum Verlag

Inhaltsbeschreibung des Verlags:

Jüdisch. Solidarisch. Antirassistisch. Esther Dischereits Texte sind Einmischungen in politische Angelegenheiten. Sie zeigt auf die nationalistischen Konstruktionen und die staatliche Gewalt, sie ist persönlich involviert und widerspricht.
Die Essays handeln von deutsch-jüdischen Zuständen, der Aktualität rassistischer Strukturen bei Behörden und anderen Institutionen, von Erfahrungen der neunziger Jahre zwischen Ost und West. Dischereits Texte sind Einmischungen in die politischen und moralischen Angelegenheiten der Gesellschaft und stellen sich der Frage, wie demokratische und solidarische Prozesse vorankommen können.
Dischereit äußert sich zu Flucht und Gewalt, zum Anschlag auf die Synagoge in Halle. Ihre Erfahrungen als Beobachterin des Untersuchungsausschusses des Deutschen Bundestags
zur Untersuchung der Verbrechen des Nationalsozialistischen Untergrunds (NSU) prägen den Werkstattbericht über ihre literarische Arbeit zu diesem Thema. Die Autorin bezieht
Position zu Israel und Palästina. Der Essayband mit einem Vorwort von Aleida Assmann knüpft an die beiden Aufsatzbände Übungen jüdisch zu sein und Mit Eichmann an der Börse an.

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W.E.B. Du Bois (2003): Die Seelen der Schwarzen - The Souls of Black Folk

orange press Verlag

Inhaltsbeschreibung des Verlags:

"Die Seelen der Schwarzen" ist das erste Manifest der Bürgerrechtsbewegung, eine kritische Bestandsaufnahme der Situation der Schwarzen in den USA nach dem Bürgerkrieg, der die Sklaverei abschaffte und durch eine neue Form der ökonomischen Abhängigkeit und ein System der Apartheid ersetzte. Du Bois schildert in 15 Kapiteln seine persönlichen Erfahrungen im Süden der USA, formuliert politische Ziele und entwickelt nebenbei eine moderne empirische Soziologie, von der Max Weber über alle Maßen begeistert war. Nach 100 Jahren ist dieses Buch von ungebrochener Aktualität, sowohl was die Form, eine moderne Mischung aus theoretischen und erzählerischen Texten, angeht, als auch in Hinsicht auf seine zentrale Fragestellung: Wo verlaufen die Demarkationslinien der Kulturen? "Das Problem des 20. Jahrhunderts ist das Problem der Hautfarbe." W.E.B. Du Bois

Reni Eddo-Lodge (2020): Warum ich nicht länger mit Weißen über Hautfarbe spreche

Klett-Cotta Verlag

Inhaltsbeschreibung des Verlags:

Was bedeutet es, in einer Welt, in der Weißsein als die selbstverständliche Norm gilt, nicht weiß zu sein? Reni Eddo-Lodge spürt den historischen Wurzeln der Vorurteile nach, und zeigt unmissverständlich, dass die Ungleichbehandlung Weißer und Nicht-Weißer unseren Systemen seit Generationen eingeschrieben ist.

Ob in Politik oder Popkultur – nicht nur in der europaweiten Angst vor Immigration, sondern auch in aufwogenden Protestwellen gegen eine schwarze Hermine oder einen dunkelhäutigen Stormtrooper wird klar: Diskriminierende Tendenzen werden nicht nur von offenen Rassisten, sondern auch von vermeintlich toleranten Menschen praktiziert. Um die Ungerechtigkeiten des strukturellen Rassismus herauszustellen und zu bekämpfen, müssen darum People of Color und Weiße gleichermaßen aktiv werden – »Es gibt keine Gerechtigkeit, es gibt nur uns.«

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Fatima El-Tayeb (2016): Undeutsch

Die Konstruktion des Anderen in der postmigrantischen Gesellschaft

transcript Verlag

Inhaltsbeschreibung des Verlags:

Nach Jahrzehnten scheinbarer Stabilität stolpert Europa in jüngster Zeit von Krise zu Krise. Hier zeigen sich die Folgen einer einseitigen Geschichtsaufarbeitung, die nach dem Mauerfall postfaschistische und postsozialistische Narrative zu einer westlich-kapitalistischen Erfolgsgeschichte verband, während die koloniale Vergangenheit unbeachtet blieb.

Fatima El-Tayeb zeigt die Auswirkungen dieses Prozesses anhand des Beispiels deutscher Identität: Immer wieder werden rassifizierte Gruppen – insbesondere Schwarze, Roma und Muslime – als »undeutsch« produziert, als Gruppen, die nicht nur nicht zur nationalen Gemeinschaft gehören, sondern diese durch ihre Anwesenheit gefährden. Ein postmigrantisches Deutschland braucht daher nicht nur neue Zukunftsvisionen, sondern auch neue Vergangenheitsnarrative.

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Mutlu Ergün (2016): Kara Günlük

Die geheimen Tagebücher des Sesperado

Unrast Verlag

Inhaltsbeschreibung des Verlags:

3. Auflage!

Mit ›Kara Günlük‹ bringt Mutlu Ergün – Autor, Pädagoge, Sozialforscher, Performer und Exil-Berliner, der in London lebt, arbeitet und studiert – den deutschen Bildungsroman auf das nächste Level.
In seinen ›geheimen Tagebüchern‹ zählt Sesperado die Tage bis zur R.O.C., der Revolution of Color, zu der sich alle People of Color (P.O.C.) vereinen. Und mit seinen Lyrical-Guerrilla-Strategien trägt er – oft auf sehr komische Art und Weise – dazu bei, diesen Tag näher zu bringen. Nebenbei erfahren wir in ›Kara Günlük‹, was man alles auf die Frage ›Wo kommst du heeeer?‹ antworten kann und was passiert, wenn ein P.O.C.-Revolutionär zur Bundeswehrmusterung gerufen wird …
Die ›geheimen Tagebücher‹ sind eine amüsante Anleitung, wie man rebellieren und gleichzeitig Spaß dabei haben kann.

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Bernardine Evaristo (2020): Girl, Woman, Other

Penguin Verlag

Inhaltsbeschreibung des Verlags:

From Newcastle to Cornwall, from the birth of the twentieth century to the teens of the twenty-first, Girl, Woman, Other follows a cast of twelve characters on their personal journeys through this country and the last hundred years. They're each looking for something - a shared past, an unexpected future, a place to call home, somewhere to fit in, a lover, a missed mother, a lost father, even just a touch of hope . . .

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Frantz Fanon (2013): Schwarze Haut, weiße Masken

Aus dem Französischen von Eva Moldenhauer

Turia + Kant Verlag

Inhaltsbeschreibung des Verlags:

»Die Explosion wird nicht heute stattfinden. Es ist zu früh … oder zu spät. Ich komme nicht bewaffnet mit entscheidenden Wahrheiten. Mein Bewusstsein ist nicht von bedeutsamen Lichtblitzen durchzuckt. Gleichwohl meine ich, in aller Heiterkeit, dass es gut wäre, wenn einige Dinge gesagt würden. Diese Dinge werde ich sagen, nicht schreien. Denn schon lange ist der Schrei aus meinem Leben gewichen.«

Frantz Fanon wuchs im postkolonialen Martinique auf und arbeitete nach seinem Einsatz im Zweiten Weltkrieg als Arzt an psychiatrischen Kliniken in Frankreich und Algerien. Sein Thema ist vor diesem Hintergrund zu verstehen: In »Schwarze Haut, weiße Masken« rückt Frantz Fanon die psychische Dimension des kolonisierten Menschen, seine Erfahrung und Entfremdung, in den Mittelpunkt.

Ursprünglich wollte er sein Buch »Essay über die Entfremdung des Schwarzen« nennen. Diese Entfremdung speist sich aus der kolonialen Situation, die einer »Konstellation des Deliriums« gleicht: Die Schwarzen, gefangen in der Position der Unterlegenheit, und die Weißen, gefangen in der der Überlegenheit, verhalten sich komplementär neurotisch. So wird die Welt der Weißen für die Schwarzen zum absoluten Maßstab und fortdauernd unerreichbaren Ziel.

Zur theoretischen Reflexion setzt sich Fanon mit verschiedenen Philosophen (Marx, Hegel, Existenzialisten ...) und Psychoanalytikern (Freud, Jung, Adler, Lacan ...) auseinander. Von besonderer Bedeutung werden für die Ausarbeitung von Wahrnehmung und Selbstwahrnehmung Lacans Theorem des Spiegelstadiums und Sartres Phänomenologie des Blicks.

Fanon engagierte sich später in der algerischen Unabhängigkeitsbewegung, radikalisierte sich politisch weiter und wurde posthum vor allem durch sein antikolonialistisches Manifest »Die Verdammten dieser Erde« (1961) bekannt. Erst in den 1980er Jahren wurde Fanons psychoanalytische Auseinandersetzung mit der Kolonialität wiederentdeckt.

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Karim Fereidooni, Mera El (2016): Rassismuskritik und Widerstandsformen

Springer Verlag

Inhaltsbeschreibung des Verlags:

Die Autor_innen dieses Bandes analysieren zum einen spezifische rassistische Phänomene und Widerstandsformen gegen diese in unterschiedlichen Nationalstaaten. Zum anderen arbeiten sie die Interdependenz spezifischer rassistischer Phänomene und Widerstandsformen im transnationalen Vergleich unter Berücksichtigung von Hegemonie- und Subalternitätsverhältnissen heraus. Unterschiedliche rassistische Phänomene in spezifischen nationalen Kontexten sind Teil transnationaler rassistischer Mechanismen. Der Fokus des Sammelbandes liegt in der Herausarbeitung rassistischer Mechanismen bei gleichzeitiger Beachtung der nationalstaatlichen Spezifizität sowie in der Analyse nationaler und transnationaler Widerstandsformen.

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Kien Nghi Ha, Nicola Lauré al-Samarai, Sheila Mysorekar (Hg) (2016): re/visionen

Postkoloniale Perspektiven von People of Color auf Rassismus, Kulturpolitik und Widerstand in Deutschland

UNRAST Verlag

Inhaltsbeschreibung des Verlags:

2., unveränderte Auflage

Im vorliegenden Band werden erstmals kritische Stimmen ausnahmslos von People of Color zusammengebracht – Schwarze Deutsche, Roma und Menschen mit außereuropäischen Flucht- und Migrationshintergründen. Ihre widerständige Wissensproduktion und ihr politischer Erfahrungsaustausch bringen alternative Diskussionen hervor. Sie setzen sich mit Rassismus, Islamophobie und ausgrenzenden Migrations- und Integrationsregimes auseinander und diskutieren Fragen von individuellem und kollektivem Widerstand, antirassistischer Kulturpolitik und postkolonialen Denkansätzen. Selbstbestimmte Räume und solidarische Visionen werden sichtbar, welche die rassistische Logik des Teilens und Herrschens herausfordern und auf grenzüberschreitende Identitäten und Bündnisse zielen.

»Jeder der zahlreichen Essays ist für sich unverzichtbar, weil er am Konsens Weißer Lebensart einen Teil der medialen Verleugnungsstrategien bezüglich der Realität abträgt.« – Birgit v. Criegern, trend Onlinezeitung

Die politischen Analysen, literarischen Essays, Glossen sowie Gespräche verweisen auf eine große Bandbreite von Ausdrucksformen. Zu Wort kommen Theoretiker/-innen, Aktivist/-innen und Kulturarbeiter/-innen. Ihre Standpunkte sind vielschichtig und unterschiedlich, doch verbindet sie ein gemeinsamer gesellschaftlicher Ausgangspunkt: Alle vermessen, von diversen rassifizierten Subjektpositionen aus, den dominanten Mainstream in neuer Weise. Durch den People of Color-Ansatz wird ein Paradigmenwechsel möglich, der die weiße Norm hinterfragt und nachhaltig untergräbt. Ein Ziel dieses Buches ist es, andere Sensibilitäten und Artikulationen zugänglich zu machen und mit befreienden Impulsen in aktuelle politische Debatten einzugreifen, die bisher von weißen Perspektiven geprägt sind.

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Stuart Hall (2018): Rassismus und kulturelle Identität.

Ausgewählte Schriften 2

Argument Verlag

Inhaltsbeschreibung des Verlags:

Am Ende des 20. Jahrhunderts zeichnet sich ein grundlegender Wandel traditioneller Identitäten ab. Die Selbstverständlichkeit, mit der nationale, kulturelle oder ethnische Einheit behauptet wurde (und immer noch wird), ist erschüttert, ein weltweiter Transformationsprozess zeichnet sich ab. In sieben großen Essays umreißt Stuart Hall, langjähriger Direkter des Centre for Contemporary Cultural Studies und einer der führenden britischen Soziologen, die Konturen dieses Prozesses. Er untersucht (z.B. anhand von Filmen) die Kulturpolitik »schwarzer« Bewegungen, geht auf den Spuren von Gramsci, Althusser und Derrida der Komplexität und historischen Veränderung von Begriffen wie Kultur, Identität und Differenz nach und entwickelt ein Modell zur Analyse rass(ist)isch strukturierter Gesellschaften. Die von der Presse anlässlich des ersten Essaybandes (Ausgewählte Schriften, 1989) hervorgehobene »bestechende Klarheit der Analysen« macht auch diese Auswahl zum Gewinn für alle, die am Thema interessiert sind.

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Alice Hasters (2019): Was weiße Menschen nicht über Rassismus hören wollen aber wissen sollten

Hanser Literaturverlage

Inhaltsbeschreibung des Verlags:

Wer Rassismus bekämpfen will, muss Veränderung befürworten – und die fängt bei einem selbst an.

„Darf ich mal deine Haare anfassen?“, „Kannst du Sonnenbrand bekommen?“, „Wo kommst du her?“ Wer solche Fragen stellt, meint es meist nicht böse. Aber dennoch: Sie sind rassistisch. Warum, das wollen weiße Menschen oft nicht hören.
Alice Hasters erklärt es trotzdem. Eindringlich und geduldig beschreibt sie, wie Rassismus ihren Alltag als Schwarze Frau in Deutschland prägt. Dabei wird klar: Rassismus ist nicht nur ein Problem am rechten Rand der Gesellschaft. Und sich mit dem eigenen Rassismus zu konfrontieren, ist im ersten Moment schmerzhaft, aber der einzige Weg, ihn zu überwinden.

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bell hooks (2019): Black Looks

Popkultur, Medien, Rassismus.
Neuauflage des Klassikers.
Übersetzung: Karin Meißenburg

Orlanda Verlag

Inhaltsbeschreibung des Verlags:

Um die Vermarktung des Schwarzseins, des Anderen, der Frau, um Ethnizität als Konsumartikel, um Tina Turner und Madonna und vieles mehr geht es in diesen Essays der amerikanischen Kulturkritikerin bell hooks.

Mit ihrem eigenwilligen, scharf-subversiven Blick nimmt eine der wichtigsten Schwarzen Intellektuellen des heutigen Amerika Werbung, Literatur, Popkultur, Fernsehen und Film unter die Lupe. Black Looks legt die subtilen Formen von Rassismus und Sexismus hinter den präsentierten Bildern offen.

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Kimberly Jones (2021): How We Can Win

Race, History and Changing the Money Game That's Rigged

Henry Holt and Co. Verlag

Inhaltsbeschreibung des Verlags:

A breakdown of the economic and social injustices facing Black people and other marginalized citizens inspired by political activist Kimberly Jones' viral video, “How Can We Win.”

“So if I played 400 rounds of Monopoly with you and I had to play and give you every dime that I made, and then for 50 years, every time that I played, if you didn’t like what I did, you got to burn it like they did in Tulsa and like they did in Rosewood, how can you win? How can you win?”

How We Can Win will expand upon statements Kimberly Jones made in a viral video posted in June 2020 following the murder of George Floyd at the hands of police. Through her personal experience, observations, and Monopoly analogy, she illuminates the economic disparities Black Americans have faced for generations and offers ways to fight against a system that is still rigged.

Link zum Herausgeber

Elizabeta Jonuz (2009): Stigma Ethnizität

Wie zugewanderte Romafamilien der Ethnisierungsfalle begegnen

Verlag Barbara Budrich

Inhaltsbeschreibung des Verlags:

Noch immer wird die Minderheit der Roma in Deutschland mit massiver Diskriminierung konfrontiert. Die Studie der Sozialwissenschaftlerin Elizabeta Jonuz arbeitet zum einen die Ursachen dieser Diskriminierung heraus. Zum anderen dokumentiert sie mittels einer Generationen übergreifenden Untersuchung aber auch, dass es vielen Angehörigen der so genannten Gastarbeiterroma aus dem ehemaligen Jugoslawien gegen alle Widerstände gelungen ist, in der bundesdeutschen Gesellschaft aufzusteigen und sich sozial zu etablieren.

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Elizabeta Jonuz, Jane Weiß (2020): (Un-)Sichtbare Erfolge

Bildungswege von Romnja und Sintize in Deutschland

Springer Verlag

Inhaltsbeschreibung des Verlags:

Fundiertes Wissen zu Bildungsverläufen von Romnja und Sintizza in Deutschland

Einblicke in die gesellschaftliche Wirkmacht, Beharrungskraft und Mechanismen tradierter Diskriminierungen

Radikaler Perspektivwechsel

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Natasha A. Kelly (Hg.) (2019): Schwarzer Feminismus

Unrast Verlag

Inhaltsbeschreibung des Verlags:

»Bin ich etwa keine Frau*? Sehen Sie mich an! Sehen Sie sich meinen Arm an! Ich habe gepflügt, gepflanzt und die Ernte eingebracht, und kein Mann hat mir gesagt, was zu tun war! Bin ich etwa keine Frau*?« – Sojourner Truth, 1851

Als Sojourner Truth während ihrer Rede auf einem Frauenkongress in Akron, Ohio, die Frage stellte, ob sie denn keine Frau* sei, brachte sie eine Debatte ins Rollen, deren Ausmaß nicht abzusehen war. Sie hatte nämlich gleichermaßen weiße Frauen* für den Rassismus und Schwarze Männer für den Sexismus kritisiert, den sie Schwarzen Frauen* jeweils entgegenbrachten. Erst Ende des 20. Jahrhunderts, also fast 150 Jahre später, erhielt diese spezifische Form der Mehrfachdiskriminierung einen Namen. Es war Kimberlé Crenshaw, die 1989 den Begriff der ›Intersektionalität‹ prägte, der seitdem aus feministischen Diskursen nicht mehr wegzudenken ist.

Doch wie verliefen die Schwarzen feministischen Debatten bis dahin? Vor welchen Herausforderungen standen Schwarze Frauen*im Globalen Norden? Und was können wir heute von ihnen lernen? Der vorliegende Band dokumentiert die Kontinuität dieser feministischen intellektuellen Tradition anhand ausgewählter Texte von Sojourner Truth, Angela Davis, The Combahee River Collective, bell hooks, Audre Lorde, Barbara Smith, Kimberlé Crenshaw und Patricia Hill Collins. Sie erscheinen erstmals in deutscher Sprache und werden so einem breiteren Publikum zugänglich gemacht.

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Ibram X. Kendi (2020): How To Be an Antiracist

Penguin Random House Verlagsgruppe
btb Verlag

Inhaltsbeschreibung des Verlags:

Die gute Nachricht ist, dass wir uns in jedem Moment dafür entscheiden können, antirassistisch zu handeln. Denn »rassistisch« und »antirassistisch« sind keine festgeschriebenen Identitäten, und wir können unsere Haltung jederzeit ändern. In seinem »New York Times«-Nummer-1-Bestseller behauptet Ibram X. Kendi, Historiker, Professor an der Boston University, Schwarz, auch von sich selbst, früher Rassist gewesen zu sein. In seinem so brillanten wie mitreißenden Buch zeigt er anhand der eigenen Geschichte, dass Neutralität im Kampf gegen Rassismus keine Option ist: Wir sind in unserer Ignoranz so lange Teil des Problems, bis wir Teil der Lösung werden und aktiv antirassistisch handeln. Kendi entwirft ein grundlegend neues Verständnis von Rassismus - was er ist, wo er sich verbirgt, wie er zu identifizieren ist und was wir dagegen tun können. Denn wir sind entweder rassistisch oder antirassistisch, dazwischen gibt es nichts. Es reicht deshalb nicht, kein Rassist zu sein, wir müssen alle Antirassisten werden.

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Ozan Zakariya Keskinkılıç (2021): Muslimaniac

Die Karriere eines Feindbildes

Körber-Stiftung Publikationen

Inhaltsbeschreibung des Verlags:

Wer denkt, aus »Ausländern« könnten je »richtige Deutsche« werden, irrt sich gewaltig: Es reicht nie, ist die Erfahrung hier lebender Muslime. Brillant und bissig erzählt Ozan Zakariya Keskinkılıç von einer konsequenten Verfremdung und bahnt einen Weg der Annäherung.

Egal, ob man in Deutschland geboren wurde und sich überhaupt in jeder Hinsicht integriert: Muslim bleibt immer Muslim – fremd, gefährlich, rückständig. Und als Muslimin ist man entweder unterdrücktes Opfer oder erotische Projektionsfläche.

Diese Zuschreibungen sind weit älter als die gegenwärtigen angeblich islamkritischen Debatten. Als Orientalika bezeichnet Keskinkılıç solche Gegenstände, Symbole und Sprachspuren, in denen die hartnäckigen Klischees von Orient und Okzident sich spiegeln. Indem er sie mit aktuellen Entwicklungen und eigenen Erfahrungen verknüpft, seziert Keskinkılıç die Fixierung auf »den Islam« als zentrales Feindbild der Gesellschaft.

»Muslimaniac« nennt Keskinkılıç diese Erfindung der Muslime als Problem: ein schillernder Begriff, in dem sich gesellschaftliche Konstruktion und Besessenheit mit dem leidenschaftlichen, ironischen Geist des Ausbruchs aus den Stereotypen mischen. Und erst, wenn diese Umkehr gelingt, öffnet sich eine gemeinsame Zukunft jenseits der Stigmatisierungen.

Cornelia Kerth, Martin Kutscha (Hg.) (2020): Was heißt hier eigentlich Verfassungsschutz?

PapyRossa Verlag

Inhaltsbeschreibung des Verlags:

»Verfassungsschutz« – das klingt gut. Aber werden die mit diesem Namen geadelten Behörden ihrem Anspruch gerecht? Zahlreiche Skandale wie etwa das völlige Versagen beim Aufspüren der neonazistischen Terrorzelle »NSU« lassen daran zweifeln. Gleichwohl wurden in den letzten Jahren die Verfassungsschutzämter finanziell und personell aufgestockt und ihre Überwachungsbefugnisse noch erweitert. Dieser Sammelband nimmt Geschichte, Handlungsgrundlagen und aktuelle Praxis des Verfassungsschutzes unter die Lupe. Sind es wirklich nur »Pannen«, wenn dieser so wenig zur Aufklärung der Neonaziszene in Deutschland beiträgt? Welche Aufgaben weisen Grundgesetz und Fachgesetze den Geheimdiensten eigentlich zu? Wie sind die Vertuschung und Blockade bei der Aufdeckung terroristischer Netzwerke z. B. im NSU-Prozess zu erklären? Werden die parlamentarischen Kontrollgremien ihrer Aufgabe gerecht oder dienen sie lediglich als Feigenblatt für fragwürdige Aktivitäten? Welche Alternativen gibt es, um die demokratische Verfassungsordnung wirksam zu schützen?

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Grada Kilomba (2018): Plantation Memories

UNRAST Verlag

6. Auflage

Inhaltsbeschreibung des Verlags:

Plantation Memories ist eine Zusammenstellung kurzer psychoanalytischer Geschichten über Episoden des alltäglichen Rassismus. Von der Frage "Woher kommst du?" über Haarpolitik bis hin zum N-Wort ist das Buch ein starkes, eloquentes und ausgefeiltes Stück, das die Normalität des alltäglichen Rassismus dekonstruiert und die Gewalt aufzeigt, die ›Othering‹ mit sich bringt.

Auf den Internationalen Literaturfestspielen in Berlin (2008) erstmals veröffentlicht, erfuhr Plantation Memories bald internationale Anerkennung und wurde Bestandteil zahlreicher akademischer Lehrpläne. Bekannt für ihre subversive Praxis, ihren eigenen Texten Körper, Stimme und Bild zu geben, adaptierte Kilomba ihr Buch in eine inszenierte Lesung (2012) und Videoinstallation (2018).

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Marion Kraft (Hg.) (2015): Kinder der Befreiung

Transatlantische Erfahrungen und Perspektiven Schwarzer Deutscher der Nachkriegsgeneration

Unrast Verlag

Inhaltsbeschreibung des Verlags:

70 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs würdigt dieser Band den Beitrag, den afroamerikanische Soldaten zur Befreiung Deutschlands vom Faschismus geleistet haben, und vereint Stimmen Schwarzer Deutscher der Nachkriegsgeneration. Historische, politische und wissenschaftliche Analysen, persönliche Geschichten, Interviews und literarische Texte fügen sich zu einem Kaleidoskop zusammen, durch das eine neue Perspektive auf einen fast vergessenen Teil deutscher Geschichte und US-amerikanisch-deutscher Beziehungen entsteht. Ursachen und Auswirkungen von Rassismus in der Vergangenheit und Gegenwart werden ausgelotet und Strategien für positive Veränderungen aufgezeigt.

»Kinder der Befreiung ist ein Meilenstein in der in den vergangenen drei Jahrzehnten entstandenen Literatur über die vielfältige Geschichte Schwarzer Deutscher. Diese Anthologie vereint erstmals Schwarze Stimmen von beiden Seiten des Atlantiks und wirft neue Forschungsfragen zur Wechselwirkung von Rassismus in Deutschland und in den USA in der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg auf. Die Texte erzählen keine ›Opfergeschichten‹, sondern sind Gegenentwürfe zu einer von Machtstrukturen bestimmten Geschichtsschreibung und bahnbrechend für eine Neudefinition transnationaler Identitäten. Das Buch ist ein wichtiger Beitrag zur politischen Bildung und gehört in jeden Kurs zur deutschen Nachkriegsgeschichte.« Leroy T. Hopkins, Jr., Professor für Germanistik / Millersville University, PA

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Emily Ngubia Kuria (2015): Eingeschrieben

Zeichen setzen gegen Rassismus an deutschen Hochschulen

Übersetzt von Saboura Naqshband

w_orten & meer Verlag

Inhaltsbeschreibung des Verlags:

Was bedeutet es, als Schwarze Person zu studieren und Karriere zu machen in einem durch und durch weißen Hochschulsystem? Wie kann ich mich einschreiben in diese Strukturen und wie kann ich sie verändern?

Rassismus als Realität in Deutschland anzuerkennen, ist noch immer schwierig und wird weiterhin vor allem kleingeredet oder ignoriert. „Eingeschrieben. Zeichen setzen gegen Rassismus an deutschen Hochschulen“ zeigt differenziert, wie sehr dies gerade auch im deutschen Bildungssystem traurige Alltagspraxis ist.

Rassismus schreibt sich in die Selbstvorstellungen von diskriminierten Personen ein, in Lehrpläne und Sprechstundentermine, in die Form, wie Bewerbungen beurteilt und Personen eingelesen werden, in Hausarbeitsthemen und Ansprachen. zugleich aber zeigt das Buch auch Umgangsstrategien, analytisches Verstehen und neue Handlungsmöglichkeiten auf – zeigt also, wie Schwarze Personen/People of Color sich in die Hochschule einschreiben.

Dieses komplexe Thema hat Emily Ngubia kongenial umgesetzt: persönliche Erfahrungen von Personen, die sie interviewt hat, werden von ihr in Form knapper und präziser Erzählungen wiedergegeben. Dies ist in dem Band mit Tipps kombiniert, die durch Rassismus diskriminierte Personen anderen für ein (Über)Leben an Hochschulen geben, sowie mit kurzen Texten, die zentrale Phänomene und Begriffe zum Thema erklären.

Bildungsfragen sind in Deutschland immer auch Machtfragen, Hochschulbildung noch immer ein weißes Privileg und Rassismus in der Institution und deren Strukturen verhaftet. „Eingeschrieben“ gibt hier neue Impulse und regt zu Interventionen in den rassistischen Normalzustand an.

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Kiese Laymon (2019): Heavy

An American Memoir

Bloomsbury Verlag

Inhaltsbeschreibung des Verlags:

Kiese Laymon grew up a hard-headed black son to a complicated and brilliant black mother in Jackson, Mississippi. From his early experiences of sexual violence, to his suspension from college, to his career as a young college professor, Laymon charts his complex relationship with his mother, grandmother, abuse, anorexia, obesity, sex, writing and ultimately gambling.

In Heavy, by attempting to name secrets and lies that he and his mother spent a lifetime avoiding, Laymon asks himself, his mother, his nation and us to confront the terrifying possibility that few know how to love responsibly, and even fewer want to live under the weight of actually becoming free.

A defiant yet vulnerable memoir that Laymon started writing when he was eleven, Heavy is an insightful exploration of weight, identity, art, friendship and family.

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Audre Lorde (2021): Sister Outsider

übersetzt aus dem Englischen von Eva Bonné, Marion Kraft

Hanser Verlag

Inhaltsbeschreibung des Verlags:

Audre Lorde ist die revolutionäre Denkerin und Ikone des Schwarzen Feminismus

Audre Lorde wusste, was es heißt, als Bedrohung zu gelten: als feministische Dichterin, als Schwarze Frau in einer weißen akademischen Welt, als lesbische Mutter eines Sohnes. Viele „Formen menschlicher Verblendung haben ein und dieselbe Wurzel: die Unfähigkeit, Unterschiedlichkeit als eine dynamische Kraft zu begreifen, die bereichernd ist, nicht bedrohlich“. Lorde widmete ihr Schaffen dem Kampf gegen Unterdrückung. Verschiedenheit und Schwesternschaft, Zorn, Erotik und Sprache wurden zu kraftvollen Waffen. In ihren Texten über Rassismus, Patriarchat und Klasse finden wir Antworten auf die brennenden Fragen der Gegenwart – ein halbes Jahrhundert nach Erscheinen beweist der Band seine erschreckende Aktualität.

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Nkechi Madubuko (2020): Empowerment als Erziehungsaufgabe

Praktisches Wissen für den Umgang mit Rassismuserfahrungen

Unrast Verlag

Inhaltsbeschreibung des Verlags:

3. Auflage

Dieses Buch richtet sich an alle Eltern, deren Kinder potenziell von Rassismus betroffen sind. Ihnen kommt die wichtige Rolle als Ansprechpartner und unterstützende Vertrauensperson für ihre Kinder zu. Sind sie sich dessen erst einmal bewusst, können sie ihrem Kind Rückhalt durch eine ›empowernde‹ Erziehung geben.

Die Autorin bündelt in ihrem Buch Wissen aus der interkulturellen Psychologie, Familientherapie und Kinderpsychologie sowie Erfahrungen von Leiter*innen von Jugendgruppen, die Empowermentarbeit leisten.

Das Buch bietet einen Überblick zu möglichen Umgangsformen mit den Rassismuserfahrungen von Kindern, indem es einerseits die Wirkungsweise der rassistischen Erfahrung auf den Selbstwert des Kindes aufzeigt und andererseits Wege eröffnet, wie Kinder auf unterschiedlichen Ebenen so ausgestattet werden können, dass sie Gegenentwürfe zu Vorurteilen kennen und differenziert mit dem Erlebten umgehen lernen. Jedes Kapitel bietet konkrete Beispiele für Gespräche mit dem Kind und am Ende Handlungsoptionen für die Erziehungspersonen. Ein stabiles Selbstwertgefühl, Wissen über die Hintergründe von Rassismus und Akzeptanzerfahrungen in geschützten Räumen bilden zusammen ein ›Rüstzeug‹ und einen ›Schutzmantel‹, der das Kind ›empowert‹ (in seinem Selbstwert stärkt) und damit auf friedfertige Weise wehrhafter macht.

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Achille Mbembe (2017): Kritik der schwarzen Vernunft

Suhrkamp Verlag


Aus dem Französischen von Michael Bischoff


Inhaltsbeschreibung des Verlags:
Der globale Kapitalismus hat seit seiner Entstehung immer schon nicht nur Waren, sondern auch »Rassen« und »Spezies« produziert. Ihm liegt ein rassistisches Denken, eine »schwarze Vernunft« zugrunde, wie der große afrikanische Philosoph und Vordenker des Postkolonialismus Achille Mbembe in seinem brillanten und mitreißenden Buch zeigt. Der sich unaufhaltsam ausbreitende Kapitalismus neoliberaler Spielart überträgt die Figur des »N*« nun auf die gesamte »subalterne Menschheit«. In diesem Prozess des »Schwarzwerdens der Welt«, so die radikale Kritik Mbembes, bilden auch Europa und seine Bürger mittlerweile nur noch eine weitere Provinz im weltumspannenden Imperium dieses Kapitalismus.

*Änderung von EmpA

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Paul Mecheril / María do Mar Castro Varela / Inci Dirim / Annita Kalpaka / Claus Melter (2010): Migrationspädagogik

Fachverlag Beltz

Inhaltsbeschreibung des Verlags:

Migration ist in unserer Gesellschaft in allen Lebensbereichen präsent – natürlich auch und gerade in der Schule. So wächst die Bedeutung der Migrationspädagogik in der Lehrerbildung stetig.
Das Kurzlehrbuch stellt Fragen nach konkreten Herausforderungen und pädagogischen Konzepten und liefert Antworten, die die praktische Auseinandersetzung im Unterricht vereinfachen und das Phänomen als Chance begreifen lassen.

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Janet Mock (2015): Redefining Realness

My Path to Womanhood, Identity, Love & So Much More

Inhaltsbeschreibung des Verlags:

Redefining Realness - My Path to Womanhood, Identity, Love & So Much Moreis Janet’s coming-of-age story celebrating the perils and pleasures of her unconventional girlhood in Honolulu, Dallas and Oakland. It’s the first memoir from a young trans woman and debuted on the New York Times bestsellers list!

Link zu der Webseite der Schrittstellerin

Toni Morrison (1999): The Bluest Eye

Vintage Edition
Penguin Random House

Inhaltsbeschreibung des Verlags:

Unlovely and unloved, Pecola prays each night for blue eyes like those of her privileged white schoolfellows. At once intimate and expansive, unsparing in its truth-telling, The Bluest Eye shows how the past savagely defines the present. A powerful examination of our obsession with beauty and conformity, Toni Morrison’s virtuosic first novel asks powerful questions about race, class, and gender with the subtlety and grace that have always characterised her writing.

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Safiya Umoja Noble (2018): Algorithms of Oppression

How Search Engines Reinforce Racism

NYU Press

Inhaltsbeschreibung des Verlags:

A revealing look at how negative biases against women of color are embedded in search engine results and algorithms

Run a Google search for “black girls”—what will you find? “Big Booty” and other sexually explicit terms are likely to come up as top search terms. But, if you type in “white girls,” the results are radically different. The suggested porn sites and un-moderated discussions about “why black women are so sassy” or “why black women are so angry” presents a disturbing portrait of black womanhood in modern society.

In Algorithms of Oppression, Safiya Umoja Noble challenges the idea that search engines like Google offer an equal playing field for all forms of ideas, identities, and activities. Data discrimination is a real social problem; Noble argues that the combination of private interests in promoting certain sites, along with the monopoly status of a relatively small number of Internet search engines, leads to a biased set of search algorithms that privilege whiteness and discriminate against people of color, specifically women of color.

Through an analysis of textual and media searches as well as extensive research on paid online advertising, Noble exposes a culture of racism and sexism in the way discoverability is created online. As search engines and their related companies grow in importance—operating as a source for email, a major vehicle for primary and secondary school learning, and beyond—understanding and reversing these disquieting trends and discriminatory practices is of utmost importance.

An original, surprising and, at times, disturbing account of bias on the internet, Algorithms of Oppression contributes to our understanding of how racism is created, maintained, and disseminated in the 21st century.

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Tupoka Ogette (2020): exit RACISM

rassismuskritisch denken lernen

Unrast Verlag

Inhaltsbeschreibung des Verlags:

9. Auflage
Obwohl Rassismus in allen Bereichen der deutschen Gesellschaft wirkt, ist es nicht leicht, über ihn zu sprechen. Keiner möchte rassistisch sein, und viele Menschen scheuen sich vor dem Begriff. Das Buch begleitet die Leser*innen bei ihrer mitunter ersten Auseinandersetzung mit Rassismus und tut dies ohne erhobenen Zeigefinger. Vielmehr werden die Leser*innen auf eine rassismuskritische Reise mitgenommen, in deren Verlauf sie nicht nur konkretes Wissen über die Geschichte des Rassismus und dessen Wirkungsweisen erhalten, sondern auch Unterstützung in der emotionalen Auseinandersetzung mit dem Thema.

Übungen und Lesetipps eröffnen an vielen Stellen die Möglichkeit, sich eingehender mit einem bestimmten Themenbereich zu befassen. Über QR-Codes gelangt man zu weiterführenden Artikeln, Videos und Bildern. Ergänzend dazu finden sich in fast jedem Kapitel Auszüge aus sogenannten Rassismus-Logbüchern – anonymisierte Tagebücher, die ehemalige Student*innen von Tupoka Ogette in ihrer eigenen Auseinandersetzung mit Rassismus geführt haben und in denen sie über ihre Emotionen und Gedankenprozesse berichten. Auch Handlungsoptionen kommen nicht zu kurz. Ziel des Buches ist es, gemeinsam mit den Leser*innen eine rassismuskritische Perspektive zu erarbeiten, die diese im Alltag wirklich leben können.

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Ijeoma Oluo (2018): So You Want to Talk About Race

Seal Press Verlag

Inhaltsbeschreibung des Verlags:

Widespread reporting on aspects of white supremacy — from police brutality to the mass incarceration of Black Americans — has put a media spotlight on racism in our society. Still, it is a difficult subject to talk about. How do you tell your roommate her jokes are racist? Why did your sister-in-law take umbrage when you asked to touch her hair — and how do you make it right? How do you explain white privilege to your white, privileged friend?

In So You Want to Talk About Race, Ijeoma Oluo guides readers of all races through subjects ranging from intersectionality and affirmative action to “model minorities” in an attempt to make the seemingly impossible possible: honest conversations about race and racism, and how they infect almost every aspect of American life.

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Ijeoma Oluo (2020): Schwarz sein in einer rassistischen Welt

Warum ich darüber immer noch mit Weißen spreche

Unrast Verlag

Inhaltsbeschreibung des Verlags:

Ijeoma Oluo hat mit Schwarz sein in einer rassistischen Welt einen New York Times-Bestseller geschrieben. Teils biografisch, teils anekdotisch, aber immer analytisch, behandelt sie in zugänglicher Sprache, mit Humor und Verstand Fragen, die sich viele nicht zu stellen trauen. Warum darf ich das ›N-Wort‹ nicht benutzen? Warum darf ich deine Haare nicht anfassen? Hat Polizeigewalt wirklich etwas mit ›Race‹ zu tun?

Oluo schreibt über das Gefühl, das sie hatte, als ihr Sohn seine Hand auf ihre legte und sagte: »Unsere Haut hat ja den gleichen Braunton« – und über die Diskriminierung gegenüber Schwarzen jungen Männern. Darüber, dass eben diese so oft direkt oder indirekt von der Schule ins Gefängnis kommen, dass es schon eine eigene wissenschaftliche Bezeichnung dafür gibt: school-to-prison-pipeline. Über die Polizeigewalt in den USA und über Massenverhaftungen von Afro-Amerikaner*innen. Gleichzeitig schafft es Oluo, Diskurse über die Vor- und Nachteile identitätspolitischer Kämpfe verständlich und den Begriff der Intersektionalität einem breiten Publikum zugänglich zu machen.

Ein Buch, das sehr hart und sehr einfühlsam zugleich ist, Diskurse voranbringt und Verständnis schafft. Geschrieben für Menschen jeder Hautfarbe, um in allen Lebensbereichen eine gerechtere und Gesellschaft ohne Rassismus zu schaffen.

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Sharon Dodua Otoo (2012): die dinge, die ich denke, während ich höflich lächle

edition assemblage Verlag

Inhaltsbeschreibung des Verlags:

Die dinge, die ich denke, während ich höflich lächle ist die Geschichte der langsamen Zersetzung einer Ehe sowie der Konsequenzen für Freunde und Familie. Ama verliert ihre Sista, Kareem lernt einer guten Freundin zu misstrauen, die Geschwister Ash und Beth müssen um die Zuwendung ihrer Mutter ringen, Till und seine Lebensgefährtin entgleiten einander. Feinfühlig, schonungslos, mit subtilem Humor erzählt die Frau mit all ihren Rollen, wie sie sich neu kennenlernt – und nicht nur von der erfreulichen Seite.

Nach jahrelanger aktivistischer Tätigkeit in der Schwarzen deutschen Community setzt Sharon Dodua Otoo auch auf dem literarischen Feld weiterhin auf Empowerment. In die Trennungsgeschichte einer in Deutschland lebenden Schwarzen britischen Frau fließen ihre Beobachtungen über Alltagsrassismus und Privilegien mit ein.

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Sharon Dodua Otoo (2020): Dürfen Schwarze Blumen Malen?

Edition Meerauge
im Verlag Johannes Heyn

Inhaltsbeschreibung des Verlags:

Dürfen schwarze Blumen malen? Dürfen Schwarze Blumen malen? Die Rede der Bachmann-Preisträgerin 2016 handelt von Menschen, die als Objekte der Sprache oft genug Diskriminierung erfahren, und von Menschen, die als Subjekte der Sprache die Wahl haben, wie sie mit ihr umgehen: »›Lehrer*innen‹ hat nicht die gleiche Bedeutung wie ›Lehrerinnen und Lehrer‹, ›Fremdenfeindlichkeit‹ schreibe ich nicht, wenn ich ›Rassismus‹ meine, und ›schwarz‹ ist nicht gleich ›Schwarz.‹«

Mit Genauigkeit und einer guten Portion Humor führt Otoo vor, wie komplex Sprache ist, dass sie sich immer im gesellschaftlichen Kontext bewegt und dass zum respektvollen Umgang mit ihr auch Unsicherheit gehört – »sie ist ein immens wichtiger Teil des Lernens. Wir dürfen Fehler machen«. Und die Autorin ist optimistisch: »Eine Sprache, die es geschafft hat, sich von ›Fräulein‹ zu verabschieden und ein Wort wie ›Safari‹ willkommen zu heißen, ist stark genug, um weitere Upgrades zu verkraften. Oder zumindest, um einen souveränen Aushandlungsprozess zuzulassen.«

»Wir dürfen, wenn es um Sprache und Literatur geht, recht viel. Gesetze, die Verstöße gegen die sogenannte Political Correctness regeln, gibt es keine. Leute, die behaupten: ›Das wird man ja wohl noch sagen dürfen!‹, haben – mit wenigen Ausnahmen – absolut recht. Die Meinungsfreiheit ist im gesamten deutschsprachigen Raum ein hohes Gut – sie ist eines der wichtigsten Menschenrechte überhaupt. Was es jedoch nicht gibt, obwohl sie bisweilen als Menschenrecht verstanden wird, ist Konsequenzen-Freiheit. Literatur wird nicht ohne gesellschaftlichen Kontext geschrieben und auch nicht ohne einen solchen rezipiert. Selbstverständlich dürfen wir den Kontext vernachlässigen. Die interessantere Frage ist aber, warum wir das tun.«

Link zum Verlag

Peggy Piesche (Hg.) (2012): Euer Schweigen schützt Euch nicht.

Audre Lorde und die Schwarze Frauenbewegung in Deutschland

Orlanda Verlag

Inhaltsbeschreibung bei Onlineshop fembooks:

In Gedenken an den 20. Todesstag der Schwarzen, lesbischen Poetin und feministischen Autorin Audre Lorde

'Your silence will not protect you.'*

Euer Schweigen schützt Euch nicht - Ein Aufruf zu Sprache und aktivem Handeln, der dringlicher nicht sein könnte und der, wie viele andere ihrer Appelle, Schriften und Aufrufe prägend war für die (internationale) Frauenbewegung und besonders die Bewegung Schwarzer Frauen. Das rückhaltlose Ausloten von Sexismus, Rassismus, Homophobie und Klasse und die Auffassung, sozialer Unterschied sei die kreative Kraft von Handlung und Veränderung, machen Audre Lorde auch zwanzig Jahre nach ihrem Tod zu einer der einflussreichsten Kämpferinnen für die Rechte Schwarzer Frauen. Ihre Essays, Gedichte, Vorträge und Erzählungen sind einschneidend und entschlossen, sie werfen einen schonungslosen Blick auf die Realität und transportieren dabei doch immer auch Hoffnung.

Der vorliegende Band ist eine Sammlung von bereits erschienenen und neuen Texten Audre Lordes. Ergänzt werden diese durch Texte von Wegbegleiterinnen bzw. Schwarzen Frauen der Nachfolgegenerationen aus Deutschland, die sich mit ihrem Erbe und den aktuellen Kämpfen auseinander setzen.

*(in:'The Transformation of Silence into Language and Action' in Sister Outsider)

Link zu fembooks

Nivedita Prasad (2011): Mit Recht gegen Gewalt

Die UN-Menschenrechte und ihre Bedeutung für die Soziale Arbeit. Ein Handbuch für die Praxis

Barbara Budrich Verlag

Inhaltsbeschreibung des Verlags:

Das Buch bietet einen umfassenden und in deutscher Sprache bislang einzigartigen Überblick über den Menschenrechtsrahmen der Vereinten Nationen und deren Anwendungsmöglichkeiten: Die Wirkungsweise von UN-Konventionen wird ebenso erläutert wie die Arbeit der UN-ExpertInnen und -Fachausschüsse. Alle UN-Menschenrechtskonventionen werden bezüglich ihrer relevanten Inhalte für gewaltbetroffene Frauen vorgestellt. Die Autorin widmet sich, gespickt mit vielen aufschlussreichen Beispielen aus der Praxis, der Frage, wie die UN-Menschenrechtskonventionen ganz konkret handhabbar und nutzbar werden, wenn Sozialarbeit als Menschenrechtsprofession verstanden wird. So soll das Buch dazu beitragen, dass längerfristig auch das Thema Gewalt gegen Frauen vor den Vereinten Nationen verhandelt wird. Individuelle und strukturelle Veränderungen, die national bisher nicht durchsetzbar erscheinen, könnten dann möglich werden.

Link zum Verlag

Nivedita Prasad (2018): Soziale Arbeit mit Geflüchteten

Rassismuskritisch, professionell, menschenrechtsorientiert

utb. Verlag

Inhaltsbeschreibung des Verlags:

Die Themen „Flucht und Migration“ sind historisch und gegenwärtig eng verknüpft mit professioneller Sozialer Arbeit.

Das Lehrbuch diskutiert rassismuskritische Ansatz- und Diskussionspunkte der Sozialen Arbeit im Umgang mit Thema Flucht und macht Vorschläge zu einem professionellen ethisch basierten und damit mandatskonformen Umgang mit Geflüchteten in der Sozialen Arbeit.

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Cedric J. Robinson (2021): Black Marxism

The Making of the Black Radical Tradition
Revised and Updated Third Edition

The University of North Carolina Press

Inhaltsbeschreibung des Verlags:

In this ambitious work, first published in 1983, Cedric Robinson demonstrates that efforts to understand Black people's history of resistance solely through the prism of Marxist theory are incomplete and inaccurate. Marxist analyses tend to presuppose European models of history and experience that downplay the significance of Black people and Black communities as agents of change and resistance. Black radicalism, Robinson argues, must be linked to the traditions of Africa and the unique experiences of Blacks on Western continents, and any analyses of African American history need to acknowledge this.

To illustrate his argument, Robinson traces the emergence of Marxist ideology in Europe, the resistance by Blacks in historically oppressive environments, and the influence of both of these traditions on such important twentieth-century Black radical thinkers as W. E. B. Du Bois, C. L. R. James, and Richard Wright. This revised and updated third edition includes a new preface by Tiffany Willoughby-Herard, and a new foreword by Robin D. G. Kelley.

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Reyhan Şahin aka Dr. Bitch Ray (2021): Yalla, Feminismus!

Klett-Cotta Verlag

Inhaltsbeschreibung des Verlags:

Reyhan Şahin – besser bekannt als Lady Bitch Ray – verkörpert eine ebenso einzigartige wie aufregende Position im (queer)feministischen Diskurs: Als promovierte Linguistin, Migration-, Islam und Rassismusforscherin, Bildungsreferntin, ehemalige Rapperin und alevitische Muslimin spricht sie über Sexualität, Islam, Popkultur und Antirassismus wie keine andere.

Denn sie kennt sich mit Diskriminierung aus: als Frau im wissenschaftlichen Universitätsbetrieb, als muslimisch sozialisierte Alevitin, als Rapperin in der männlich dominierten Hip Hop-Szene. Sie steht für einen neuen, intersektionellen Feminismus, der sich der eindimensionalen Fixierung auf die weiße westliche Frau entgegenstellt und sich für Selbstermächtigung und Entscheidungsfreiheit für alle Menschen einsetzt. In einer Sprache, in der sich Hip Hop-Slang und wissenschaftliche Analyse unverschämt nahekommen, zeigt sie, wo in Sachen Gleichberechtigung die großen Diskrepanzen liegen. Lady Bitch Ray engagiert sich für Frauensolidarität, marginalisierte Menschen, bricht mit Sex-Tabus und macht deutlich, dass sich Kopftuch, Modebewusstsein und Feminismus keineswegs ausschließen.

»Durch mein früh ausgeprägtes Selbstbewusstsein und meine Stärke tat ich automatisch emanzipierte und feministische Dinge, indem ich mich wehrte und selbstbestimmt meinen eigenen Weg ging. Ich kam sozusagen über die Praxis zum Feminismus, nicht über die Theorie. Die las ich mir viel später an. Ich musste mich sozusagen aus Betroffenheit emanzipieren.«

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Gayatri Chakravorty Spivak (2020): Can the Subaltern Speak?

Postkolonialität und subalterne Artikulation

Turia + Kant Verlag
ReiheTuria Reprint

Inhaltsbeschreibung des Verlags:

Spivaks Aufsatz »Can the Subaltern Speak?« zählt zu den Schlüsseltexten der postkolonialen Theorie.

Anknüpfend an die Arbeit der indischen Subaltern-Studies-Gruppe sowie in kritischer Auseinandersetzung mit poststrukturalistischen Theoriebildungen widmet er sich zentral der Frage von Unmöglichkeit und Möglichkeit eines Sprechens der von jedem Diskurs Ausgeschlossenen.

Der vorliegende Band enthält neben einer Übersetzung der Originalfassung von Spivaks Aufsatz ein Interview mit der Autorin zur Diskussionsgeschichte, eine Nachbemerkung zur 1999 veröffentlichten zweiten Version des Textes sowie eine Einleitung von Hito Steyerl.

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Yasemin Shooman (2014): »... weil ihre Kultur so ist«

Narrative des antimuslimischen Rassismus

transcript Verlag

Inhaltsbeschreibung des Verlags:

Sind antimuslimische Diskurse Ausdruck einer aktuellen Form des Rassismus?

Anhand von Fallbeispielen – darunter auflagenstarke Buchpublikationen, Zeitungsartikel, Webseiten und Zuschriften an muslimische Verbände – geht Yasemin Shooman den antimuslimischen Narrativen und ihren Funktionen nach.

Sie untersucht die artikulierten Selbst- und Fremdbilder ebenso wie die Rolle historischer Bezüge und arbeitet das Repertoire dominanter antimuslimischer Stereotype und Topoi heraus. Die empirische Analyse trägt auch zur Theoriebildung in dem relativ jungen Forschungsfeld bei und zeigt, dass eine Rassifizierung religiöser Zugehörigkeit zu beobachten ist, die auf dem Ineinandergreifen der Kategorien Kultur, Religion, Ethnizität, Geschlecht und Klasse basiert.

Noah Sow (2018): Deutschland Schwarz Weiß

Books on Demand Verlag

Inhaltsbeschreibung des Verlags:

Ausgabe 2018. Für die vorliegende Ausgabe zum zehnjährigen Jubiläum wurden Print- und E-Book-Fassung von »Deutschland Schwarz Weiß« von der Autorin umfänglich überarbeitet und ergänzt.
Inhalt: In der Schule lernen wir, dass alle Menschen gleich seien. Gleichzeitig lernen wir jedoch »Grundwissen«, das noch aus der Kolonialzeit stammt. In deutlicher Sprache und mit tiefgründigem Humor entlarvt die bekannte Künstlerin und Aktivistin Noah Sow den Alltagsrassismus, der uns in Deutschland täglich begegnet. So zeigt sie etwa, wie selbst die UNICEF-Werbung sich rassistischer Klischees bedient, und warum es schlimmer ist, »Die weiße Massai« zu Ende zu lesen, als nicht zur Lichterkette zu gehen.
Rassismus zu bekämpfen heißt zunächst einmal, ihn zu verstehen. Dieser Prozess wird auch für Angehörige der Mehrheitsgesellschaft nicht ganz schmerzfrei vonstattengehen können. Aber wie nicht zuletzt Noah Sows Buch deutlich macht: lohnen wird es sich allemal, und zwar für alle.
»Deutschland Schwarz Weiß« wurde seit seiner Erstauflage 2008 im C. Bertelsmann Verlag zu einem Standardwerk für die Lehre und Diskussion über strukturellen Rassismus in Deutschland und hat bis heute nichts an seiner Aktualität eingebüßt. Es folgten zahlreiche weitere Auflagen sowie eine Audiofassung.

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Bryan Stevenson (2019): Just Mercy

A True Story of the Fight for Justice
(Adapted for Young Adults)

Random House Childrens Books Verlag

Inhaltsbeschreibung des Verlags:

The young adult adaptation of the acclaimed, #1 New York Times bestseller--now a major motion picture starring Michael B. Jordan, Jaime Foxx, and Brie Larson and the subject of an HBO documentary feature!

In this very personal work--adapted from the original #1 bestseller, which the New York Times calls "as compelling as To Kill a Mockingbird, and in some ways more so"--acclaimed lawyer and social justice advocate Bryan Stevenson offers a glimpse into the lives of the wrongfully imprisoned and his efforts to fight for their freedom.

Stevenson's story is one of working to protect basic human rights for the most vulnerable people in American society--the poor, the wrongly convicted, and those whose lives have been marked by discrimination and marginalization. Through this adaptation, young people of today will find themselves called to action and compassion in the pursuit of justice.

A portion of the proceeds of this book will go to charity to help in Stevenson's important work to benefit the voiceless and the vulnerable as they attempt to navigate the broken U.S. justice system.

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Julia Sudbury (2005): Global Lockdown

Race, Gender, and the Prison-Industrial Complex

Routledge Verlag

Inhaltsbeschreibung des Verlags:

RGlobal Lockdown is the first book to apply a transnational feminist framework to the study of criminalization and imprisonment. The distinguished contributors to this collection offer a variety of perspectives, from former prisoners to advocates to scholars from around the world. The book is a must-read for anyone concerned by mass incarceration and the growth of the prison-industrial complex within and beyond U.S. borders, as well as those interested in globalization and resistance.

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Tuan Tran, Hubert Steiner (Hg.) (2020): Reflect Racism

Anmerkungen für eine rassismuskritische Praxis

Unrast Verlag

Inhaltsbeschreibung des Verlags:

Der Sammelband Reflect Racism regt zur kritischen Selbstreflexion an, ohne dabei bestimmte Personen(gruppen) in moralischer Hinsicht als rassistisch zu diskreditieren. Reflexion ist dabei nicht gedacht als ständige Form der Selbstbespiegelung, sondern als Versuch der Ein­ordnung der eigenen Situation in einen größeren Kontext. Der Titel des Bandes weist darauf hin, dass gesellschaftliche Rahmenbedingungen Menschen dazu veranlassen können, Rassismus zu reproduzieren. Unter diesen Rassismus reproduzierenden Rahmenbedingungen ist es äußerst schwierig, nicht rassistisch zu denken und zu handeln. Um die ungewollte Reproduktion des Rassismus zu verhindern, ist eine kontinuierliche kritische Selbstreflexion – und damit einhergehend auch eine umfassende Gesellschaftskritik – unerlässlich.

Rassismus als historische Machtstrategie ist im stetigen Wandel begriffen. Ohne ihn kontinuierlich neu zu reflektieren und ihn in seinen diversen Darstellungsformen begrifflich zu erfassen, besteht die Gefahr, dass er weiterhin im toten Winkel seine Wirkungen entfaltet. Es reicht bei Weitem nicht aus, ihn einmal definiert zu haben, um ihn für alle Zeit effektiv bekämpfen zu können; er muss in seiner Komplexität und in seinem ständigen historischen Wandel stets neu vergegenwärtigt werden.

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María do Mar Castro Varela / Paul Mecheril (Hg.) (2016): Die Dämonisierung der Anderen

Rassismuskritik der Gegenwart

transcript Verlag

Inhaltsbeschreibung des Verlags:

Anschläge auf Unterkünfte von Geflüchteten, rassistische Übergriffe körperlicher und sprachlicher Art, politische Maßnahmen, um Andere sterben zu machen, pauschale Urteile über die kollektive Rückständigkeit Anderer, Wahrnehmung und Erleben der Gefahr, die von ihren Körpern ausgeht ...

Die rezente mediale, politische und alltagsweltliche Behandlung von Flucht und Migration hat in Europa offenen Rassismus (wieder) »salonfähig« gemacht. Dieser setzt auch auf die Dämonisierung der imaginierten Anderen, die nicht zuletzt der Bewahrung von materiellen und symbolischen Privilegien dient. Weil die Anderen dämonisch und ungezügelt sind, so die vielleicht kürzeste Analyseformel, sind wir befugt, uns vor ihnen und unsere Vorrechte zu schützen.

Die Beiträge des Bandes klären diese Verhältnisse rassismuskritisch auf und widersprechen ihnen.

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Olivia Wenzel (2020): 1000 Serpentinen Angst

Roman

S. Fischer Verlag

Inhaltsbeschreibung des Verlags:

»Ich habe mehr Privilegien, als je eine Person in meiner Familie hatte. Und trotzdem bin ich am Arsch. Ich werde von mehr Leuten gehasst, als meine Großmutter es sich vorstellen kann. Am Tag der Bundestagswahl versuche ich ihr mit dieser Behauptung 20 Minuten lang auszureden, eine rechte Partei zu wählen.«

Eine junge Frau besucht ein Theaterstück über die Wende und ist die einzige schwarze Zuschauerin im Publikum. Mit ihrem Freund sitzt sie an einem Badesee in Brandenburg und sieht vier Neonazis kommen. In New York erlebt sie den Wahlsieg Trumps in einem fremden Hotelzimmer. Wütend und leidenschaftlich schaut sie auf unsere sich rasant verändernde Zeit und erzählt dabei auch die Geschichte ihrer Familie: von ihrer Mutter, die Punkerin in der DDR war und nie die Freiheit hatte, von der sie geträumt hat. Von ihrer Großmutter, deren linientreues Leben ihr Wohlstand und Sicherheit brachte. Und von ihrem Zwillingsbruder, der mit siebzehn ums Leben kam. Herzergreifend, vielstimmig und mit Humor schreibt Olivia Wenzel über Herkunft und Verlust, über Lebensfreude und Einsamkeit und über die Rollen, die von der Gesellschaft einem zugewiesen werden.

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Holger Wilcke (2018): Illegal und unsichtbar?

Papierlose Migrant*innen als politische Subjekte

transcript Verlag

Inhaltsbeschreibung des Verlags:

Wie lebt es sich ohne Aufenthaltspapiere in Deutschland? Der Alltag illegalisierter Migrant*innen ist durch Entrechtungen geprägt.

Holger Wilcke zeigt, dass papierlose Migrant*innen dennoch nicht als passive Opfer missverstanden werden sollten, sondern vielmehr über Handlungsmacht verfügen: Sie arbeiten ohne Arbeitserlaubnis, sie organisieren sich Wohnraum, obwohl sie offiziell keinen Mietvertrag unterschreiben können, und sie verschaffen sich ohne Krankenversicherung Zugang zu medizinischer Versorgung. Als politische Subjekte nehmen sie sich – oft unwahrnehmbar – Rechte, die ihnen formal nicht zustehen, und transformieren unentwegt die Gesellschaft, welche ihre Ausschlüsse produziert.

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Eske Wollrad: Weißsein im Widerspruch

Feministische Perspektiven auf Rassismus, Kultur und Religion

Ulrike Helmer Verlag

Inhaltsbeschreibung des Verlags:

Neben den Grundlagen der »Critical Whiteness Studies« thematisiert die Autorin auch Schwachstellen hiesiger Rassismus- und Geschlechterforschung im Hinblick auf die Auseinandersetzung mit postkolonialer Theoriebildung und bietet Ansätze für antirassistische Bündnisarbeit.

Link zum Verlag

AntiDiskriminierungsBüro (ADB) Köln von Öffentlichkeit gegen Gewalt (ÖgG) e.V. und cyberNomads (cbN) Berlin Paperback (Hg.) (2004): TheBlackBook

Deutschlands Häutungen

Iko-Verlag Berlin

Inhaltsbeschreibung des Verlags:

TheBlackBook – Deutschlands Häutungen ist das Ergebnis einer Kooperation zwischen dem AntiDiskriminierungsBüro (ADB) Köln von Öffentlichkeit gegen Gewalt e.V. und den cyberNomads (cbN), der Multimedia Agentur für transkulturelle Konzepte aus Berlin.

Das Buch ist ein Sammelwerk mit Artikeln von Fachexpertinnen und Fachexperten aus der Wissenschaft und Praxis über die Situation Schwarzer Menschen in Deutschland, strukturiert in fünf Kapitel mit insgesamt 41 Artikeln.

TheBlackBook ist ein Versuch, durch die Kombination von Theorie und Praxis zum einen Unbewusstes bewusst zu machen, strukturelle Wirkungsmechanismen von Rassismus und Diskriminierung aufzudecken und andererseits die Strategien kollektiven und individuellen Self-Empowerments Schwarzer Deutscher darzustellen. TheBlackBook reflektiert und analysiert die Schwarze Präsenz zu Beginn des 21. Jahrhunderts.

Link zu den Herausgeber*innen

glokal e.V (HRSG.): Das Märchen von der Augenhöhe.

Macht und Solidarität in Nord-Süd-Partnerschaften

Inhaltsbeschreibung des Verlags:

Augenhöhe und Partnerschaft sind Formulierungen, die gerne und oft in der Nord-Süd-, Solidaritäts- oder ,Entwicklungszusammenarbeit‘ gebraucht werden. Sie sollen Fortschrittlichkeit signalisieren und Gleichberechtigung demonstrieren. Doch reichen die Begriffe über Rhetorik hinaus? Wie sind Denkmuster und Strukturen in Nord-Süd-Partnerschaften gestaltet? Welche Perspektive haben die sogenannten Süd-Partner*innen auf die Zusammenarbeit?

In der Publikation „Das Märchen von der Augenhöhe“ hat glokal e.V. zehn Aktivist*innen, Engagierte und NRO-Mitarbeitetende aus Globalem Süden und Norden zusammengebracht, um unterschiedliche Aspekte der NRO-Strukturen, Schulpartnerschaften, Freiwilligendienste und Solidaritätsarbeit zu beleuchten. Eine theoretischer Einleitung macht den historisch-politischen Rahmen fassbar und eine Reflexions- und Praxishilfe unterstützt bei der Analyse und Transformation des eigenen Engagements der Leser*innen.

Link zur Publikation

glokal e.V. (2015): Willkommen ohne Paternalismus

Hilfe und Solidarität in der Unterstützungsarbeit

glokal e.V. Herausgeber

Inhaltsbeschreibung des Verlags:

Seit dem sogenannten Sommer der Migration 2015 rücken die Themen Migration und Flucht zunehmend in den Fokus gesamtgesellschaftlicher Aufmerksamkeit. Europaweit gründeten sich viele neue Gruppen, um Menschen auf der Flucht zu unterstützen und ihnen die Aufnahme zu erleichtern. Doch einige Geflüchteten-Selbstorganisationen kritisieren: „Die Hilfe war am Anfang gut. Aber Essen und Kleidung sind nicht genug.“

In der 80-seitigen Publikationen gehen wir aus vielfältigen Perspektiven auf die Phänomene Flucht, Migration, Hilfe und Solidarität ein. glokal e.V. bietet seit Jahren Seminare zu Rassismuskritik, Diskriminierungssensibilisierung und Empowerment an, auch für Geflüchteten-Unterstützungsgruppen. Aus dieser Erfahrung heraus sprechen wir Probleme an, die oft in Unterstützungsgruppen auftauchen und welche Ansätze es zu deren Überwindung gibt. Wir erweitern den thematischen Rahmen, in dem meist über Flucht, Migration, Macht und Rassismus gesprochen wird. Detailliert wird die Selbstorganisation Geflüchteter seit den 1990er Jahren in Deutschland behandelt, in Berichten und Interviews analysieren refugee-Aktivist*innen und andere Menschen mit Fluchterfahrung das Abschottungs- und Lagersystem, sowie Unterstützungsstrukturen.

Abschließend unterstützt eine ausführliche Reflexions- und Praxishilfe die Leser*innen aus Unterstützungsgruppen bei der Analyse und Transformation des eigenen Engagements.

Link zur Publikation

„Reach Everyone on the Planet…“: Kimberlé Crenshaw und die Intersektionalität

Herausgeber: Gunda-Werner-Institut in der Heinrich-Böll-Stiftung und dem Center for Intersectional Justice (2019)

Inhaltsbeschreibung des Verlags:

Vor dreißig Jahre entwickelte die US-amerikanische Rechtswissenschaftlerin Kimberlé Crenshaw das Konzept der Intersektionalität. Sie kritisierte damals das US-amerikanische Antidiskriminierungsrecht. Mittlerweile ist Intersektionalität ein theoretisches wie politisches Gerechtigkeitskonzept, durch das miteinander verwobene Herrschaftssysteme wie Rassismus, Kapitalismus und Patriarchat sowie ihre verschiedenen Diskriminierungsweisen deutlich gemacht werden.

Mit dem Buch „Reach Everyone on the Planet…“ will das Gunda-Werner-Institut Kimberlé Crenshaw würdigen und durch eine Vielzahl von Beiträgen die aktuelle Bedeutung des intersektionalen Ansatzes veranschaulichen.

Das Gunda-Werner-Institut für Feminismus und Geschlechterdemokratie in der Heinrich-Böll-Stiftung setzt mit diesem Buch eine Reihe von Würdigungen feministischer Denkerinnen und Aktivistinnen fort.

Link zum Herausgeber

SchwarzRund (2020): Biskaya

Afroqueerer Roman

Books on Demand Verlag

Inhaltsbeschreibung des Verlags:

>Biskaya< ist ein afropolitaner Roman über das Leben von Schwarzen Menschen in Berlin. Die dreißigjährige Tue ist mit drei Elternteilen aufgewachsen und verdient heutzutage ihr Geld als Sängerin einer deutschsprachigen Indie-Band. Doch mit den anderen Bandmitgliedern hakt es und auch ihre WG wird Tue immer fremder, Ruhe findet sie allein bei ihrem besten Freund Matthew. Er ist die Familie, die es in ihrem Leben seit Jahren nicht mehr gegeben hat.

In ihrem neuen Roman vermittelt SchwarzRund ein Gefühl, wie es ist, Schwarz zu sein in einem Land von Weißen, ohne dieses Schwarzsein mit einer afrikanischen Region verbinden zu können.

Link zum Verlag

NSU-Watch (2020): Aufklären und einmischen

Der NSU-Komplex und der Münchener Prozess

Verbrecher Verlag

Inhaltsbeschreibung des Verlags:

Im November 2011 kam eine rechtsterroristische Mord- und Anschlagsserie des sogenannten Nationalsozialistischen Untergrunds (NSU) ans Licht, die in ihrer Dimension neu war. In den folgenden Untersuchungen formte sich ein erstes Bild des NSU-Komplexes. Dabei wurde deutlich, dass eine noch umfassendere juristische und gesellschaftliche Aufarbeitung anstand. So beschlossen antifaschistische Initiativen und Einzelpersonen, die Arbeit am NSU-Komplex zu verstetigen, und gründeten »NSU-Watch«.

Neun Jahre später ist die Aufarbeitung des NSU-Komplexes noch lange nicht abgeschlossen, die Gefahr des rechten Terrors bleibt schrecklich aktuell. NSU-Watch hat den NSU-Prozess beobachtet, jeden Tag protokolliert und der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt.

Darüber hinaus haben sich Landesprojekte gegründet, die die parlamentarischen Aufklärungsbemühungen begleiten. Das zentrale Anliegen des Buches von NSU-Watch ist, die rassistischen Strukturen, die den NSU hervorbrachten, ihn wissentlich oder unwissentlich unterstützten und so zehn Morde, drei Sprengstoffanschläge und 15 Raubüberfälle zwischen 1998 und 2011 möglich machten, entlang der Geschehnisse und Akteur*innen des NSU-Prozesses in München aufzuzeigen. Trotz der vielen offen gebliebenen Fragen soll das Buch eine Zwischenbilanz bieten, die antifaschistischer Demokratieförderung zugrunde gelegt werden kann.

Link zum Verlag

SVK – Selbstverteidigungskurs mit Worten (Hg.): Wir sind Heldinnen!

Unsere Geschichten

w_orten & meer Verlag

Inhaltsbeschreibung des Verlags:

Sie sind 6 bis 16 Jahre alt und haben eine gemeinsame Idee: zusammen wollen sie stärker werden und sich gegen Diskriminierung verteidigen können – mit Worten. Seit dem Sommer 2015 treffen sie sich nun, haben ein Hauptquartier und nennen sich SVK – Selbstverteidigungskurs mit Worten. Der SVK ist eine Gruppe von Berliner Mädchen, die sich zusammengetan haben, um über ihre Erfahrungen, von außen geandert zu werden, zu reden und sich und andere gegenseitig zu unterstützen. Denn Mobbing und Diskriminierung sind für viele Kinder schon früh teil ihres Alltags – ob im Kindergarten oder in der Klasse, durch Erziehende und Lehrende, Lehrmittel oder die Institutionen selbst.

Die Geschichten des Bandes »Wir sind Heldinnen!« entfalten sich aus dem Alltag und der Fantasie der 10 jungen Autorinnen. Mal geschrieben, gemalt oder fotografiert erzählen die Beiträge von Freund_innenschaft, Zusammenhalt, Schule, Gemeinsamkeiten, Strategien, Zugehörigkeiten, Mobbing, Detektivinnen, Angst, Vertrauen, Flucht, Erwachsenen-Kinder-Beziehungen, Langsamkeit, Reflexionen, Rassismuserfahrungen, Größe und dem Gefühl, klein gemacht zu werden.

Mit Witz, Spannung und Offenheit laden die Mädchen ein, Teile ihres alltäglichen Erlebens und ihrer Ideen, Wünsche und Fragen kennenzulernen. Dabei ist jede Geschichte für sich besonders und trägt ein eigenes Thema – so wie auch das Erfahren und die Interessen der Autorinnen sich unterscheiden. Welche Rolle spielen die geografische Herkunft und Sprache, der eigene Name oder das Geschlecht? Was zeichnet Familie und Freund_innenschaft aus? Und wozu braucht es Heldinnen? Hierzu finden die Geschichten ganz eigene Antworten und geben ein wunderbar breites Spektrum jungen Erlebens aus der Perspektive der Mädchen wieder.

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Wirmuesstenmalreden (2020): Dear Discrimination

Ein Mitmachbuch zur antirassistischen Weiterbildung

mikrotext Verlag

Inhaltsbeschreibung des Verlags:

Dear Discrimination ist deine Chance, marginalisierten Stimmen zuzuhören und die eigenen internalisierten Diskriminierungsformen zu erkennen, zu analysieren und daran zu arbeiten, diese zu vermeiden. In unserem Mitmachbuch kannst du diesen Lernprozess sogar selbst navigieren, indem du nach dem Lesen der Kapitel Fragen beantwortest, zum Zeichnen, Notizenmachen oder Recherchieren aufgefordert wirst.

Mit Illustrationen von Hannah Marc

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