Gesund am Arbeitsplatz
Hier bündeln wir für Sie relevante und aktuelle Informationen rund um das Thema Gesundheit am Arbeitsplatz. „Gesund am Arbeitsplatz“ – Ist ein studentisches Projekt der Hochschule Magdeburg-Stendal und gibt Informationen zu Übungen- und Ergonomie am Arbeitsplatz.
Für Fragen und Anregungen stehen wir gern zur Verfügung.
Die Zeit läuft. Und läuft. Und läuft. Und immer zu schnell. Wie soll ich das alles nur an einem einzigen Arbeitstag schaffen? Diesen Papierstapel abzuarbeiten, diese Masse an Mails, dieses Chaos auf meinem Desktop beseitigen?
Fragen, die Sie sich vermutlich auch regelmäßig stellen. Die meisten Menschen legen in dieser Situation einige Überstunden ein und investieren ihre wertvolle (Frei)Zeit. Vor allem in der jetzigen Pandemie und dem damit verbundenen Homeoffice. Dabei kann ein gut strukturierter Arbeitstag und Priorisierung der anstehenden Aufgaben und Termine innerhalb eines zur Verfügung stehenden Zeitraums zu erledigen. Wer seinen Arbeitsalltag besser in den Griff bekommen möchte, kann und sollte sich daher die folgenden Prinzipien zu Herzen nehmen. Sie zu befolgen, spart nicht nur wertvolle Zeit, Nerven und weniger Stress – man kann danach auch früher Feierabend machen. Und das erhöht sogar die Lebensqualität.
Um einen Überblick über Ihre Aufgaben zu bekommen und festzuhalten, welche Aufgaben besonders wichtig sind und als erstes bearbeitet werden müssen, eignet sich die ABCD-Methode oder auch Eisenhower-Matrix.
Zuerst sammeln Sie alle Ihre anstehenden Aufgaben. Anschließend sortieren Sie ihre Aufgaben in eine 4-Felder Tabelle. Es gibt folgende Felder:
Aufgaben die wichtig und dringend sind, sollten Sie zuerst bearbeiten. Bei dringenden aber nicht so wichtigen Aufgaben können Sie überlegen, ob jemand anderes die Aufgaben eventuell auch für Sie übernehmen kann. Bei wichtigen aber nicht so dringenden Aufgaben haben Sie noch etwas Zeit, terminieren Sie diese Aufgaben und bearbeiten diese, wenn Sie die wichtigen und dringenden Aufgaben erledigt haben. Aufgaben, die im Feld nicht dringend und nicht wichtig sind, ordnest du der geringsten Priorität zu und sind sozusagen ein „nice to have“.
Versuchen Sie gerne nach der ergonomischen Faustformel “40-15-5” zu arbeiten:
Während einer Arbeitsstunde sollten Sie maximal 40 Minuten am Stück dynamisch sitzen, 15 Minuten stehen und sich fünf Minuten gezielt bewegen.
Versuche auch deine Haltung im Sitzen möglichst oft zu ändern. Es ist auch erlaubt sich mal auf den Stuhl zu „lümmeln”. Arbeiten Sie daher nach der goldenen Regel: Die beste Körperhaltung ist die nächste Körperhaltung.
Telefonate eigenen sich sehr gut, um währenddessen zu Stehen oder umherzugehen
Wenn Sie sich nur ein Glas Wasser an ihren Arbeitsplatz stellen anstatt einer ganzen Flasche Wasser, dann sind Sie dazu verleitet häufiger aufzustehen, um sich ein neues Getränk zu holen.
Sitzen Sie noch oder bewegen Sie sich schon?
Im Schnitt sitzen die Deutschen 7,5 Stunden am Tag, dabei ist inzwischen durch mehrere Untersuchungen bekannt, Sitzen ist alles andere als gesund, sondern tatsächlich eher gesundheitsschädigend. Hierzu ein kurzer Einblick in die aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnisse zu dieser Thematik.
Als Sedentäres Verhalten wird eine Gruppe von Verhaltensweisen definiert, bei denen eine wache Person liegt oder sitzt und nur einen geringfügigen Energieverbrauch aufweist (≤1,5 MET) (Tremblay et al., 2017). Es wird stets von einer Co-Aktivität ergänzt, beispielsweise Arbeiten, Informationsaufnahme oder Diskussionen. Einige Studien bestätigen, dass eine sitzende Lebensweise, unabhängig von der körperlichen (In-)Aktivität, als eigenständiger Effekt auf die Gesundheit betrachtet werden sollte (De Rezende et al., 2014).
Eine sedentäre Verhaltensweise ist, ebenso wie körperliche Inaktivität, mit verschiedenen Gesundheitsrisiken und einer erhöhten Mortalität [1] verbunden. Es wird unter anderem das Risiko erhöht für kardiovaskuläre Erkrankungen, einen erhöhten Blutdruck sowie die Entwicklung eines Diabetes Mellitus Typ II (umgangssprachlich Altersdiabetes). Dabei steigt das Risiko/typo3/ vor allem ab 6–8 h täglicher Sitzzeit deutlich an (Patterson et al., 2018).
Laut dem DKV-Report 2018 sitzen die Deutschen im Durchschnitt 7,5 Stunden am Tag. Ein großer Anteil dieser Zeit wird vor allem durch die Arbeitszeit verursacht. 14 Prozent der Befragten gaben an, dass sie 6 Stunden und mehr pro Tag sitzend während ihrer Arbeit verbringen (Froböse, Biallas, & Wallman-Sperlich, 2018).
Bereits regelmäßige Sitzunterbrechungen und alltägliche Mikrobewegungen wie (Auf-)Stehen und (Umher-)Gehen in Arbeitsprozessen sind gesundheitlich bedeutsam (Bucksch, Wallmann-Sperlich & Kolip, 2015). Aus gesundheitswissenschaftlicher Perspektive bringt eine Sitz-Steh-Bewegungsdynamik den Vorteil der Reduzierung und Unterbrechung gesundheitsschädlicher langer Sitzzeiten, die Erhöhung des Kalorienumsatzes sowie die Entlastung und Entspannung der Rücken-, Nacken- und Schultermuskulatur sowie der Bandscheiben (Contardo Ayala et al., 2018). Aus der Perspektive der Arbeits-, Kognitions- und Lernforschung gehen mit einer Sitz-Steh-Bewegungsdynamik weitere Vorteile einher wie eine lernförderliche Stimulation der Körper-Geist-Verbindung, eine gesteigerte Aufmerksamkeit und Fokussierung sowie eine reduzierte Unruhe, Müdigkeit, Langeweile und Ablenkung (Benzo et al. 2016; Jerome et al., 2017/typo3//typo3/ ).
Bewegung ist jedoch auch nicht nur gut für die Entspannung des Körpers, sondern dient auch bei hoher Arbeitsbelastung zur mentalen Entspannung. Während der Arbeitsphasen stehen Sie unter mentaler und körperlicher Anspannung, um diese Spannung abzubauen, werden Entspannungsphasen benötigt. Auch kleine Bewegungseinheiten wirken erholsam, entlastend und entspannend. Der Geist wird kurzzeitig auf eine andere Aufgabe gelenkt und kann so von der hohen Arbeitsbelastung kurzzeitig entspannen.
Sitzhöhe
Sitztiefe
Rückenlehne
Armlehnen
Tischposition
Tischhöhe
Monitor
Tastatur
Maus