Internationales Internationaler Frauentag am 8. März

Die ASH Berlin engagiert sich gegen Geschlechter-Diskriminierung

Demonstrantin am internationalen Frauentag
Mr Doomits / Adobe Stock

Der 8. März ist der internationale Frauentag. Die ASH Berlin steht für die Verankerung von Geschlechtergerechtigkeit und für eine emanzipatorische, gleichberechtige und differenzsensible Hochschule. Innerhalb und außerhalb der Hochschule kämpft sie gegen Diskriminierung aufgrund von Geschlecht und gegen den stärker werdenden Einfluss antifeministischer und antidemokratischer Tendenzen in der Gesellschaft – ganz im Sinne der Namensgeberin Alice Salomon, einer prominenten Vertreterin der nationalen und internationalen Frauenbewegung Anfang des 20. Jahrhunderts.

Die Frauen*beauftragte der ASH Berlin berät und unterstützt bei Diskriminierung und sexueller Belästigung an der Hochschule. Sie unterstützt wissenschaftliche Karrieren von Frauen* und thematisiert eine geschlechtersensible Sprache in der Hochschulkommunikation. Im Januar wurde gemeinsam mit dem Frauen*rat und der studentischen Initiative DGB Studis eine Veranstaltung zum Thema „Care Arbeit, Gender und Prekariat - Chancen des Frauen*kampftags“ organisiert, bei der sich die Teilnehmenden auf die Demonstration am Frauentag vorbereiten konnten.

Der Frauentag hat eine lange Geschichte: Im Jahr 1910 hat Clara Zetkin gefordert, als Teil des Kampfes um Grundrechte für Frauen einen internationalen Frauentag einzurichten. Dieses Jahr ist der 8. März zum ersten Mal ein gesetzlicher Feiertag in Berlin - 100 Jahre nachdem Frauen in Deutschland zum ersten Mal das aktive und passive Wahlrecht ausüben durften. Dazu hat auch Alice Salomon einen wichtigen Beitrag geleistet. Mit einem Feiertag am 8. März werden die Errungenschaften der Frauen*bewegung anerkannt. Trotzdem sind Frauen* in Deutschland immer noch nicht gleichberechtig:

Nach wie vor hat jede 4. Frau in Deutschland mindestens einmal in ihrem Leben körperliche bzw. sexualisierte Gewalt innerhalb einer Partnerschaft erlebt.

Nach wie vor ist ein Schwangerschaftsabbruch in Deutschland rechtswidrig.

Nach wie vor sind Frauen* in der Politik, in Führungsrollen, in Entscheidungspositionen, in bestimmten Berufsfeldern stark unterrepräsentiert.

Nach wie vor verdienen Frauen* weniger und befinden sich überproportional häufig in prekären Arbeitsverhältnissen oder sogar in Armut.

Nach wie vor gehören sexistische und sexualisierende Bilder, Sprüche und Ideen zum Alltag.

Nach wie vor sind Frauen* überproportional verantwortlich für Haushalt, Sorge und Pflege von Angehörigen.

Nach wie vor erfahren sogenannte ‚Frauenberufe‘ – wie in den Bereichen Soziale Arbeit, Gesundheit und Pflege, Erziehung und Bildung (SAGE) - in der Wissenschaft und Gesellschaft zu wenig Anerkennung.

Viele Frauen* werden mit Bezugnahme auf mehrere ihrer Zugehörigkeiten marginalisiert - oft wird z.B. das Thema Gewalt gegen Frauen, das ja alle Frauen* betrifft, kulturalisiert und rassistisch instrumentalisiert. So werden Trans*frauen etwa massiv auf dem Wohnungs- und Arbeitsmarkt diskriminiert.

Es gibt leider noch viele Beispiele einer strukturellen und individuellen Diskriminierung von Frauen* in Deutschland. Von Geschlechtergerechtigkeit können wir immer noch nicht sprechen. Der 8. März ist dementsprechend nach wie vor ein Frauen*kampftag.

Am 8. März streiken Frauen* weltweit. In Berlin Mitte wird es eine große Demonstration am Alexanderplatz geben. Auch im Bezirk Marzahn-Hellersdorf wird gestreikt: Das Frauennetz Marzahn-Hellersdorf ruft zu einer Demonstration auf, die um 12 Uhr vom S-Bahnhof Ahrensfelde zum Clara-Zetkin-Park in Marzahn zieht. Am dortigen Clara-Zetkin-Denkmal wird um 13 Uhr die traditionelle Gedenkstunde „Rosen für Clara“ begangen.

 An der ASH widmet sich das vom Berliner Chancengleichheitsprogramm geförderte Forschungsprojekt „Konzept zur nachhaltigen Förderung der Berufswege und der wissenschaftlichen Qualifizierung von Frauen* an der Hochschule (BWQF)“ den Promotionsstrukturen an der Hochschule. Das BWQF-Projektteam berücksichtigt dabei die strukturellen Bedingungen und Hürden für Frauen* im akademischen Kontext sowie die Diversität der Biographien, Lebensrealitäten und Diskriminierungsrisiken. Am 17. Mai 2019 findet im Rahmen des zweiten Projektschwerpunktes die Tagung „Ohne Arbeitsvertrag und doch unersetzlich für die Lehre. Lehrbeauftragte im Spannungsfeld aktueller Hochschulentwicklungen an der ASH Berlin statt.

Mehr Informationen:

Porträt von Gabi Rosenstreich, Frauen*beauftragte der ASH Berlin

Engagement der ASH Berlin am Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen