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Erfahrungsbericht Marcel Pietsch

Wann haben Sie studiert?

Ich habe den M.A. Praxisforschung in Sozialer Arbeit und Pädagogik vom WiSe 2014/15 bis einschließlich zum SoSe 2016, also 4 Semester, studiert.

Was machen Sie heute beruflich?

Nach dem PSP habe ich als Lehrbeauftragter an der ASH sowie als Sozialarbeiter in einem Berliner Jugendamt angefangen. In meinen Lehrveranstaltungen konnte ich die im PSP erlernten Forschungsmethoden an Studierende verschiedener Studiengänge weitergeben – insbesondere quantitative Analyse- und Erhebungsverfahren. Etwas später habe ich für 3 Semester als Gastdozent eine Professur für empirische Forschungsmethoden an der ASH vertreten und dabei u.a. spannende Forschungsprojekte, auch internationale (z.B. Französisch-Marokkanisch-Deutsche Studierendentreffen), begleitet.

Die Suche nach einer noch forschungsintensiveren Tätigkeit als die im Jugendamt hat sich knapp 1 Jahr nach meinem Abschluss erfüllt. Heute bin ich für den Deutschen Caritasverband e.V. und das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) in der sozial- und gesundheitswissenschaftlichen Umfragereihe „Caritaspanel“ aktiv. Hier erforsche ich die Betriebslandschaft der Sozialen Arbeit, Pflege und Pädagogik. Mein wissenschaftliches Aufgabengebiet besteht z.B. aus der Entwicklung neuer Erhebungsinstrumente und Fragenkomplexe, mit denen alle 2 Jahre aktuelle und auch kontroverse Themen der Arbeitswelt behandelt werden. Noch herausfordernder zeigt sich meist die statistische Analyse der gewonnenen Daten, wobei ich nach der allgemeinen Grundauswertung spezifische Schwerpunkte im Datenmaterial (z.B. Ausbildungssituation, Digitalisierung, Fachkräftemangel im Gesundheits- und Sozialwesen) untersuche. Zudem verfasse und publiziere ich in diesem Kontext kontinuierlich verschiedene Ergebnisartikel, die zu einem unmittelbaren Erkenntnistransfer zwischen Forschung und u.a. (sozial-)pädagogischer Praxis führen sollen.

Ebenfalls bin ich heute Doktorand am Institut für Soziologie der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, wo ich zu den Zusammenhängen zwischen Arbeitsbelastung und –zufriedenheit in den Sozial- und Gesundheitsberufen forsche und promoviere. Dabei führe ich eigenständig ein Praxisforschungsprojekt innerhalb der SAGE-Branche durch und verbinde meine im Studium aufgebauten sozialarbeiterischen sowie sozialwissenschaftlichen Kenntnisse mit den Inhalten betriebswissenschaftlicher Untersuchungen.

Was haben Sie am Studium geschätzt?

Viele wissenschaftliche Techniken, die ich heute im Arbeitsalltag benötige und anwende, habe ich im PSP erlernt oder zumindest kennengelernt. Die forschungsmethodischen Seminare sowie die umfangreiche Sammlung methodischer Lehrbücher in der Bibliothek haben mir sehr geholfen, mich wichtigen und gängigen Strategien der Sozialforschung annähern zu können. Auch ergab das Masterstudium hervorragende Möglichkeiten, sich in der wissenschaftlichen Welt zu vernetzen z.B. über studentische Projekte, Kooperationen mit Einrichtungen und Nebentätigkeiten an der Hochschule. Eine der wichtigsten Erkenntnisse ist für mich zudem, dass man viele Techniken der Sozialforschung durch Fachinput theoretisch begreifen, sie jedoch erst durch praktisches Anwenden, Ausprobieren und dem damit verbundenen Lernen aus Fehlern richtig beherrschen kann. Der PSP bietet diesen geschützten Raum für die ersten eigenen Schritte in eine komplexe Forschungswelt.

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