Soziale Arbeit - Kritische Diversity und Community Studies (KriDiCo) (Master of Arts)

Der handlungsorientierte Masterstudiengang „Soziale Arbeit – Kritische Diversity und Community Studies“ (KriDiCo) qualifiziert dazu, zusammen mit staatlichen Institutionen und freien Trägern, sozialen Bewegungen und Interessengemeinschaften, Kiezen und Nachbarschaften durch machtkritische, intersektionale und communityorientierte Transformationen zu mehr gesellschaftlicher Gerechtigkeit beizutragen.

Der konsekutive Masterstudiengang startet immer zum Sommersemester mit jeweils 40 Plätzen.

Der Studiengang verknüpft im Sinne des Leitbildes der Alice Salomon Hochschule Berlin Perspektiven von Kritischen Diversity Studies und Communityorientierung in Bezug auf Theorien, Konzepte, Handlungsstrategien und Arbeitsfelder der Sozialen Arbeit. Intersektionale Analysen und Perspektiven nehmen die unterschiedlichen Machtverhältnisse in ihrer Gleichzeitigkeit, ihren Widersprüchen und ihren Relationen in den Blick. Community Action präzisiert den facettenreichen Community-Begriff in Richtung emanzipatorischer Handlungsansätze, u.a. partizipativer und kollaborativer Interventionsstrategien, Empowerment und Powersharing, sozialer Kultur-, Bildungs- und Erinnerungsarbeit, Policy Practice und Transformative Justice sowie Personal- und Organisationsentwicklung. Es werden professionelle Handlungsoptionen Sozialer Arbeit ins Zentrum gestellt, die sich als gesellschaftskritisch und transformativ verstehen und eine Gestaltungsperspektive für Soziale Arbeit eröffnen.

Ziel des handlungsorientierten Masterstudiengangs ist es, auf der Grundlage fundierter machtkritischer und communityorientierter Theorien und Konzepte Sozialer Arbeit die Studierenden zu befähigen, Soziale Ungleichheit, Differenz(ierung) und Konflikte, aber auch Ressourcen, Widerstand und Veränderungspotential in ihren gesamtgesellschaftlichen, historischen, politischen, ökonomischen, sozialen und kulturellen Zusammenhängen intersektional analysieren zu können. Auf dieser Basis können Handlungsperspektiven für eine deutlich über den Einzelfall hinausreichende, auf Veränderung (social change) abzielende Praxis in verschiedenen Feldern Sozialer Arbeit entwickelt werden. Entsprechend werden im Studiengang auch die Student_innen in ihren Verhältnissen, ihrem Gewordensein, ihren Diversitäten und ihren Positionierungen geachtet und einbezogen. Ihr diesbezügliches situiertes und reflektiertes Erfahrungswissen soll als Ressource aktiviert und professionalisiert werden.

Der Studiengang 

  • schafft Synthesen aus den ausdifferenzierten Fachrichtungen der Kritischen Diversity Studies und der Communityorientierung und entwickelt daraus einen innovativen, neuen Ansatz für die Soziale Arbeit,

  • schließt an bewährte Ansätze wie Netzwerk- und Ressourcenorientierung, Empowerment und Partizipation an und entwickelt sie im Sinne machtkritischer, intersektionaler und communityorientierter Ansätze weiter,

  • bezieht aktuelle Theorien, Analysen und Konzepte zu Machtkritik und Intersektionalität ein,

  • knüpft an communityorientierte Konzepte Sozialer Arbeit wie Gemeinwesenarbeit und Sozialraumorientierung an,

  • ist international anschlussfähig an Konzepte von Critical Diversity Studies, Community Accountability, Community Action, Social Justice, Transformativ Justice,

  • leistet einen Beitrag zur Weiterentwicklung einer positionierten, transformativen Wissenschaft und einer (einzel-)fallübergreifenden, konfliktorientierten und an sozialem Wandel orientierten Profession.

  • Handlungsorientierung durch Theorie-Praxis-Transfer,

  • Handlungskompetenz durch studentische Selbstorganisation (Critical Service Learning, forschendes und projektorientiertes Lernen, machtkritische und intersektionale diversitätsbewusste Lehr-Lernformate),

  • Anknüpfen an zentrale professionelle Handlungsoptionen Sozialer Arbeit, die sich als kritisch und transformativ verstehen und eine Gestaltungsperspektive für Soziale Arbeit eröffnen,

  • Umsetzung von Partizipation und Kollaboration in der Zusammenarbeit mit sozialräumlichen, interessengeleiteten und identitätspolitischen Selbstorganisationen in Feldern, in denen auch Soziale Arbeit aktiv ist.

Der Masterstudiengang Soziale Arbeit – Kritische Diversity und Community Studies (KriDiCo) richtet sich an Hochschulabsolvent_innen, die über einen Bachelor- oder Diplomabschluss mit SAGE-Profil (Soziale Arbeit, Gesundheit, Erziehung und Bildung) verfügen oder ein Studium der Gesellschafts-, Kultur-, Geistes-, Wirtschafts-, Rechts-, Sozial-, Raumwissenschaften oder vergleichbarem Studiengang mit einem machtkritischen, intersektionalen oder communityorientierten Fokus abgeschlossen haben.

Angesprochen werden Personen, die sich bereits im Rahmen ihrer akademischen oder aktivistischen, zivilgesellschaftlichen, beruflichen Praxis für Transformationsprozesse ihrer Organisation, eines Gemeinwesens oder der Gesellschaft einsetzen und die ihre Praxis im aktiven Austausch mit Anderen reflektieren, fundieren und weiterentwickeln wollen.

  • Vollzeitstudium, Regelstudienzeit 3 Semester (oder Teilzeit auf Antrag), 90 Credits

  • 40 Studienplätze

  • Die Kosten für die Semestergebühren und -beiträge liegen bei ca. 310 Euro inkl. Semesterticket. Weitere Informationen finden Sie auf den Seiten des Immatrikulationsbüros

Der Studiengang startet jährlich zum Sommersemester. Die Bewerbungsfrist beginnt am 1. Dezember und endet am 15. Januar.
Alle Informationen zur Bewerbung, den Zugangsvoraussetzungen und dem Zulassungsverfahren finden Sie unter „Bewerbung“.

Das Studium umfasst 90 Credits und schließt mit einer Masterarbeit ab. Sie erlangen den akademischen Grad Master of Arts (M.A.). Mit dem Abschluss des Masterstudiums als weiteren berufsqualifizierenden Hochschulabschluss ist grundsätzlich die Eignung zur Promotion bzw. zur Aufnahme eines Promotionsstudiums festgestellt.

Der handlungsorientierte Studiengang qualifiziert Sie für Tätigkeiten in allen Feldern der Sozialen Arbeit, die sich dem Ziel der sozialen Gerechtigkeit verpflichtet fühlen und ihre Praxis dahingehend transformieren wollen. Das Studium befähigt Sie grundsätzlich, Leitungs- bzw. Führungsaufgaben auf der Ebene des höheren Dienstes wahrzunehmen.  Es verbindet und vertieft außer-/hochschulisch erworbene Kenntnisse und erweitert sie um theoretisch fundiertes Wissen, selbstreflektierende Fähigkeiten und handlungsorientierte Qualifikationen.

Am 01.04.2022 wurde der MA Soziale Arbeit - KriDiCo bis 2029 ohne Auflagen akkreditiert. Das Gutachten von AHPGS, der Akkreditierungsagentur im Bereich Gesundheit und Soziales, sowie der Beschluss des Akkreditierungsrates ist in der zentralen Datenbank nachzulesen.


Hinweise:
Das MA Studium qualifiziert nicht für die Staatliche Anerkennung als Sozialarbeiter_in /-pädagog_in. Hierfür ist der BA Soziale Arbeit Voraussetzung. Die Staatliche Anerkennung wird durch den Senat für Bildung, Jugend und Familie gemäß dem Sozialberufe-Anerkennungsgesetz vergeben.

Das MA Studium eröffnet grundsätzlich den Zugang zu einem Promotionsstudium, garantiert ihn aber nicht. Bitte beachten Sie hierzu die Promotionsordnung der jeweiligen Hochschule. Gegebenenfalls müssen Sie sich nachqualifizieren, etwa wenn Sie nach BA und MA zusammen genommen weniger als 300 Credits erworben haben oder wenn Sie in einer Disziplin promovieren wollen, die spezifische Anforderungen an Sie stellt. Lassen Sie sich bei einer Promotionsabsicht frühzeitig beraten; eventuell können Sie erforderliche Nachqualifizierungen parallel zum MA-Studium ablegen.

Auswahl von Abschlussarbeiten im KriDiCo

  • Bloch, Miriam: 
    Die Bedeutung von Community am Beispiel von „Comunitate“: Perspektiven aus der jüdischen Gemeinde in Lugoj, Rumänien.

  • Staudt, Kerstin:
    Communityorientierte Veränderungsprozesse in Einrichtungen für gehörlose/ Taube Kinder und Jugendliche.

  • Banze, Hilistina:
    "Islamische Feminismen in Deutschland - eine potenzielle Quelle für die Schulsozialarbeit".

  • Yildiz, Meryem:
    Diversity-orientierte Organisationsentwicklung im Kontext Hochschulen - Konzepte und Prozesse.
  • Meißner, Antonia:
    » … dann gäbe es vielleicht heute immer noch kein Gedenken.« Erfahrungen von Aktivist*innen selbstorganisierter Gedenkinitiativen für Todesopfer rechter sozialdarwinistischer Gewalt in Berlin und Brandenburg.
  • Dorenberg, Mara:
    Ungleiche Bildungschancen von Kindern und Jugendlichen als Folge von antimuslimischen Rassismus im Kontext Schule.
  • Brodnjak, Isa Luzie:
    "Klasse und Selbstpositionierungen - Handlungsfähigkeit und Zugehörigkeiten von Menschen, die sich bewusst zwischen Klassen bewegen, aus postmigrantischer Perspektive"

  • Bohländer, Jeanine / Vogel, Luisa:
    Menstruation im Hochschulalltag – Erfahrungen menstruierender Studierender mit der Bereitstellung von kostenfreien Tampons und Binden. Eine qualitative Studie mittels Gruppendiskussionsverfahren und Dokumentarischer Methode an der Alice Salomon Hochschule Berlin.

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Alle Informationen, Dokumente und rechtlichen Grundlagen  für Bewerber_innen finden Sie im Bereich "Bewerbung".